Wussten Sie, dass das Christkind in Oberösterreich wohnt? Wir haben das Christkind in seinem Heimatsort "Christkindl" in der Nähe von Steyr besucht und nach seinen Geheimtipps für Adventreisen und vorweihnachtliche Ausflüge gefragt. Hier finden Sie die Tipps vom Christkind höchstpersönlich.
In "Christkindl", einem Stadtteil von Steyr hat das Christkind seinen Wohnsitz. Hier hat es seine eigene Kirche und sein eigenes Postamt. Ein Lieblingsplatz des Christkindes ist allerdings das "1. Österreichische Weihnachtsmuseum" im Zentrum von Steyr. Dort gibt es nicht nur historischen, bis zu 200 Jahre alten Christbaumschmuck und eine Sammlung von mehr als 200 Stubenpuppen zu bestaunen. Aufregender Höhepunkt vor allem für Kinder ist die Erlebnisbahn, die Stockwerk für Stockwerk durch das Haus fährt, vorbei an Darstellungen von Weihnachtsbrauchtum aus Österreich und anderen Ländern. Der Höhepunkt: Die Engelwerkstatt oben unter dem Dach, wo hunderte Helfer des Christkinds damit beschäftigt sind, Geschenke vorzubereiten.
Das Christkind macht immer gerne einen Ausflug nach Linz. Denn nirgendwo in Oberösterreich ist die Auswahl an verschiedenen Weihnachtsmärkten und Adventmärkten so groß wie der Landeshauptstadt. Beim "Advent am Dom", der am Domplatz vor dem Mariendom - der Dom ist übrigens die größte Kirche Österreichs - stattfindet, wird der Advent zur entspannenden Auszeit. Hier werden Adventkränze gebunden, die Kinder fahren auf einem fahrradbetriebenen Karussell und das Angebot an Handwerk und Kulinarik ist handverlesen. Apropos Kinder: die zieht es an den Adventsonntagen und am 8. Dezember in die Grottenbahn auf dem Pöstlingberg, wo die Zwerge wohnen. Hier es sich am 24. Dezember auch gut aufs Christkind warten.
Weihnachtskrippen gefallen dem Christkind besonders, je größer desto besser. Ausladend und üppig mit Figuren ausgestattet sind die Landschaftskrippen im Salzkammergut. Dort füllen die, in zahllosen Arbeitsstunden geschaffenen Darstellungen der Weihnachtsgeschichte, oft ganze Zimmer aus und sind das Werk mehrerer Generationen an Krippenbauern. Und wer so schöne Krippen sein Eigen nennt, will sie auch herzeigen. Bei der "Kripperlroas" spazieren Menschen von Haus zu Haus, um Krippen zu bestaunen und den Erbauern eine kleine Spende zu hinterlassen. Verbreitet ist dieses Brauchtum, das traditionell von 25. Dezember bis Mariä Lichtmeß am 2. Februar gepflegt wir, vor allem in Ebensee am Traunsee und in Bad Ischl.
Verschneite Berge. Weiß überzuckerte Markthütten im Glanz der Lichter. Glöckchen, die das Kommen eines Pferdeschlittens ankündigen. Es ist die romantische Verbindung von Winter und Besinnlichkeit, die uns am Advent und an Weihnachten so gefällt. Und auch dem Christkind. Deshalb empfiehlt es einen Besuch der Gosauer Berg-Weihnacht in der Ferienregion Dachstein Salzkammergut. Da wird Hausmannskost zubereitet, fast vergessenes Handwerk gezeigt und altes Brauchtum gepflegt. Tipp: Die beliebte wärmende Suppe in der essbaren Brotschüssel. Wer auf dem Weg nach Gosau ist, sollte auch unbedingt im Hand.Werk.Haus in Bad Goisern vorbeischauen. Hier gibt's typisches Salzkammergut Handwerk zum Bestaunen und natürlich auch zum Einkaufen.
Was singt die Welt, wenn das Warten aufs Christkind vorbei ist? "Stille Nacht! Heilige Nacht!". Eine Wurzel hat das berühmteste Weihnachtslied im Innviertel. Hochburg-Ach ist Geburtsort Franz Xaver Grubers, des Komponisten der Melodie. Hierher kommt das Christkind, wenn es sich auf die wesentliche Botschaft des Frohen Festes besinnen will - den Frieden auf Erden. Sechs Stationen des Franz Xaver Gruber Friedenswegs symbolisieren die Verbreitung des Liedes auf allen Kontinenten. Start und Ziel ist das Franz Xaver Gruber Gedächtnishaus. Das alte Gehöft entspricht dem Geburtshaus des Komponisten. Am dritten Advent-Wochenende gibt's davor den Handwerksmarkt, Einheimische führen das Historienspiel "Auf der Suche nach der Stillen Nacht" auf.
Ein einzigartiges Schauspiel bietet sich jährlich am Vorabend des Nikolaustages in Windischgarsten in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel. Ein vornehmer Mann, der "Nigloherr" zieht mit der "Niglofrau" durch das Ortszentrum. Begleitet werden sie von einem illustren Gefolge: Engel und der Teufel, der Heilige Nikolaus, die Nigeln (eine wilde Schar an Krampussen mit Ruten und Schellen) und viele andere mehr. Der "Niglo-Umzug", der auf der Bühne im Ortszentrum mit kleinen Geschenken für die Kinder endet, ist seit 2011 Immatrielles Kulturerbe der UNESCO. Und ist die ideale Gelegenheit für einen Rundgang auf dem Windischgarstner Adventmarkt mit seinen Ständen unter dem großen Christbaum und der lebenden Krippe mit Tieren zum Streicheln.
Besonders gern bummelt das Christkind im Advent durch stimmungsvoll beleuchtete Altstadtgassen oder huscht durch Schlösser und Burgen, in denen weihnachtliche Musik erklingt. Kurz : Es kommt gerne in die Region Mühlviertler Alm Freistadt. Zum Beispiel ins Schloss Weinberg in Kefermarkt, wo drei Tage lang in lebenden Werkstätten gearbeitet wird. Wo im Rittersaal Volksmusik erklingt und oben auf dem Schlossturm die Arienbläser Stimmung verbreiten. Mittelpunkt der Region ist die mittelalterliche Braustadt Freistadt mit ihrer vollständig erhaltenen Stadtmauer. Immer einen Besuch wert, legt sie zum Gassenadvent in der Altstadt noch ein Schäuflein nach. Dann wird in den Gassen Kunsthandwerk und Kulinarik vom Feinsten feilgeboten.
Besucht das Christkind den Wolfgangsee in der Vorweihnachtszeit nutzt es die Adventfahrten auf der Schafbergbahn. Wenn die Dampflok durch die verschneite Berglandschaft zur Schafbergalm auf 1.190 Metern Seehöhe schnauft, steigt mit jedem Höhenmeter die Winterstimmung. An den Adventsonntagen gibt's ein Rahmenprogramm auf der Schafbergalm mit Musik, dem Nikolaus und Überraschungen für Kinder. Tipp vom Christkind: Am Wolfgangsee das Auto stehen lassen und mit dem Adventschiff zwischen den Orten am See pendeln. Denn der Wolfgangseer Advent im Salzkammergut ist weit über Oberösterreich hinaus bekannt für authentisches Handwerk, regionale Kulinarik und stimmungsvolle Beleuchtung.
Nach der langen und erlebnisreichen Rundreise zu Oberösterreichs Adventhighlights braucht auch das Christkind eine kleine Pause. Wenn es draußen früh dunkel wird, braut es sich einen heißen Kakao oder Gewürztee und genehmigt sich dazu ein paar süße Weihnachtskekse. Welche Naschereien man in Oberösterreichs Backstuben gerne zubereitet? Natürlich die herrlich mürben mit Marmelade gefüllten Linzer Augen. Oder die Mostkekse, gebacken mit dem Lieblingsgetränk der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Und natürlich die Klassiker, die auf keinem vorweihnachtlichen Keksteller fehlen dürfen - Lebkuchen, Nussbusserl und Vanillekipferl. Da bleiben selbst beim Christkind keine Wünsche mehr offen.