Frische Kekse duften aus der Küche, der Nikolaus beschenkt die Kinder mit Lebkuchen, Äpfeln und Nüssen und auf den Adventmärkten genießen die Menschen heißen Glühwein und andere Köstlichkeiten. Der Advent wird in Oberösterreich sehr traditionell begangen und er ist die Zeit der kleinen, süßen Sünden. Hochsaison für Schokoladenmeister, die den Menschen das Warten auf das Christkind mit ihren süßen Kreationen ein bisschen verkürzen.
Im Salzkammergut gibt es am zweiten Weihnachtsfeiertag den Brauch des "Krambamberlbrennens".
In einigen Gasthäusern wird an diesem Tag Schnaps mit einem Alkoholgehalt von mindestens 50 % Alkohol auf den Tisch gestellt. Der Schnaps wird entzündet und die am Tisch sitzenden Personen bringen auf Gabeln eine beliebige Anzahl von Würfelzuckerstücken in der Alkoholflamme zum Schmelzen. Der flüssige Zucker tropft langsam in ein Glas, färbt den Schnaps bräunlich und gibt ihm einen süßlichen Geschmack. Ist die Flamme erlöscht, so wird das Glas in der Runde herumgereicht und Schluck um Schluck geleert.
Ein typischer Weihnachtsbrauch in Oberösterreich ist auch das Backen von "Störibrot". Am zweiten Weihnachtsfeiertag war früher das "Störianschneiden" üblich, wenn die verheirateten Kinder ihre Eltern besuchten und dabei den traditionellen Störilaib anschnitten ("Störibrotkosten"). Störibrot ist ein Brot aus einer Mischung aus Weizen- und hellem Roggenmehl, oft mit Anis gewürzt, das speziell im Advent, zu Weihnachten und in der Faschingszeit gebacken wurde. Mit dem Störibrot sind in Oberösterreich sehr viele Bräuche verbunden. Gibt ein unverheiratetes Mädchen einem Jungen etwa das Scherzerl des Störibrots, so bezeugt es seine Heiratswilligkeit.
Quelle: Volkskultur Oberösterreich