Mottainai ist ein japanischer Begriff, mit dem ein Gefühl des Bedauerns über die Verschwendung von Zeit, Gütern und Dingen zum Ausdruck gebracht wird.
Die Vorstellung, nichts zu verschwenden und gebrauchte Textilien immer wieder zu nutzen, hat in Japan lange Tradition. Sie hängt sicherlich einerseits mit dem enormen Aufwand der von Hand gewebten Stoffe und mühevoll gewonnenen Fasern zusammen. Andererseits ist dieser Zugang auch tief in der buddhistischen Tradition verhaftet. Japanische Gewänder werden modular aus schmalen Stoffbahnen konstruiert. Wenn sie dünner wurden, unterlegte man sie mit Stoffstücken, die durch Nähte festgehalten werden. Außerdem wurden glatte Stoffe mit kostbaren, importierten Baumwollfäden durchnäht, damit diese die Wärme besser hielten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Nähte zu dekorativen Mustern (sashiko). Aus stark zerschlissenen Textilien wurden kleine Taschen hergestellt, oder man riss die Stoffe in Streifen, um daraus Gürtel zu weben (saki ori). Selbst aus Faserflocken, die beim Arbeiten als Abfall entstehen, drehte man wieder Fäden, die benutzt wurden (zanshi). Im Kurs wollen wir uns mit einigen dieser Traditionen näher beschäftigen, gebrauchte Kimonostoffe und andere mitgebrachte Alttextilien untersuchen und sie für neue Projekte nutzen.
Kursleitung: WALTER BRUNO BRIX, Deutschland 1965 geboren in Erlenbach am Main/D, mehrjährige Studienaufenthalte in Japan (Weben, Färben, Shibori, Sashiko, Stickerei, Kimono in Praxis und Theorie, Herstellung von Papiergewändern,…), tätig als Textilrestaurator, Kurator, Buchautor und Seminarleiter für zahlreiche Museen und Sammlungen in Europa, Dozent an diversen Universitäten.
Teilnehmerkreis: Nähbegeisterte und Interessierte an der japanischen Kultur Voraussetzungen: Geduld und etwas Näherfahrung sind von Vorteil Teilnehmerzahl: max. 15 Personen
Datum: Mo, 12. – Fr, 16. Juli 2021 Kurssprache: Deutsch, bei Bedarf auch Englisch
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