© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Stefan Mayerhofer: Eine junge Frau steht auf einer Wiese und blickt in die Ferne, im Hintergrund das Ennstal
Eine junge Frau steht auf einer Wiese und blickt in die Ferne, im Hintergrund das Ennstal
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Pfarrkirche St. Willibald

St. Willibald, Oberösterreich, Österreich
Bewegte Geschichte der Kirche und Pfarre
Wann genau die Kirche gebaut wurde, ist unbekannt, man schließt jedoch auf Ende des 15.- Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie war seit jeher Weihkirche für den fränkischen Bischof Willibald. Die stattliche, zweischiffige, spätgotische Hallenkirche ist mit einem so genannten "Schöndorfer Gewölbetypus" versehen (1476). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, nach den Kriegswirren des spanischen Erbfolgekrieges, wurde die gotische Kirche erneuert.
2005 wurde das spätgotische Hauptportal und 2006 das neugotische Tor renoviert.
1715 legte der Schärdinger Stadtmaurermeister Josef Hartl ein neues Marmorpflaster, wozu aus Hallein 900 Steine geliefert wurden. Im Juni 1732 schlug der Blitz in den Turm des Gotteshauses ein, wodurch der Turm und das Kirchendach stark beschädigt wurden. Auch das aus drei Glocken bestehende, schöne Geläut und die Uhr schmolzen. Es war daher nötig, das Turmgemäuer abzubrechen und wieder aufzumauern und einen neuen Glockenstuhl und eine neue Kuppel zu setzen. Weiters wurden drei Glocken angeschafft, eine neue Uhr und ein spanisches Turmkreuz mit einem kupfernen Knopf wurden ebenfalls angebracht. Im Jahr 1733 wurde vom damaligen Geistl. Rat die Kupferdeckung des Turmes angeordnet, welche vom Schärdinger Kupferschmied Franz Wiesmayer angefertigt wurde.

2004 wurde dem Turm die barocke Bemalung und die neue Bemalung der Zifferblätter mit barocken Zeigern gegeben.

Die Gepflogenheiten im Kunstleben der kurbayerischen Landgerichte lässt annehmen, dass auch der übrige Turmbau das Werk von Schärdinger Meistern war. Die Kirche wurde bald Ziel von Wallfahrern. Als sie aber auch an Sonntagen kamen und kein Gottesdienst stattfand, erhob sich Murren, und 1752 musste der Pfarrer von Raab jeden zweiten Sonntag eine Messe lesen. Erst beim Besuch Kaiser Franz Josefs II. im Jahre 1782 wurde St. Willibald eine eigene Pfarre. Das damalige Stift Suben musste den Pfarrer stellen und auch für Wohnung und Gehalt aufkommen. Erst die Bestrafung mit 100 Dukaten hatte den Stiftspropst zum Gehorsam gezwungen. Im Jahr 1881 wurden Kirche und Turm erneut durch einen Brand im nahen Wirtshaus beschädigt. Eine vollständige Renovierung und Neueinrichtung des Gotteshauses - Altäre, Kreuzweg, Glasfenster - wurde von 1899 bis 1912 durchgeführt. 1908 und 1909 bekam die Kirche neue Glasfenster (hergestellt von Penner und Schürrer, gespendet von Maria Faschang und Fam. Hintermaier).
Der Kirchenpatron, der Hl. Willibald, ist auf dem Altarbild dargestellt. Seine beiden Geschwister Wunibald und Walpurga sind als lebensgroße Figuren dargestellt.

Der Hl. Willibald wurde um 700 in Wessex (Südengland) geboren, er starb am 7. 7. 787. Willibald hatte sich von 705 bis 720 im Kloster Waltham (heute Bishops-Waltham) aufgehalten. Um 720 verließ er England und unternahm fromme Reisen, die ihn nach Rom, Palästina und zu weiteren Stätten der Bibel sowie nach Konstantinopel führten. Anschließend weilte er zehn Jahre in Montecassino, bis er 739 von Papst Gregor III. in die deutsche Mission unter Bonifatius berufen und nach Eichstätt geschickt wurde. 740 empfing er die Priester- und 741 die Bischofsweihe. Willibald gründete 752 die Abtei Heidenheim, 754 die Zelle Solas in Solnhofen und nahm 742/743 am Concilium Germanicum und 762 an der Synode von Attigny teil. Von Eichstätt aus entwickelte er eine rege Missionstätigkeit unter Bayern, Franken und Schwaben.

Der Hochaltar
Das Altarblatt stellt den auf das Kruzifix hinweisenden Hl. Willibald dar. Das Bild ist von Sebastian Schönhofer aus Schärding und entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Es wurde 2006 von Mag. Peter Purkhart und Mag. Wolfgang Gruber fachgerecht renoviert. Seit 1954 flankieren die beiden lebensgroßen Figuren der Hl. Walpurga und des Hl. Wunibald das Altarbild, welche um 1700 entstanden sind. Der spätbarocke Tabernakel ist aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts und wurde von einer Kapelle in Naarn nach St. Willibald gebracht. Der Altartisch wurde ca. 1960 von einem Altwarenhändler aus Prambachkirchen angekauft. 2006 wurde das gesamte Hochaltaresemble vom Restaurator Wolfgang Hebenstreit restauriert und von der Goldhaubengruppe St. Willibald finanziert.

Die Seitenaltäre
Die Seitenaltäre wurden 1960-61 neu gestaltet, nachdem die neugotischen Aufbauten verkauft worden waren. Die neugotischen Altartische von 1901 sind jedoch geblieben.
Am linken Seitenaltar befindet sich eine Madonna mit Kind (Himmelskönigin, drittes Viertel 17. Jhdt), welche aus der Bründlkapelle in St. Jakob stammt. Der Tabernakel mit gedrehten Säulchen und einem ausladenden Gesims (18.Jhdt.) stammt aus der Pfarrkirche Goldwörth (Bez. Urfahr Umgebung).

Am rechten Seitenaltar befindet sich die Kreuzigungsgruppe, das Kruzifix (zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.) ist 1913 als Missionskreuz für die Pfarrkirche angekauft worden. Die Figuren Maria und Johannes (drittes Viertel des 18. Jahrhunderts.) sind aus Esternberg.

Die Kanzel
Es handelt sich um eine josephinische Kanzel vom Bildhauer Thomas Jordan, welche im vierten Viertel des 18. Jahrhunderts angefertigt wurde. Am runden Korb finden sich Reliefs des Guten Hirten sowie Profil-Büsten des Hl. Petrus und Hl. Paulus in der Art von Imperatorköpfen, auf dem Schalldeckel ein Tempietto und Engel mit den Gesetzestafeln.

Heilige Philipp und Jakob
Diese beiden Figuren sind 1970 ebenfalls aus der Bründlkapelle St. Jakob hierher übersiedelt. Sie sind stark gotisierend (erstes Viertel des 17. Jahrhunderts.).
Holzempore mit Gemälden der 14 Nothelfer.

Im Westjoch der Kirche befindet sich die Holzempore, welche Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Die spätbarocken Bilder stellen die 14 Nothelfer dar. Von links: Hl. Dionysius, Blasius, Erasmus, Georg, Christopherus, Pantaleon, Vitus, Achatius, Eustachius, Cyriakus, Agidius, Katharian, Barbara und Margaretha.

Die Orgel wurde 1836 von Josef Breinbauer gebaut, 1898 durch Leopold Breinbauer verändert und 1971 und 1998 renoviert. In der vermauerten westlichen Spitzbogenöffnung des Turmes befindet sich die Figurengruppe "Ölberg", die vom Grödener Bildhauer Leopold Maroder 1905 geschaffen wurde. Anlässlich der Renovierung 2007 wurde die Gruppe mit finanzieller Unterstützung des örtlichen Kulturvereins von Restaurator Hebenstreit gereinigt und restauriert.

  • immer geöffnet (24/7)
  • frei zugänglich

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Routenplaner für individuelle Anreise

Für Informationen beim Kontakt anfragen.

Kontakt & Service


Pfarrkirche St. Willibald
St. Willibald 31
4762 St. Willibald

Telefon +43 7762 2900
Mobil +43 664 5166641
E-Mail r.windpessl@aon.at
Web www.sankt-willibald.at
http://www.sankt-willibald.at

Ansprechperson
Ing. Rudolf Windpeßl

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Deutsch