© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Linz in Oberösterreich
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Tourismus nach Corona: Was wird sich ändern?

Oberösterreich Tourismus und JKU zeigen Zukunftstrends auf.

Die Bildung von ‚Allianzen und Netzwerken‘ ist in unserer Landes-Tourismusstrategie fest verankert, wird in alle Richtungen gedacht und aktiv vorangetrieben. Es werden gezielt strategische Kooperationspartner gesucht und gemeinsame Projekte initiiert. Das Institut für Strategisches Management der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) ist einer davon. Im Zuge einer Lehrveranstaltung begleitete das Convention Bureau Oberösterreich Studierende dabei, die „Zukunft des Tourismus“ branchenübergreifend zu betrachten.

 

Gemeinsam mit einer interdisziplinären Gruppe hat sich das Convention Bureau Oberösterreich im Rahmen eines Foresight-Prozesses in den vergangenen Monaten mit Trends und Zukunftsszenarien für die Event- und Tagungsbranche auseinandergesetzt. Der daraus entstandene Szenario-Report ist hier zu finden. Im Zuge der Lehrveranstaltung „Strategisches Management“ an der JKU haben die Studierenden das Feld auf die gesamte Tourismusbranche erweitert, um mit ihren Seminararbeiten einen Gesamtüberblick zu generieren und Experteninput von außen zu integrieren.

In der Lehrveranstaltung „Strategisches Management“ beschäftigen sich Studierende mit Strategien, durch die Unternehmen und Organisationen die Herausforderungen von turbulenten und dynamischen Umwelten meistern können. Die aktuelle Situation im Tourismus diente als Ausgangsbasis um sich mit der Branche auseinanderzusetzen. Zusätzlich lieferten ExpertInnen von Oberösterreich Tourismus Einblicke in die derzeitige Situation. Die Studierenden aus unterschiedlichsten Ländern hatten dann die Aufgabe, ihre Fühler weit auszustrecken und nicht nur den Tourismusbereich näher zu durchleuchten, sondern auch Trends und Entwicklungen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt, Technik und rechtliche Rahmenbedingungen aufzuspüren.

Dazu wurden Trendreports analysiert und Interviews mit ExpertInnen, ZukunftsforscherInnen und VisionärInnen geführt. „Organisationen tauschen sich oft nur innerhalb der eigenen Branche aus. Uns war es daher wichtig, über den Tellerrand zu blicken und Interviews auch mit Visionären außerhalb des Tourismus zu führen. Es ist beeindruckend, welche ExpertInnen die Studierenden für Interviews gewinnen konnten; angefangen von einer Bundesministerin, GeschäftsführerInnen von Flughäfen sowie namhaften Unternehmen, ChefredakteurInnen, ProfessorInnen aber auch Blogger“, berichtet Melanie Wiener, die gemeinsam mit Michael Kass-Buchberger (beide Institut für Strategisches Management) die Lehrveranstaltung an der JKU leitet. Das Ergebnis: Spannende Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen maßgeschneidert für den Tourismussektor, die im Rahmen von mehreren Seminararbeiten verschriftlicht und präsentiert wurden.

Die nachfolgende Bildergalerie ist mittels Pfeiltasten (links, rechts) bedienbar.

Auszug der Schlüsselergebnisse der Seminararbeiten:

  • Wertewandel: Die Covid-19-Pandemie hat zu weitgehenden Veränderungen der Werte geführt. Das Sicherheits- und Vertrauensbedürfnis der Menschen ist gestiegen. Egal, ob Urlaub oder Geschäftsreise: Die Zukunft des Tourismus wird zur Qualitätsfrage, und die Unternehmen der Tourismusindustrie müssen zweifellos ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen.
  • Digitalisierung: Die Digitalisierung ermöglicht die Sammlung und umfassende Nutzung von Kundendaten, um so individuelle, idealtypische Kundenreisen nachzuzeichnen (Seamless Customer Journey). Dies wiederum führt zu den damit verbundenen datenschutzrechtlichen Fragestellungen, die letztendlich als eine zusätzliche Dimension in der Qualitätsperformance einer Tourismusorganisation gesehen werden kann.
  • Die Zukunft des Individualtourismus wird geprägt sein durch veränderte Mobilitätsformen, Sicherung einer qualitativ hochwertigen Belegschaft, und der Kundeninteraktion auf unterschiedlichsten Kanälen – im Idealfall rund um die Uhr.
  • Im Geschäftstourismus hingegen werden neue Formen, sogenannter Hybrid-Tourismus, entstehen, also eine Kombination aus analogen und digitalen Erlebnissen.
  • Unabhängig von Individual-, Geschäfts- oder Tagungstourismus zeigen die Ergebnisse der Seminararbeiten einen klaren Trend zu mehr Nachhaltigkeit auf. Fehltritte bei sozialen oder ökologischen Aspekten werden von den KundInnen nicht länger goutiert werden.

„Auch wenn niemand mit Sicherheit sagen kann, welches Szenario genau eintritt, die oberösterreichische Tourismusbranche ist sensibilisiert für die unterschiedlichen Möglichkeiten und kennt ihre Chancen und Risiken. Und das ist essentiell, um auch in den nächsten Jahren nachhaltig im Tourismus erfolgreich zu sein“, fasst Melanie Wiener zusammen.

Durch die Kooperation mit der JKU und den Austausch mit jungen, branchenfremden Menschen werden interdisziplinäre Synergien gestärkt und durch den Blick von außen der touristische Horizont erweitert. Dies ist ein wertvoller Beitrag für die gesamte Tourismusbranche und die weiteren Zukunftsplanungen.

Kontakt & Service

Convention Bureau Oberösterreich
Freistädter Straße 119
4041 Linz

Telefon +43 732 7277-581
E-Mail tagung@oberoesterreich.at