© Foto TVB Mondsee-Irrsee/Valentin Weinhäupl: Der Mondseer Marktplatz mit der gelben Basilika St. Michael.
Ein Pärchen am Mondseer Marktplatz mit der gelben Basilika St. Michael im Hintergrund.
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Traumschlösser und Ritterburgen: Vom Salzkammergut ins Kremstal

Erstausstrahlung: 15. Mai 2023 auf 3sat

Ob als Schauplatz einer kultigen TV-Serie oder als schauriges Kriminalmuseum - die Burgen und Schlösser vom oberösterreichischen Salzkammergut bis ins Kremstal sind unverwechselbare Kleinode. Als architektonische Wahrzeichen glänzen sie seit Jahrhunderten – sei es Schloss Ort im Traunsee oder Burg Altpernstein auf einem Felsvorsprung über dem Kremstal. Die ehrwürdigen Gemäuer sind für die heutigen Burgherren und Schlossdamen vor allem Quelle der Inspiration.

 

Seeschloss Ort

Seit Jahrzehnten ist das 909 erstmals urkundlich erwähnte Wasserschloss Ort im Traunsee bei Gmunden ein Aushängeschild des Salzkammergutes – nicht zuletzt Dank des Erfolgs der Fernsehserie Schlosshotel Orth, der das  Schloss zwischen 1996 und 2004 vor allem als Außenkulisse diente. Der Touristiker Andreas Murray, der die Dreharbeiten miterlebt hat und für die Vermarktung der Serie zuständig war, erinnert sich an den Ansturm der Gäste, den die Ausstrahlung der Serie in China damals für Gmunden bedeutet hat und führt zu den Drehorten in dem schmucken Gebäude. Der Direktor des Kammerhofmuseums Gmunden, Johannes Weidinger, gewährt Einblicke in die turbulente Geschichte des Seeschlosses und begibt sich selbst in die Stehzelle des Gefängnistraktes aus jener Zeit zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert, als den Schlossherren von Ort die Gerichtsbarkeit für das Gebiet des heutigen Bezirkes Gmunden oblag.

Schloss Mondsee

Das gediegene historische Ambiente eines ehemaligen Benediktinerklosters in Einklang zu bringen mit den Anforderungen eines modernen Hotelbetriebs war in den vergangenen Jahren ein wahrer Kraftakt für Gerald Kienesberger, der die Geschicke des Hotels im Schloss Mondsee im Salzkammergut mit einer gehörigen Portion Stolz lenkt. Bei seinen Gästeführungen durch das Schloss blitzt sie immer wieder aufs neue auf, die Faszination, die er schon als Kind für das Haus gespürt hat. Er kann sich noch gut erinnern an jene Jahrzehnte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als hier die letzte Gräfin von Mondsee, Micheline Almeida, die legendäre Castello-Bar betrieben hat. Als Treffpunkt für die High Society war sie bis weit über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt – auf der illustren Gästeliste der Gräfin befanden sich Namen wie Jochen Rindt, Yves Saint Laurent oder Herbert von Karajan.

Schloss Scharnstein

Aus tiefer persönlicher Überzeugung hat Harald Seyrl die Erhaltung der wertvollen historischen Substanz von Schloss Scharnstein im oberösterreichischen Almtal zu seiner Lebensaufgabe erwählt. 1967 hat der Historiker das zwischen 1587 und 1606 vom Geschlecht der Jörger errichtete Renaissanceschloss in vollkommen desolatem Zustand vom Stift Kremsmünster erworben und es gemeinsam mit seiner Frau, der Ärztin Regina Seyrl-Norman, auf Vordermann gebracht. Die Sommermonate leben sie auf Scharnstein, im Winter in Wien. Da wie dort betreiben sie ein Kriminalmuseum. Der Standort auf Schloss Scharnstein spannt den Bogen von mittelalterlichen Folterpraktiken bis hin zur Zeitgeschichte des Terrorimus in Österreich. Mitunter führen die Seyrls ihre Gäste aber auch in ihre privaten Gemächer im Schloss, wo in frechen Deckenmalereien aus Zeiten der protestantischen Jörger gegen die katholische Kirche gewettert wird.

Burg Altpernstein

Weiter östlich über dem Kremstal thront die rund 1.000 Jahre alte Burg Altpernstein auf einem markanten Felsvorsprung. Sie ist heute ein Haus der Jugend und beherbergt das Institut für Soziale Kompetenz. Der Institutsvorsitzende und Burgverwalter Peter Leeb lädt Jugendliche und Schulklassen hier zu Feriencamps und Erlebniswochen ein. Seine Burgführungen beginnen im Dachstuhl, dem wichtigsten Bauteil einer jeden Burg, und tauchen dann tief in die Sagenwelt von Burg Altpernstein ein. So berichtet er vom listigen Zauberer Jackl, dem Robin Hood des Kremstales und vom folgenschweren Zank der Gebrüder Jörger. Die Künstlerin Isabella Scharf-Minichmair hat sich Burg Altpernstein zum Ort der künstlerischen Einkehr gewählt und sich hier ihr Atelier eingerichtet. In der Eremitage, wie sie es nennt, lässt sie das Haus und seine Umgebung am Hirschwaldstein auf sich einwirken und zur unmittelbaren Inspiration für ihre Farbspiele werden.

Buch und Regie: Fritz Aigner
Eine Koproduktion von RANFILM, ORF und 3sat
Gefördert von Fernsehfonds Austri, Kultur Niederösterreich und Land Oberösterreich

 

Weitere Informationen zu den Burgen und Schlössern