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"Höhenangst ist abtrainierbar"

 

Zumindest wenn es nach Benjamin Oberneder von Ralf & Walter Sport in Kirchschlag bei Linz geht. Seit über 30 Jahren ist das Unternehmen mit Schischule und Hochseilgarten ein beliebtes Ziel für Teambuilding und Betriebsausflüge. Wir haben den Geschäftsführer und Hochseilgarten-Trainer getroffen und mit ihm über sportliche Teamerlebnisse, Zukunftspläne und Höhenangst gesprochen.

In Kirchschlag, rund 20 Minuten von Linz entfernt, liegt nicht nur ein Hochseilgarten und das nächstgelegene Schigebiet der Landeshauptstadt sondern auch einige Seminarhotels über den Dächern von Linz. Perfekte Rahmenbedingungen also für die Kombination aus erfolgreichem Tagen und Abenteuer im Grünen.

 

Herr Oberneder, wie kann man sich  ein Teambuilding bei Ihnen im Hochseilgarten vorstellen?

Benjamin Oberneder: Ein Tag im Hochseilgarten besteht aus unterschiedlichen gruppendynamischen Übungen mit einem unserer Trainer. Da gibt es zum Beispiel das Spinnennetz, wo man sich gegenseitig durchhelfen muss, oder die Slackline. Am besten klappt das mit einer Gruppengröße von 8-12 Personen, falls es mehr sind, teilen wir die Gruppen einfach wieder auf. Was etwas spezifischer ist und man nur bei uns machen kann, ist der Blind-Walk durch den Kinder-Kletterpark. Dieser ist bis zu 3 Meter hoch und man benötigt keine Sicherung. Der Blind-Walk ist eine Vertrauensübung für 2er-Teams. Beide gehen gemeinsam durch, einer davon hat die Augen verbunden und wird vom anderen durch den Parcours gelotst. Im Fall des Falles kann der zweite auch eingreifen, das ist ganz unterschiedlich - manche möchten nur Anweisungen erhalten, andere möchten die Hand halten.

Gibt es da auch eine Schlechtwetter-Alternative?

Benjamin Oberneder: Eigentlich ist der Hochseilgarten ein Schönwetter-Programm. Wenn wir wissen, dass das Wetter am Nachmittag wieder schön wird, bieten wir aber gern ein Ausweichprogramm im großen Saal oder Stadl in der Nähe an, etwas was am Boden und ohne Sicherungen stattfinden kann. Zum Beispiel das Kistenklettern (4 Personen sichern, einer klettert, 2 Personen müssen Kistennachschub produzieren) oder das Abseilen im Team - dort klettert man hinauf und wir dann passiv abgeseilt. Auch die Team-Slackline funktioniert indoor.

Welche Ausbildung haben Sie und Ihr Team hierfür absolviert?

Benjamin Oberneder: Wir haben eine direkt auf Hochseilgärten ausgelegte Ausbildung. Das wäre einmal der Adventure Park-Guide und der Adventure Park Rescuer. Wenn jemand Hilfe benötigt oder vom Klettergarten hinunter möchte, sind wir natürlich zur Stelle um zu instruieren und die Person abzuseilen. 


Man muss sich jedes Mal wieder neu an eine Höhe gewöhnen. Auch ein Profi denkt sich im ersten Moment 'Ui, das ist jetzt wieder ungewohnt hoch'.
Benjamin Oberneder
Geschäftsführer & Hochseilgarten-Trainer

Was sind denn die beliebtesten Programme bei Ihnen, was wird am meisten gebucht?

Benjamin Oberneder: Das gruppendynamische Ergänzungsprogramm im Hochseilgarten wird sehr gerne gebucht. Im Anschluss geht es dann entweder zum Wickingeressen beim Maurerwirt in Kirchschlag oder nach Alberndorf zur Whiskey-Destillerie Peter Affenzeller mit Besichtigung und Verkostung.  Auch die Kombination aus Hochseilgarten und einer Segwaytour findet Anklang. Unser Partner aus Altenberg, „Crosstours“ hat sich auf Segways spezialisiert und stellt die Segways für einen actionreichen Ausflug zur Verfügung. Wir sind sehr gut in der Region vernetzt, arbeiten aber auch eng mit dem Veranstalterservice des Tourismusverband Linz zusammen, der unseren Hochseilgarten gern in das Rahmenprogramm der Kund:innen einbaut.

Wie ist das eigentlich bei Gruppen, in denen nicht alle Klettern möchten oder können?

Benjamin Oberneder: Bei Gruppen stellen wir es natürlich jedem frei, zuerst mal selbst zu probieren ob er/sie sich wohlfühlt. Der Veranstalter kann aber auch gleich ein Alternativ-Programm zum Klettern buchen wie z.B. Bogenschießen im Bogensportszentrum Breitenstein.

Wie ist das eigentlich mit der Höhenangst: Haben Sie da einen Tipp?

Benjamin Oberneder: Menschen mit Höhenangst nicht überfordern! Denn wenn man gleich mit einem Parcours auf 7 Meter Höhe startet und Angst hat, kommt man nicht weiter. Besser auf der untersten Ebene starten, bis man sich daran gewöhnt hat. Wir hatten mal ein Pärchen mit Saisonkarte, das immer die unterste Ebene des Klettergartens gemacht hat und erst beim 6. Mal dann auf die nächsthöhere Stufe gewechselt ist. Man trainiert sich die Höhenangst so mit der Zeit ab.

Ralf & Walter ist ja vor allem auch für seine Schischule bekannt, viele Linzer:innen sind bei Ihnen das erste Mal auf Skiern gestanden. Gibt es denn auch Teamerlebnisse, die Sie im Winter anbieten?

Benjamin Oberneder: Genau, unsere Skischule gibt es jetzt seit 1986, der Hochseilgarten ist dann 2011 dazugekommen. Wir bieten natürlich Gruppen-Schikurse und Schiverleih an. Für Teams organisieren wir auch gern ein Flutlicht-Schirennen. Viele borgen sich auch Schneeschuhe bei uns aus und starten dann einen Rundweg. Wer möchte, kann sich mit einem Guide von uns auf Schneeschuh-Tour begeben und danach z.B. beim Maurerwirt einkehren.

Was sind die nächsten Projekte, die Sie in der Pipeline haben?

Benjamin Oberneder: Einerseits natürlich der Ausbau des Hochseilgartens, wir möchten eine komplett neue Runde dazu bauen. Es soll eine für Einsteiger:innen sein, damit man die Schwierigkeit graduell anheben und jeder mitmachen kann. Außerdem sind wir grad am Konzipieren eines Gruppen-Baukastensystems. So kann sich jede Gruppe aus unterschiedlichen Bausteinen ihr eigenes Programm zusammenstellen. Zum Beispiel bucht man sich noch ein Frühstück oder eine Kaffeepause zum Klettergarten dazu. Auch Getränke und Snacks nach dem Kletterspaß oder einen Transfer retour nach Linz stehen zur Auswahl.

Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!

 

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