© ©TourismusverbandDonauOberoesterreichGoodMorningWorldMelanieSchillinger Machland/Strudengau, Arkadenhof von Schloss Greinburg
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Traumschlösser und Ritterburgen: Die Donauregion

Erstausstrahlung: 8. Mai 2023 – 20:15 Uhr auf 3sat

Vom Strudengau bis ins Obere Mühlviertel – die Burgen und Schlösser in der oberösterreichischen Donauregion werden von ihren BesitzerInnen mit Weitblick für die kommenden Generationen bewahrt. Bei allem Stolz auf die Leistungen ihrer Vorfahren geben sich die Schlossherren und – Damen entlang der Donau in Oberösterreich bescheiden. Sie leben und wirken in dem Bewusstsein, dass sie mit der Instandhaltung ihrer Häuser eine gesellschaftliche Verantwortung tragen.

 

Schloss Greinburg

1822 - in einer Zeit, in der es en vogue war, die Nähe zum österreichischen Kaiserhaus zu suchen - hat die deutsche herzogliche Familie Sachsen-Coburg und Gotha das zwischen 1488 und 1493 errichtete Schloss Greinburg in Grein an der Donau erworben. Bis heute gehört das Haus im Strudengau zum Familienverständnis unumstößlich dazu, betont Erbprinz Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha, der mehrmals im Monat hierher kommt in das älteste Wohnschloss Österreichs. Das majestätische Gebäude und seine imposanten Räumlichkeiten dienen klassischen Ensembles als Konzertkulisse – besonders das spätgotische Diamantgewölbe besticht durch seine klare Akustik. Einzigartig ist auch die mit Millionen Donaukieselsteinen ausgeschmückte Sala Terrana, die wahrlich Staunen hervorruft bei den Schlossführungen der Kunsthistorikerin Kerstin Swoboda, die für die Familie Sachsen-Coburg und Gotha den touristischen Alltag auf Schloss Greinburg meistert.

Schloss Ennsegg

Weiter westlich, da wo Österreichs längster Binnenfluss – die Enns – in die Donau mündet befindet sich die vorgeblich älteste Stadt Österreichs: Enns. Die Stadtrechtsurkunde aus dem Jahr 1212 bezeugt die strategische Bedeutung, die dem Gebiet schon einst zukam. Als Teil der Stadtbefestigung dienten einst Teile der Anlage von Schloss Ennsegg, das stets ein bedeutender Ort für die Geschichte Oberösterreichs war, wie Gottfried Kneifel vom Museumsverein Lauricaum aus Enns hervorhebt. So fand hier 1408 die erste oberösterreichische Landtagssitzung statt. Der heutige Schlossbesitzer Karl Weilhartner hat in den vergangenen Jahren nicht nur Schloss Ennsegg saniert. Die Leidenschaft des Immobilienexperten gilt generell der denkmalgerechten Sanierung von historischen Gebäuden. Sein Ziel ist es vor allem, sie mit Leben zu füllen. So hat er die Gastronomin Gaby Holley hierher gelotst, die heute in den ehemaligen Stallungen des Schlosses ihr Ristorante La Tavola führt, eine exquisite Adresse für Liebhaber der italienischen Küche. Hier konnte sie ihre Liebe zur Innenausstattung und zur stilvollen Dekoration voll ausleben.

Schloss Steyregg

Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Linz entfernt befindet sich die Stadtgemeinde Steyregg. Es ist die Heimat von Niklas Salm-Reifferscheidt, der seit 2009 die Forst- und Gutsverwaltung seiner Familie auf Schloss Steyregg lenkt. Durch zwei Brände in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat das Schloss, dessen historische Ursprünge weitgehend im Dunkeln liegen, rund drei Viertel seiner ursprünglichen Größe eingebüßt. Das Wahrzeichen der kleinen Stadt Steyregg ist das Bauwerk stets geblieben, und als solches möchte es der heutige Schlossherr der Öffentlichkeit zugänglich machen. Sein großer Traum ist es, ein Japan-Museum im Schloss einzurichten. Das Fundament hierfür stellt die Sammlung seines Ahnherren Aoki Shūzō dar, der am Ende des 19. Jahrhunderts mehrfacher japanischer Außenminister war und als Begründer der deutsch-japanischen Freundschaft gilt.

Schloss Starhemberg

Seit rund 450 Jahren ist Schloss Starhemberg in Eferding westlich von Linz im Besitz der fürstlichen Familie Starhemberg. Heute beherbergt es das Familienmuseum sowie das Museum der Stadt Eferding, und – es ist der Wohnsitz des heutigen Besitzers Georg Adam Starhemberg. Wenn er im Ahnensaal, dem Herzstück des Familienmuseums, inmitten von 50 prachtvollen Bildern seiner Ahnherren verweilt, hält er sich nicht lange mit einem Rückblick auf die stolze Vergangenheit seiner Familie auf. Er sieht sich und das Haus im Hier und Jetzt verankert. So hat er das Schloss als kulturelles Begegnungszentrum der Region Eferding etabliert. Dazu gehört es auch, im Rahmen von Kulturfestivals zeitgenössische künstlerische Interventionen in den historischen Prunkräumen nicht nur zuzulassen, sondern vielmehr zu forcieren. Da werden schonmal Porträts aus der Ahnengalerie durch künstlerische Fotografien, die sich unkonventionell dem ländlichen Leben rund um Eferding widmen, ersetzt.

Schloss Altenhof

Abschließend besucht der Film Schloss Altenhof im Oberen Mühlviertel. Das um das Jahr 1200 erstmals erwähnte Schloss gehörte einst wie auch die in der unmittelbaren Umgebung gelegene Burg Falkenstein zur Herrschaft der mächtigen Falkensteiner, die im 13. Jahrhundert von hier aus das Gebiet nördlich der Donau erschlossen haben. Seit über 400 Jahren sind Schloss Altenhof und die Ruine Falkenstein im Besitz der Grafen Salburg-Falkenstein. Die heutige Schlossherrin Alice Silich-Salburg ist ihren Eltern unendlich dankbar dafür, dass sie seit Ende der 1950er Jahre jedes Jahr ein Zimmer des Hauses auf Vordermann gebracht haben. Und auch in ihrer Verantwortung vergeht kein Jahr, in dem sich nicht eine weitere Baustelle im und rund um Schloss Altenhof auftut. Alice Silich-Salburg erhält das Haus nicht allein für ihre Familie. „Das ist ja nicht nur unser Haus“, sagt sie. Es "gehöre" gewissermaßen der ganzen Gemeinde Altenhof. So dient die größte private Schlosskirche Österreichs der Gemeinde als Dorfkirche.

Buch und Regie: Fritz Aigner
Eine Koproduktion von RANFILM, ORF und 3sat
Gefördert von Fernsehfonds Austri, Kultur Niederösterreich und Land Oberösterreich

 

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