© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Andreas Röbl: Dachstein Rieseneishöhle
Dachstein Rieseneishöhle
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Mystische Unterwelt in Oberösterreich

Oberösterreich ist berühmt für seine majestätischen Berge, die blau glitzernden Seen, die sanften Hügellandschaften und die weiten Ebenen. Doch was verbirgt sich unter dieser paradiesischen Erdoberfläche? Entdecken Sie Oberösterreich aus einer anderen Perspektive: Ob in unterirdischen Höhlen, Grotten und Bergwerken und Stollen oder in mysteriösen Erdställen und Gruften.  

Höhlen und Grotten

Durch kontinuierliche Tropfen, die den Stein aushöhlen, oder Wasser, das den Boden durchdringt und Höhlen im Inneren der Berge formt, entstehen weitläufige unterirdische Paläste, in denen das Sonnenlicht niemals eindringt. Dieser Prozess mag zwar unendlich langsam sein, aber er hört niemals auf, kleine Ritzen und enge Spalten, weite Gänge und beeindruckende Hallen zu formen. Auf diese Weise entstehen ausgedehnte Höhlensysteme, die eine magische Anziehungskraft auf uns Menschen ausüben. Entdecken Sie die faszinierende Welt der Höhlen in Oberösterreich.  

Von Obertraun im Salzkammergut geht's mit der Dachstein Krippenstein-Seilbahn bis zur Mittelstation. Nahe der Mittelstation liegt versteckt im Berginneren die mächtige Rieseneishöhle. Die Eispaläste im Dachstein gehören zu den größten Naturwundern der Alpen. Die besonderen mikroklimatischen Voraussetzungen haben in der Dachstein-Rieseneishöhle gigantische, glitzernde Skulpturen aus geforenem Wasser entstehen lassen. Die unterirdische Eislandschaft im Dachstein besteht aus mächtigen Höhlengletschern, Eisbergen und Eiskapellen. Sie sind an heißen Sommertagen ein willkommener Kontrast zur Außenwelt, und wenn es draußen einmal regnet sind die Höhlen ein sicherer Zufluchtsort für Mensch und Tier - wie vor tausenden von Jahren.

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So wie die Eishöhle ist auch die Mammuthöhle in Dachsteingebiet mit einer Fahrt bis zur Mittelstation der Dachstein Krippenstein-Seilbahn erreichbar. Im Gegensatz zur Rieseneishöhle ist dieses Höhlensystem aber eisfrei und nur 50 Kilometer sind bis heute erforscht. Besucher:innen erwartet im sogenannten Mitternachtsdom eine multivisuelle Bildprojektion. Diese gibt Einblicke in diese faszinierende Welt der Höhlentiere sowie in das Leben der Höhlenforscher in den unterirdischen Schlürfen, Schächten und Klammen. Um die Erfahrung eines Höhlenforschers reicher gelangt man wieder ans Tageslicht, wissend, dass ein Großteil dieses Höhlenlabyrinths den Menschen für immer verborgen bleiben wird.

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Unten im Tal liegt die dritte der Dachsteinhöhlen, die Koppenbrüllerhöhle, die man über eine kurze Wanderung entlang der Koppentraun erreicht. Diese Höhle, die früher als Versteck genutzt wurde, bietet besonders zur Zeit der Schneeschmelze sowie nach ausgiebigen Regenfällen ein sehenswertes Naturschauspiel. Denn in der Koppenbrüllerhöhle kann das Wasser bei seinem durchaus lauten Weg durch das Gestein live beobachtet werden, bevor es ans Tageslicht gelangt. Erleben Sie den wilden Weg des Wassers im Zuge einer Abenteuerführung oder einer anspruchsvollen Trekkingtour. Warme Kleidung nicht vergessen!

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Das Wasser im Berg löst den Kalkstein auf. Tropfen um Tropfen perlt von der Höhlendecke und über viele tausend Jahre hinweg wachsen jene Zapfen und Säulen, für die die Tropfsteinhöhlen der Alpen bekannt sind. Die Gassel-Höhle in Ebensee ist die bekannteste ihrer Art in den nördlichen Kalkalpen und noch immer sind große Teile unerforscht. In regelmäßigen Abständen machen sich Forschergruppen auf den Weg und entdecken weitere neue Höhlen mit Stalagmiten, Stalaktiten und Sinterbecken. Ein gut ausgebauter und beleuchteter Schaubereich der Gassel-Tropfsteinhöhle kann von 1. Mai bis Mitte September besichtigt werden. 

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Am Linzer Pöstlingberg, in einem ehemaligen Befestigungsturm der maximilanischen Festungsanlage, befindet sich das Reich der Zwerge. Erreichbar ist es mithilfe des Drachens Lenzibald. Er bringt Besucher in diese faszinierende Welt unter der Erde und dreht mit ihnen eine Runde in der Grotte, vorbei an liebevoll gestalteten Zwergengruppen und Szenen aus berühmten Märchen. Im Anschluss daran erwartet Sie unter einem romantischen Sternenhimmel der Linzer Hauptplatz der Jahrhundertwende in Miniatur-Nachbildung. In den Seitengassen warten verschiedene  Märchengruppen auf ihre Entdeckung.

Zur Grottenbahn

Die Kreidehöhle oder auch Kreidelucke genannt, ist eine naturbelassene Höhle in der Nähe von Hinterstoder mit jahrtausendealten Felsformationen. Bei einer Tour mit einem Nationalpark Höhlenforscher macht man sich, mit Stirnlampen ausgerüstet auf den Weg ins Dunkle. Man watet durch Höhlen-Vertiefungen, die kniehoch mit Wasser gefüllt sind und bewältigt einfache Kletterpassagen. Seien Sie gespannt auf Unerwartetes und lassen Sie sich von dieser faszinierenden, stillen, unterirdischen Welt begeistern. Etwas gemütlicher geht es da schon bei den Märchenerzählungen in der Kreidehöhle zu, wobei die Geschichten von schaurig-schönen Begebenheiten in der Region handeln.

Höhlentour mit dem Nationalpark-Guide

Märchenerzählungen in der Kreidehöhle

 

Bergwerke

Zudem sind da noch die Höhlen, die der Mensch gezielt schafft, um die kostbaren Bodenschätze der Natur zu erschließen. Tief im Inneren der oberösterreichischen Berge verbergen sich faszinierende Reichtümer. Das "Weiße Gold", wie Salz oft genannt wird, ruht beispielsweise in den Bergregionen des Salzkammerguts und wird nach wie vor in Hallstatt abgebaut. Früher wurde bei uns im Hausruckwald auch Kohle, das "Schwarze Gold" gefördert. Überreste wie ehemalige Stollen, eine Draisinenbahn und Museen erinnern an diese Zeit.

Seit 7.000 Jahren nutzen die Menschen die Salzvorkommen von Hallstatt. Salz war für Menschen von unschätzbarem Wert. Es würzte Speisen und machte verderbliche Lebensmittel haltbar. In vorchristlicher Zeit trieben die Menschen Stollen in den Hallstätter Salzberg, um an den Bodenschatz zu kommen. Das Salz machte Hallstatt zu einem dermaßen bedeutenden Siedlungs- und Handelsplatz prähistorischer Zeit, dass ein ganzer Abschnitt der Menschheitsgeschichte nach dem Ort benannt wurde - die Hallstattzeit. Das Hallstätter Salzbergwerk ist das älteste Salzbergwerk der Welt. Es gibt einen Einblick in die Geschichte dieses großen Erbes menschlicher Kultur. Eine Besonderheit ist das "MOM - Memory of Mankind" -  ein Archiv der Menschheit in Form von beständigen Keramiktafeln mit eingebrannten Bildern und Texten, die tief im Inneren des Salzbergs eingelagert sind.  

Zu den Salzwelten Hallstatt

Von 1760 bis 1967 wurde im Hausruck-Gebiet Kohle abgebaut. Der im Jahr 1996 errichtete Barbara-Schaustollen erinnert an diese bedeutende Zeit. Bei einer Führung durch den Ortsteil Kohlgrube erleben Sie eine Zeitreise durch die Geschichte des Bergbaus. Dabei können Sie Reliquien aus dieser Zeit bestaunen und Sie besuchen das Bergbaumuseum. 

Zum Barbara-Schaustollen

Fahrrad-Draisinen sind es, die vom alten Kohlebahnhof in Scheiben bei Geboltskirchen auf den Schienen losrattern. Die Fahrt auf dem 3,5 Kilometer langen Rundkurs ist mit der Region und der Geschichte des Kohlebergbaus verbunden. Unterwegs geht es durch einen Schaustollen und am Streckenrand warten Berggeister. 

Zur Draisinenbahn

Mysteriöse Erdställe

Erdställe sind höhlenartige Kelleranlagen, die in lockeres Gestein gebaut wurden. Aber welchem Zweck dienten diese Stollen? Waren es Geheimgänge? Dienten sie als Zuflucht bei Überfällen? Wurden sie für Kulte oder Opferbräuche genutzt? Waren es tatsächlich Wohnungen für Zwerge? Oder waren es einfach Vorrats- und Lagerkeller? Der Grund für die Nutzung der Erdställe ist leider heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen wurden die Erdställe aber vermutlich als Zufluchtsorte und Verstecke angelegt. In Oberösterreich sind noch ein paar dieser Anlagen intakt und können besucht werden.

Der Erdstall Ratgöbluckn in Perg gilt als der größte begehbare Erdstall in Oberösterreich und erstreckt sich über insgesamt 106 Meter. Diese mittelalterliche Fluchthöhle diente den Bewohnern des Marktes als Schutz bei Überfällen und Plünderungen. In den Sandstein gegraben, umfasst die Höhle 8 Kammern und 22 Gangstücke. Das Gelände steigt stark an und gewährleistet eine gute Durchlüftung. Auf dem Boden liegt loser Sand, der von den Wänden herabrieselt. Dieser historische Ort ermöglicht Einblicke in die Vergangenheit und in die damaligen Überlebensstrategien. Besichtigungen des Erdstalls sind im Rahmen von Gruppenführungen möglich.

Mehr zu diesem Erdstall

Der einzig erhaltene und für die Öffentlichkeit zugängliche Erdstall in der Region Mühlviertler Alm ist der Erdstall Populorum in Bad Zell. Der Erdstall befindet sich direkt unter dem Gasthaus und ist bestens erhalten. Der Westgang ist 45 m lang und windet sich am Ende spiralförmig nach oben. Den Abschluss bildet ein Schlot, der aber nicht bis zur Oberfläche reicht. Die Gänge sind eng und niedrig und weisen viele Richtungsänderungen auf. An den Wänden sind oft noch die Bearbeitungsspuren zu erkennen. Es wird gemunkelt, dass es von hier aus einen unterirdischen Geheimgang zu den Burgen Prandegg, Ruttenstein, Zellhof oder zur Hoftaverne gegeben haben soll. Dies kann jedoch mit Sicherheit negiert werden.
 

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Die Kellergröppe in Raab ist für unsere Region eine ungewöhnliche und einzigartige Einrichtung. Die Ursprünge der "Kellergasse" oder "Kellergröppe", wie sie von den Einheimischen genannt wird, lassen sich bis ins Jahr 1620 zurückverfolgen. In den Hohlweg aus Sandstein wurden 26 Sandkeller gegraben, die einst als Lagerräume für Bier fungierten. In den kleineren Kellerräumen wurden Most und Obst gelagert. Bis heute werden viele dieser Keller von Privatpersonen genutzt um Gemüse, Obst und Most aufzubewahren, die Baumschulen verwenden sie, um Pflanzen zu überwintern. In einer der Kellergröppen wurde das Bier-Sandkellermuseum eingerichet, das die mittelalterliche Lagerhaltung zeigt. Die romantische Atmosphäre der Kellergröppe wird heute zum Beipsiel für das traditionelle Kellerfest, Bierpräsentationen der  Innviertler Brauereien und seit mehreren Jahren für den Advent in der Kellergröppe genutzt.

Mehr zur Kellergröppe in Raab

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Der Erdstall im Gasthaus Wösner erstreckt sich über rund 25 Meter und ist durch seine Lage unter dem Gasthaus nicht einsturzgefährdet. Der Zugang erfolgt von einem Kellerraum des Gebäudes. Anfänglich sind die Gänge mit Quadersteinen ausgemauert. Danach erreicht man einen Quergang mit drei kleeblattförmigen, teilweise verdeckten Sitznischen. Ein Bauhilfsschacht verbindet diesen mit einem höheren Gangabschnitt. Ein seitlicher Gang biegt nach 1,5 Metern rechtwinklig ab und ist dann nur noch 70 cm hoch, sodass man nur noch auf allen Vieren bis zu einer kreisrunden Schlupfröhre weiterkommt. Die Röhre führt über Trittnischen 2,7 Meter nach oben. In der oberen Etage befinden sich zwei Sitznischen im seitlichen Gang. Der Hauptgang mit dem Bauhilfsschacht hat ebenfalls zwei Sitznischen. Die Anlage ist größtenteils original erhalten. 

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© Foto: Gemeinde Wartberg: Das Fliehloch bzw. Flehlucka in Wartberg
Das Fliehloch bzw. Flehlucka in Wartberg
Die 'Flehlucka' in Wartberg

Die sogenannte "Flehlucka" ist ein Erdstall im Gusental mit einer Länge von knapp 30 Metern. Die unterirdischen Höhlen stammen aus der frühen Besiedelung Wartbergs. Der Erdstall befindet sich in der Nähe eines Bauernhauses und besteht aus einer großen und vier kleineren Kammern, in die man durch enge, niedrige Durchgänge gelang. Jede der fünf Kammern konnte mit einer Tür von innen verschlossen werden. Der Name "Flehlucka" - also "Fliehloch" oder "Fluchtloch" deutet darauf hin, dass sich die Bewohner von Wartberg so manchesmal in der Erde verkriechen mussten um sich vor Plünderern und anderen Schurken zu verstecken.  

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Krypten, Gruften und Mumien

Eine besonders fesselnde Möglichkeit, in die Vergangenheit einzutauchen, bieten Krypten, Gruften und Mumien, die besichtigt werden können. Diese Orte eröffnen uns ein Fenster in die Geschichte und lassen uns die Geheimnisse der Vergangenheit entdecken. Etwas schaurig ist es zugegebenermaßen schon, wenn man durch die Gemäuer wandelt, vorbei an Särgen, Sarkophagen und Urnen von Verstorbenen. Aber durch die Bewahrung von menschlichen Überresten und Artefakten erwecken sie längst vergangene Welten zum Leben und gewähren uns einen Einblick in die facettenreiche Geschichte.

 

Anton Bruckner. Geboren in Ansfelden, musikalisch geprägt im Stift St. Florian, Domorganist in Linz. Von dort zog er aus, um mit seinen Klangkathedralen die Grenzen der klassischen Symphonik zu sprengen. Noch heute ziehen das Linzer Brucknerfest sowie die Linzer Klangwolken, die dem großen Komponisten gewidmet sind, tausende Besucher in ihren Bann. Sein Geburtshaus in Ansfelden zu besuchen gehört ebenso zum Pflichtprogramm seiner Anhänger, wie ein Besuch in der Stiftsbasilika von St. Florian. Wenn die große Brucknerorgel erklingt und seine Register voll ausspielt, vibriert die Luft. Wer ein Fan Anton Bruckners ist, muss sie gehört haben, die große Orgel von St. Florian mit ihren 7.386 Pfeifen. Genau unter der Orgel befindet sich die Krypta der Stiftsbasilika St. Florian mit dem Sarkophag von Anton Bruckner. Im Zuge einer Führung kann die Krypta besichtigt werden. 

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Der Mariendom - auch Neuer Dom genannt - ist die größte Kirche von ganz Österreich. Neben den kunstvollen Gemäldefenstern, die die Geschichte Oberösterreichs erzählen, sowie den riesigen Barockstatuen der Apostel Petrus und Paulus ist auch die Krypta besonders sehenswert. Über Marmorstiegen gelangt man unter der Votivkapelle in einen Kapellenraum. Im Boden sind die Grabplatten über den Gräbern der Linzer Bischöfe zu sehen. Vorne in der Mitte ist das tatsächliche Grab von Bischof Rudigier. Auch seine sechs Nachfolger und Erzbischof Alois Wagner liegen hier begraben. Die Gebeine seiner vier Vorgänger wurden 1929 aus der Gruft des "Alten Domes" hierher übertragen. Rechts vorne ist für sie eine Gedenktafel angebracht. Außerdem beherbergt die Krypta die Linzer Domkrippe sowie eine Schatzkammer.

Zum Domcenter und den Führungen

Das Prämonstratenser Chorherrenstift Schlägl wurde im Jahr 1203 gegründet. Und es ist kaum zu glauben, doch noch aus dieser Zeit stammt die bis heute erhaltene romanische Krypta. Unter Probst Ulrich (1304 bis 1338) erfolgten wesentliche Erweiterungen wie der südliche Anbau, die "Alte Probstei". Im Mittelalter kam es dann zu weiteren Ausbauten: Propst Andreas Rieder (1444 bis 1481) gab unter anderem der Stiftskirche ihre heutige Gestalt, Propst Johannes III. (1481 bis 1490) ließ einen mächtigen Wehrturm errichten. Im Zuge einer Stiftsführung werden die Stiftskirche, die Krypta, der Kreuzgang, die Bibliothek, der Kapitelsaal und die Gemäldegalerie besichtigt.

Mehr zu den Stiftsführungen

Durch einen Kreuzgang oberhalb der Kirche gelangt man in die Gruftkammer von St. Thomas am Blasenstein. Dort befindet sich seit 1800 eine Mumie, vielen bekannt unter "Luftg'sselchter Pfarrer". Lange wurde gerätselt, woran der Mann gestorben ist, und wie es sein kann, dass sein Leichnam mumifiziert wurde. Ja sogar Gottes selbst wurde dieses Wunder zugeschrieben. Zahlreiche Untersuchungen verschiedenster Ärzte haben am 4. November 2018 schließlich das Geheimnis gelüftet, woran der 37jährige Ordensmann gestorben ist. Offenbar litt der Geistliche an einer Lungen-Tuberkulose und starb schließlich an einem akuten Blutsturz.

Mehr zur Mumie

Die 1441 unter Hanns IV. von Starhemberg neu errichtet Kirche mit der um 1500 angebauten Kapelle und Gruft war Begräbniskirche der Starhemberger. In der Gruft befinden sich neun Särge mit den Namen und Daten der Bestatteten. Der zehnte Sarg, ein kleiner Kindersarg, ist undatiert. Er beinhaltet aber eine österreichweit einzigartige Besonderheit - eine Kleinkindmumie. Die kleine Mumie ist etwa 400 Jahre alt. 2017 wurde die Gruft restauriert. Bei der Restaurierung der Mumie konnte durch die Restauratorin das Geschlecht festgestellt werden - es handelt sich um einen Knaben. Die Kindermumie kann durch eine Glasabdeckung besichtigt werden.

Mehr zur Starhemberg-Gruft

Stollen aus der NS-Zeit

Die NS-Zeit in Oberösterreich steht als düsteres Kapitel in der Geschichte des Landes, eine Zeit, die von Grausamkeiten und Leid geprägt war. In dieser Periode wurden unvorstellbare Verbrechen begangen. Ein besonders schreckliches Merkmal dieser Zeit waren die unterirdischen, kilometerlangen Stollenanlagen. Diese Stollenanlagen, die von KZ-Häftlingen gegraben werden mussten, dienten dem Bau von Waffen und Rüstungsgütern für die NS-Kriegsmaschinerie. Die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich, und die Kombination aus physischer Erschöpfung, unzureichender Ernährung und grausamer Behandlung führte dazu, dass tausende Menschen in diesen Anlagen ihr Leben verloren. Heute erinnern einige dieser Stollenanlagen als Gedenkstätten an die Opfer dieser schrecklichen Zeit und mahnen uns, die Menschlichkeit zu wahren und aus der Geschichte zu lernen.

Westlich der Linzer Innenstadt befindet sich ein insgesamt 14 km langes Stollensystem, das großteils aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Seit Jahrhunderten wurden die Sandsteinhügel im Westen von Linz für Bier- und Weinkeller genutzt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden bestehende Keller zu riesigen, kilometerlangen Luftschutzstollen ausgebaut, wobei für den Bau auf die Ausbeutung von KZ-Häftlingen, die in den Stollen untergebracht waren, zurückgegriffen wurde.

 Im Rahmen von zeitgeschichtlichen Führungen mit speziell ausgebildeten Austria Guides ist es möglich, einen Teil der Linzer Luftschutzstollen zu besichtigen. Auch Kombinationen mit Stadtführungen sind möglich. 

Zum Limonistollen

In Ebensee entstand im Auftrag des NS Regimes ein riesiges Netzwerk an Stollen. In einem sollte etwa ein unterirdisches Rüstungsprojekt verwirklicht werden, das die Verlegung des Raketen-Forschungszentrums Peenemünde von Norddeutschland in bombensichere Stollenanlagen vorsah. 1,5 Kilometer entfernt, wurde  beim Hatschek-Steinbruch in der Nähe des KZ-Lagers, mit tausenden Häftlingen ein 7 Kilometer langer Stollen errichtet. Ursprünglich sollten darin Raketen produziert werden, stattdessen wurde dann aber eine Erdölraffinerie gebaut. Bei den Grabungsarbeiten der Stollen starben tausende KZ-Häftlinge eines grausamen Todes. Seit 1997 befindet sich im Stollen Nr. 5 eine dokumentarische Ausstellung zur Geschichte des KZ-Lagers Ebensee, der zu den Öffnungszeiten begangen und besichtigt werden kann. 

Zur KZ Gedenkstätte Ebensee

Eingebettet in einen ehemaligen Luftschutzbunker thematisiert der STOLLEN DER ERINNERUNG die Geschichte Steyrs zur Zeit des Nationalsozialismus. Schauplatz ist der ab 1943 von KZ-Häftlingen errichtete Lambergstollen nahe dem Zusammenfluss von Enns und Steyr. Der Weg durch die Ausstellung beginnt bei den Krisen der 1930er Jahre, dem "Anschluss" 1938 und dem Ausbau der Steyr-Daimler-Puch AG zu einem der größten Rüstungsproduzenten des Dritten Reiches. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des KZ Steyr-Münichholz und das Schicksal von tausenden Zwangsarbeiter:innen. Berichte von Zeitzeug:innen geben einen Einblick in deren Alltag, der durch das rassistisch geprägte Verhältnis mit der Bevölkerung definiert war. 

Zum Stollen der Erinnerung

Das NS Regime plante in St. Georgen an der Gusen die Stollenanalge Bergkristall - eine unterirdische Fabriksanlage für die Flugzeugfertigung. So mussten ab 1. März 1944 tausende Häftlinge des KZ Gusen II einen riesigen, 28 Kilometer langen Stollen in den Sandsteinhügel graben. Bis zu 6.000 KZ-Häftlinge arbeiteten gleichzeitig auf dieser Baustelle. Ab Ende März 1944 wurden hier die Flugzeugrümpfe für die Jagd-Düsenflugzeuge Me 262 der Firma Messerschmitt gebaut. Bis 1. Mai 1945 wurden in dieser Anlage insgesamt 987 Flugzeuge hergestellt. Nach der Befreiung verfiel die Stollenanlage jahrzehntelang, bis 2001 die Republik Österreich mit umfangreichen Sicherungsmaßnahmen begann. Für eine Besichtigung sind aufwändige Vorbereitungsarbeiten erforderlich, weshalb dies nur an wenigen Tagen im Jahr möglich ist.

Mehr zur Stollenanlage Bergkristall