© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Andreas Röbl: Dachstein Rieseneishöhle
Dachstein Rieseneishöhle
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Höhlen in Oberösterreich

Der stete Tropfen höhlt den Stein. Wasser versickert im Boden und gräbt Höhlen ins Innere der Berge. Unendlich langsam doch ohne Unterlass baut es kleine Ritzen und enge Spalten, breite Gänge und gewaltige Hallen. So entstehen weit verzweigte unterirdische Paläste, in denen die Sonne niemals scheint. Und die uns Menschen doch magisch anziehen. Und dann gibt es noch die Höhlen, die der Mensch selbst erschafft. Als Schutz und Zuflucht oder um an die wertvollen Bodenschätze der Natur heranzukommen.

Die Dachstein Höhlen

Tief im Inneren des Dachsteingebirges hat sich die Natur in ihrer Rolle als Architekt selbst übertroffen. Drei Höhlensysteme sind von Obertraun im Salzkammergut aus für Besucher zugängig. Nahe der Mittelstation der Dachstein  Krippenstein-Seilbahn liegen die Rieseneishöhle und die Mammuthöhle. Während die besonderen mikroklimatischen Voraussetzungen in der Rieseneishöhle gigantische, glitzernde Skulpturen aus geforenem Wasser entstehen lassen, ist die Mammuthöhle eisfrei. Wenn auch nicht weniger beeindruckend, denn abseits der Führungswege dringen Forscher immer tiefer in das weit verzweigte Höhlesystem vor.

Unten im Tal liegt die dritte der Dachsteinhöhlen, die Koppenbrüllerhöhle. Hier kann das Wasser bei seiner Arbeit im Gestein live beobachtet werden. Denn hier fließt das Wasser ans Tageslicht, nachdem es den Weg durchs Gebirge hinter sich gebracht hat.

Die Gassel Tropfsteinhöhle

Das Wasser im Berg löst den Kalkstein auf. Tropfen um Tropfen perlt von der Höhlendecke und über viele tausend Jahre hinweg wachsen jene Zapfen und Säulen, für die die Tropfsteinhöhlen der Alpen bekannt sind. Die Gassel Höhle in Ebensee ist die bekannteste ihrer Art in den nördlichen Kalkalpen. Ein gut ausgebauter Schaubereich der Höhle kann besichtigt werden.

Das weiße Gold

Seit 7.000 Jahren nutzen die Menschen die Salzvorkommen von Hallstatt. Salz, das weiße Gold, war für dien Menschen lange Zeit von unschätzbarem Wert. Es würzte die Speisen nicht nur, es machte verderbliche Lebensmittel haltbar. Schon weit in vorchristlicher Zeit trieben die Menschen daher Stollen in den Hallstätter Salzberg, um an den begehrten und teuren Bodenschatz heranzukommen. Das Salzvorkommen machte Hallstatt zu einem dermaßen bedeutenden Siedlungs- und Handelsplatz prähistorischer Zeit, dass ein ganzer Abschnitt der Menschheitsgeschichte nach dem Ort im Salzkammergut benannt ist - die Hallstattzeit.  Das Hallstätter Salzbergwerk ist ein über Jahrtausende hinweg angelegtes, künstliches Höhlensystem. Die Salzwelten Hallstatt geben einen Einblick in die Geschichte dieses unschätzbaren Erbes menschlicher Kultur. 

Das Rätsel der Erdställe

Erdställe sind höhlenartige Kelleranlagen, die in lockeres Gestein gebaut wurden. In Obersterreich sind solche Anlagen im Mühlviertel bekannt, in Bad Zell und in Perg. Im Inviertel gibt es einen solchen Erdstall in Münzkirchen. Welchem Zweck diese alten Stollen dienten ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Dienten sie als Zuflucht bei Überfällen? Oder waren es einfach Lagerkeller? In Raab dienten sie jedenfalls zuletzt als Bierkeller.