© Foto. Oberösterreich Tourismus GmbH/Christina Tropper: Julia Kitzmüller und Günther Weidlinger
Julia Kitzmüller und Günther Weidlinger beim Laufen vor dem Brucknerhaus an der Donaulände in Linz
Julia Kitzmüller und Günther Weidlinger beim Laufen vor dem Brucknerhaus an der Donaulände in Linz

Läuft.
Bei den
Marathon
Machern.

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Die Dirigent:innen des Linz Marathons

Laufen liegt den beiden im Blut: Günther Weidlinger ist Langstreckenläufer, Julia Kitzmüller Fußballerin. Gemeinsam organisiert das dynamische Duo nicht nur den Linz Marathon, sondern hat  so ganz nebenbei den Anton Bruckner-Lauf erdacht. Wir haben die zwei zu einer sportlichen Mittagspause an der Linzer Donaulände getroffen und uns Trainingstipps geholt.

Aufwärmen gehört dazu. Vor allem wenn draußen noch der frische Frühlingswind um die Wadeln bläst. Aber das kann weder Günther Weidlinger noch Julia Kitzmüller abhalten. Denn eine alte Weisheit besagt: Wer einen Marathon laufen will, muss  16 bis 20 Wochen vorher mit dem Training beginnen. Und da der Linz-Marathon alljährlich Mitte April stattfindet, laufen gerade mehr Linzer:innen als sonst entlang der Donaulände: "Da gibt's kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung."

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert:

Heuer erwartet das Organisationsteam 13.000 Meldungen für das gesamte Marathon-Wochenende, vom Kinder-, über die rollenden Bewerbe Handbike und Inline Skating Halbmarathon bis hin zu Staffel-, Viertel-, Halb- und Vollmarathon. "Hauptsache Freude an der Bewegung", ist das Motto. Damit an so einem sportlichen Wochenende auch wirklich alles wie am Schnürchen funktioniert, braucht es jedenfalls zahlreiche Heinzelmännchen: 180 Sicherheitskräfte und 180 Polizist:innen sind im Einsatz, 200 Mitarbeiter:innen vom Roten Kreuz und 450 Freiwillige helfen bei den Labstationen aus. "Wir müssen also rund 1.000 Leute koordinieren. Da wir aber in der Stadt von Anton Bruckner laufen, könnte man sagen, wir dirigieren", sagt Günther Weidlinger lachend und dehnt dabei die Oberschenkel.

Die Anton Bruckner Büste schaut ihm dabei kritisch aber durchaus wohlwollend über die Schultern. So als wüsste die Statue, dass es bald eine neue Bruckner-Premiere geben wird. "Wir planen einen Bruckner-Lauf: Es wird eine neun Kilometer lange Strecke sein, angelehnt an die neun Sinfonien. Bei jedem Kilometer wird eine Schautafel stehen und man kann via QR-Code Bruckners Musik hören. Ziel – wie könnte es anders sein: das Brucknerhaus. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Start des Laufes wird Herbst 2024 sein", erzählt Günther Weidlinger.

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert:

Aber zurück ins Hier und Jetzt, zum Linz-Marathon. Dieser ist jedes Jahr aufs Neue eine kleine – wenn auch machbare – Herausforderung. "Sechs Kilometer Absperrgitter, 50.000 Sicherheitsnadeln zum Befestigen der Startnummern an den Trikots, 3000 Liter Cola und 5.000 Kilogramm Bananen – all diese Dinge wollen entlang der Strecke verteilt werden", erzählt Julia Kitzmüller. Die junge Frau ist mittlerweile auch ein alter Hase im Marathon-Business: "In der Woche vor dem Event läuten unsere Telefone ununterbrochen. Alles, was in letzter Minute noch zu regeln ist, läuft über uns. Da ist es wie im Sport – man muss einen kühlen Kopf bewahren."

 

Was den Linz-Marathon einzigartig macht

"Er ist ein sehr schneller Marathon – das sieht man auch an den Bestleistungen. Zwischen Kilometer vier und fünf geht es auch etwas bergauf. Da darf man nicht übertreiben. Außerdem gibt es zwei neuralgische Punkte, da sieht man schon das Ziel, aber man muss trotzdem noch einmal abbiegen. Das ist hart für die Psyche", sagt Günther Weidlinger. Aber wer es ins Ziel schafft, wird belohnt. 


Man hat einen irrsinnigen Adrenalin-Kick. Das ist schwer zu beschreiben.

Außerdem sei man mit den Top-Athleten gemeinsam am Start. Ein ganz besonderes Gefühl.

Wenn dann alles vorbei ist, dann gönnt sich das Organisationsteam eine kleine Auszeit. "Ich bin letztens den Johannesweg gewandert – das war eine ganz tolle Erfahrung. Man beschränkt sich auf das Wesentliche und ist trotzdem glücklich", erzählt Julia Kitzmüller. Und auch Günther Weidlinger kann in der Natur gut abschalten: "Einer meiner Kraftorte ist sicher Obertraun am Krippenstein. Generell mag ich gerne Berge und Seen. Am liebsten Bergseen."

Fünf Trainingstipps von Julia Kitzmüller und Günther Weidlinger

Die Motivation für einen Marathon, egal ob Viertel- Halb- oder Vollmarathon, sollte immer intrinsisch sein. Es hilft, wenn man sich machbare Ziele setzt – das Logo des Marathons auf der Haustüre ist vielleicht ein guter Anfang.

Ausdauernde Trainings bei moderatem Puls helfen einen gewissen Fitnesslevel zu erreichen und zu halten. Empfehlenswert sind dabei Bergtouren, Schneeschuhwanderungen oder Radtouren sowie Schwimmen.

Nicht auf das Krafttraining vergessen: Wenn die Muskeln um die Gelenke nicht gefestigt sind, wird der Körper diese lange Strecke nicht aushalten.

Wer viel trainiert braucht auch viel Treibstoff: Hochwertige Kohlenhydrate und Kalorien sind essentiell. Besonders geeignet sind Vollkornnudeln und Bio-Rindfleisch. Besser kein Fett und kein Zucker.

Intervalltrainings, bei denen der Puls einmal in höhere Sphären geht, sind empfehlenswert.