© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Stefan Mayerhofer: Eine junge Frau steht auf einer Wiese und blickt in die Ferne, im Hintergrund das Ennstal
Eine junge Frau steht auf einer Wiese und blickt in die Ferne, im Hintergrund das Ennstal
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Europaschutzgebiet Mondsee

Mondsee am Mondsee, Oberösterreich, Österreich
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Der Mondsee ist ein Schutzgebiet von europäischem Rang!
Europaschutzgebiet Mondsee

Im Jahr 1992 erließ die Europäische Union die so genannten Fauna-Flora Habitatrichtlinie. Darin werden Landschaftstypen, sowie Pflanzen und Tiere aufgezählt, die als besonders schutzwürdig gelten.

Aufgrund dieser Richtlinie erließ das Land Oberösterreich im Jahr 2006 eine Verordnung, nach welcher der Mondsee, der Attersee und einige Zubringerflüsse als Europaschutzgebiet ausgewiesen wurden. In einer überarbeiteten Form wurde die Verordnung im Jahr 2015 neu erlassen, ergänzt durch einen Landschaftspflegeplan.

Warum also steht der Mondsee unter europäischem Naturschutz?

Insgesamt sind es 4 gute Gründe, die wir an dieser Stelle verständlich erklären möchten.

Schutzzweck 1: Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen.

Stehende Gewässer, also der Mondsee, werden hinsichtlich der im Wasser vorhandenen Nährstoffe klassifiziert und bewertet. Dieses Klassifizierungssystem heißt Trophiesystem. Insbesondere basiert die Klassifizierung auf den im Wasser vorkommenden chemischen Elementen Phosphor, Stickstoff, Kohlenstoff und Schwefel, wobei Phosphor (Phosphate) dabei die entscheidende Rolle spielen. Phosphor (Phosphate) werden vom Menschen hauptsächlich als Dünger in den Boden und in weiterer Folge in die Gewässer eingebracht. Was den Boden düngt, düngt auch das Gewässer – daher bedeutet ein höherer Phosphorgehalt im Wasser ein höheres Wachstum an Pflanzen und Algen und in weitere Folge an Biomasse insgesamt. Diese Biomasse entzieht dem Wasser jedoch den lebensnotwendigen Sauerstoff. Ist ein gewisser Punkt überschritten leidet das Gewässer an Sauerstoffmangel, die Biomasse stirbt ab, der See kippt (überbordendes Algenwachstum, Fischsterben, etc.)

Oligotroph bedeutet in diesem Zusammenhang Gewässer mit wenig Nährstoffen und daher geringer organischer Produktion, also wenig Pflanzen- und Algenwachstum. Das Plankton als wichtige Nahrungsquelle für Fische ist eher in geringer Ausprägung vorhanden, daher ernährt das Gewässer nur eine geringe Masse an Fischen. Dafür ist das Wasser sehr klar und weist eine Sichttiefe von mindestens 3 Metern auf.

Mesotroph als zweite Stufe des Trophiesystems bedeutet hier, dass der Nährstoffgehalt höher ist und Licht noch in tiefere Wasserschichten vordringen kann. Die Sichttiefe beträgt noch mehr als zwei Meter. Trotzdem weist das Wasser noch einen eher geringen Phosphatgehalt auf und ist daher die Produktion von Biomasse (Pflanzen, Algen, Plankton, Fische) eher gering.

Der Mondsee befindet sich also über das Jahr gesehen zwischen den beiden beschriebenen Trophiesystemen.

Das Eigenschaftswort benthisch leitet sich vom Hauptwort Benthos ab. Beim Benthos handelt es sich um den wissenschaftlichen Begriff für alle in der Bodenzone eines Gewässers vorkommenden Lebewesen. Im Falle des Mondsees also Armleuchteralgen, eine urtümliche Organismusgruppe von Wasserpflanzen, welche am Gewässerboden wurzeln.

Zusammengefasst kann also über den Schutzzweck des Mondsees „auf Deutsch“ gesagt werden:

Schützenswert ist der Lebensraum Mondsee weil er ein halbwegs nährstoffarmes Gewässer mit wenig Nahrung für Plankton, Algen, Wasserpflanzen und Fische ist. Das Wasser hat „Trinkwasserqualität“. Typisch sind Armleuchteralgen, die aus dem Gewässerboden wachsen.

Schutzzweck 2: Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion

Bei den Begriffen planar und montan handelt es sich um Höhenstufen, welche in der Biologie die Ausprägungen von Pflanzen und Tieren in Abhängigkeit der Meereshöhe beschreibt. Der Mondsee hat eine Seehöhe von 480 Metern und fällt daher in die Hügelland-Stufe. Planar heißt Flachlandstufe und montan heißt Gebirgsstufe und daher meint dieser Satz Flüsse vom Flachland bis zu einer Höhenlage von rund 1.200 Metern.

Beim Ranunculion fluitantis handelt es sich um die wissenschaftliche Bezeichnung von Fließgewässern mit flutender Wasserpflanzenvegetation. Die namensgebende und daher für diese Gewässer typische Pflanze ist der Flutende Wasserhahnenfuß, der von der Ebene bis in die Mittelgebirge in ganz Europa vorkommt. Diese Pflanze ist als Sauerstoffproduzent und Laichpflanze von großer ökologischer Bedeutung.
Bei Callitricho-Batrachion handelt es sich die wissenschaftliche Bezeichnung von Fließgewässern mit flutenden Wassermoosen. Namensgebend sind hier die Pflanzengattungen der Wassersterne und weitere Hahnenfußgewächse.

Zusammengefasst kann also über den Schutzzweck der Zubringerflüsse des Mondsees „auf Deutsch“ gesagt werden:

Schützenswert sind Flüsse der Ebene bis zur mittleren Höhenlagen (bei uns Zeller Ache, Fuschler Ache, Seeache, Wangauer Ache) mit einer reichen flutenden Wasserpflanzen- und Wassermoosen-Vegetation.

Schutzzweck 3

Der Perlfisch (Rutilus meidingeri)

Dieser Fisch ist ein stark bedrohter Karpfenfisch. In Deutschland galt er seit Beginn der 1990er Jahre sogar als ausgestorben, heute werden im Chiemsee Wiederansiedlungsprojekte durchgeführt. Ansonsten kommt der Perlfisch im Mondsee und Attersee, sowie in Restbeständen im Wolfgangsee und Traunsee vor. Kleinstbestände finden sich zusätzlich noch in der Slowakei. Weltweit gilt diese Fischart als gefährdet.

Der Perlfisch hält sich ganzjährig in tiefen, grundnahen Gewässerschichten auf. Nur zur Laichzeit sucht er Flachwasserbereiche auf, wo er im kiesigen Uferbereich ablaicht. Er kann auch kurze Wanderungen in die Zu- und Abflüsse seiner Heimatgewässer zum Laichen unternehmen.

Während der Laichzeit tragen die Männchen einen so genannten Laichausschlag. Am ganzen Körper des Fisches, vor allem auf dem Kopf und am Rücken bilden sich bernsteinfarbene, etwa reiskorngroße Erhebungen, die, namensgebend, wie kleine Perlen aussehen. Die Lebensgewohnheiten des Perlfischs sind noch nicht ausreichend erforscht, als Speisefisch hat der Perlfisch keine Bedeutung.

Schutzzweck 4

Die Seelaube (Alburnus chalcoides mento)

Die Seelaube ist eine lokale Unterart der Mairenke, deren Vorkommen sich auf Alpen- und Voralpenseen beschränkt. Jedoch konnte sie kürzlich im Traunsee nicht mehr nachgewiesen werden. Daher kommt dem Europaschutzgebiet Mondsee – Attersee, wo diese Fischart noch relativ häufig ist, eine besondere Schutzfunktion zu. Die Seelaube ist ein Schwarmfisch, der wie der Perlfisch im tiefen Wasser des Sees leben. Zur Laichzeit im Mai kommen die Seelauben ans sandige Seeufer, aber auch in die Zuflüsse. Die maximale Größe beträgt 25cm. Als Weißfisch haben die Seelauben viele Gräten und werden daher als Speisefisch nicht geschätzt.

  • täglich geöffnet

Erreichbarkeit / Anreise

Einfach erreichbar von der Autobahn A1 - Exit Mondsee.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Routenplaner für individuelle Anreise
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