Weltnaturerbe erleben!
Einst nutzten Holzknechte & Almbauern den alten Weg ins Reichraminger Hintergebirge. Je nach Lust & Laune oder Kondition lässt sich der Weg in zwei Wegetappen erwandern.
Der Nationalpark Kalkalpen ist das größte Buchenwald-Schutzgebiet der Alpen und seit 2017 als erstes UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs ausgezeichnet. Bei der Wanderung am Buchensteig erlebt man hautnah die Rückkehr der Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen. Das Besondere entlang des Weges sind die naturnahen Buchenwälder, von denen es in Europa nur noch wenige Reste gibt. Am "Wildnistrail Buchensteig" wandert man immer leicht bergauf und bergab, gemütlich dem Bachlauf folgend in zwei Etappen über den Wilden Graben weiter bis zur Klaushütte, die zur Rast einlädt. Zurück geht´s am selben Weg oder auf der Schotterstraße (Hintergebirgs-Radweg), welche auf der gegenüberliegenden Bachseite verläuft.
Mehr Infos findet ihr auf www.kalkalpen.at
1. Etappe: Bis Wilder Graben (ca. 1 Stunde)
Unmittelbar nach dem Schranken beim Parkplatz Anzenbach beginnt links der Steig in einer großen Schleife Richtung Hintergebirge. Gleich zu Beginn tauchen wir ein in eine Mischung aus Buchen- und Fichtenwald, der mehr und mehr zu einem ursprünglichen Buchenwald wird. Nach ca. 15 Minuten erreichen wir die Hängebrücke über den Bach.
Ab der Hängebrücke wandern wir durch einen Mesophilen Buchenwald, der gut mit Wasser versorgt ist und feucht entlang des Baches liegt. Nicht unweit oberhalb der Brücke sollte ursprünglich Anfang der 80er Jahre ein Speicherkraftwerk mit zwei großen Staumauern errichtet werden. Eine oberhalb der Hängebrücke, die zweite im Bereich der Großen Klause. Vernunft hat gesiegt und heute ist dieses Gebiet ein Naherholungsraum und Eldorado für Wildtiere geworden.
Allmählich schwenkt der Bach in Richtung Süden und Südwesten. An einer Schulter mitten im dichten Buchenwald erkennen wir gut 100 Meter unter uns die Einmündung des Plaißabaches in den Reichramingbach, der ab hier Großer Bach heißt. Gegenüber die Hütte der Maierralm und unter uns eine ebene Stelle. Hier wohnte einst ein Föster, der das Triftgeschehen am Zusammenfluss zwischen Plaißabach und Reichramingbach kontrollierte und allfällige Verklausungen verhinderte. Im steilen Südhang werden Relikte der Nutzungsgeschichte erkennbar, denn wir treten in einen ehemaligen Fichtenforst. Hier sieht man eindrucksvoll, wie Laubgehölze in die Baumschicht einwachsen, zahlreiche der viel zu dicht stehenden Fichten absterben und sich so die Monokultur langsam in einen naturnahen Wald umwandelt.
Gleich ändert sich die Waldstruktur wieder, denn der Buchenwald wird älter, die Totholzmenge deutlich mehr und der Weg schlängelt sich auf alten Pfaden hinauf zu einem Felsriegel (mit Informationstafel über die Waldtypen am Buchensteig). Hier wechselt der Mesophile Buchenwald in den Trockenhang-Buchenwald mit wildwachsenden Orchideen und verschiedenen Mischbaumarten wie Echter Mehlbeere und Roter Hartriegel.
An manchen Stellen gewährt der Große Bach einen Blick in sein von Süden kommendes Bachbett. Kleinere Bächlein in tief eingeschnittenen Gräben sprudeln nach Regenfällen im Frühjahr, können aber auch zu reißenden Wildbächen werden. Die Hänge werden steiler und der Buchensteig entwickelt sich hier mehr und mehr zum alpinen Steig (Achtung Rutschgefahr!).
An einem markanten Felsriegel mit Blick in Richtung Süden wechseln die Vegetation und die Baumartenzusammensetzung deutlich und der Weg dreht sich ca. 800 Meter bachaufwärts in den Wilden Graben. Es wird heller und sonniger, die Kraut-, Strauch- und Bodenvegetation wird deutlich mehr und vielfältiger. Vereinzelt tritt die Bergulme in Erscheinung. In der Nähe des Baches wird der Moosbewuchs mit Farnen an den Bäumen stärker und man merkt die Kühle und Feuchte des Wilden Graben-Baches.
An einer kleinen Holzbrücke überqueren wir den Wilden Graben-Bach. Hier geht es einerseits bergauf zur Ebenforstalm und andererseits bergab zur zweiten Etappe des Wildnistrails (Gehzeit bis hier 1 Stunde).
2. Etappe: Wilder Graben bis Klaushütte (ca. 2 Stunden)
Von der Holzbrücke folgen wir der Schotterstraße Wilder Graben ungefähr 100 Meter bergab bis zum Einstieg in die zweite Etappe des Buchensteiges rechts der Straße. Die ersten paar Minuten geht es etwas bergauf, dann aber verläuft der Weg annähernd immer auf gleicher Höhe. Wir tauchen ein in ein Dickicht an jungen Buchen. Bald hören wir wieder das Rauschen des Großen Baches. Im Frühling und Herbst ist der wunderschöne Blick ins Tal frei. Der Wald wird im Laufe des Weges älter, auffallend ist hier der Totholzanteil: Liegende, vermodernde Stämme, mit Pilzen und Moosen bewachsen, sind bald Nährboden für junge Bäume.
Auf einer Geländekante hat ein Sturm im Sommer 2012 zahlreiche mächtige Buchen zu Fall gebracht. Sonnenlicht dringt nun auch im Sommer wieder auf den Waldboden und das ist nun die Chance für eine neu aufkommende, strukturreiche, üppige Bodenvegetation in der sich Brombeere, Himbeere, Waldgeißbart, Adlerfarn, Brennnessel, Rossminze, Thymian, Kreuzkraut, Alpendost und viele andere besonders wohl fühlen. Nektarbesucher freuen sich über das Nahrungsangebot und bald werden sich wieder zahlreiche Schmetterlinge auf der Waldlichtung tummeln. Veränderungen sind das einzig Beständige in der Natur.
Nach ca. einer halben Stunden queren wir den ersten von drei wasserführenden Gräben, die nach Regengüssen zu reißenden Wildbächen anschwellen können. Mit etwas Glück kann man hier einen Feuersalamander beobachten.
Mehr und mehr senkt sich der Weg, sodass wir auf der anderen Bachseite den Hintergebirgsradweg gut erkennen können. Dann steigt er wieder kurz, bis wir schließlich in eine Bachbiegung hinunter sehen und der Weg auf ein halbinselartiges Plateau führt (Gehzeit bis hierher ca. 1 Stunde ab Wilder Graben).
Auf diesem Plateau finden wir einige alte Eisenteile und Betonsockel, Überreste einer Holzseilbahn, die von hier bis auf den Ebenforst – Bereich Taborwald - führte. Diese Bahn wurden in den 1920er Jahren errichtet, nachdem die Holztrift am Ebenforstbach eingestellt wurde. Das Plateau rund um die Talstation wurde als Holzlager verwendet. Die Stämme wurden dann auf dem Wasserweg nach Reichraming getriftet.
Mehr und mehr geht es nun dem Bach zu, bis wir schließlich nach 10 Minuten im Bereich Wasserboden einen Holzsteg erreichen, über den wir bequem am Ufer entlang wandern. Interessant ist hier die große Quelle, die im Bereich unterhalb des Holzsteges entspringt. Hier entwässert erstaunlicherweise der Ebenforstbach, der am Ebenforst Plateau verschwindet und dann unterirdisch weiterfließt.
Unmittelbar danach queren wir über einen zweiten, kürzeren Holzsteg den Kohlersgraben. Hier zweigt der Begsteigersteig Richtung Ebenforstalm ab. Wir bleiben aber am Buchensteig geradeaus. Der Weg führt nun immer in relativer Bachnähe bis zur Einmündung in die Schotterstraße und weiter zur Rabenbachbrücke. Hier überqueren wir den Großen Bach und wandern das letzte Stück (ca. 15-20 Minuten) bachaufwärts am Hintergebirgsradweg vorbei an der Großen Klause bis zur Klaushütte.
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TIPPS FÜR RUNDWEG-VARIANTEN
* Alternativ Kreuzweg - Rauchgrabeneck - Forststraße - Steig (unterhalb Kronsteineralm) - Brunnbach (Wegzeit ca. 2 Stunden) - Parkplatz/Haltestelle Brunnbach/Stadl. (Tipp! Über die Sommermonate ist eine kleine Wirtschaft im Brunnbachstadl von Freitagnachmittag bis Sonntagabend geöffnet und lädt zur Einkehr ein.)
* Kombinierte Wander- und Radtour
Mit dem Fahrrad vom Parkplatz Anzenbach auf dem Hintergebirgsradweg bis zum Wilden Graben. (Wegzeit ca. 20 Minuten, Fahrrad parken, absperren) - Buchensteig Etappe 2 bis Große Klaushütte wandern (Wegzeit ca. 2 Stunden) - retour Wanderung am gleichen Weg bis Wilder Graben - Rückfahrt mit Fahrrad. Alternativ Große Klaushütte am Hintergebirgsradweg (Forststraße) retour wandern bis zum Wilden Graben - Rückfahrt mit dem Fahrrad.
* Die große Rad - Wander - Variante
Sie verabreden sich zu einer erlebnisreichen Hintergebirgstour mit Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten:
Eine Partie fährt vom Anzenbach-Schranken mit dem Fahrrad am Hintergebirgsradweg zur Großen Klaushütte (Wegzeit ca. 1 Stunde), die 2. Partie wandert am Buchensteig zur Großen Klaushütte (Wegzeit 3,5 Stunden). Dort tauschen die Teams Fahrräder und Wanderschuhe und in umgekehrter Richtung geht´s wieder zurück zum Parkplatz Anzenbach.
E-Bike-Verleihstation in Reichraming emobility
Verleihstation in REICHRAMING von Mai bis ENDE SEPTEMBER geöffnet!
Radrückgabe und Verleih außerhalb der Öffnungszeit gegen telefonischer Vereinbarung möglich. Kontakt: www.emobility.co.at
Bitte vergessen Sie nicht die Tour bevor es losgeht „offline“ zu speichern, da der Handyempfang in der Waldwildnis des Nationalparks nicht immer vorhanden ist.
UNESCO Weltnaturerbe Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen
Begleitheft zum Weg kostenlos downloaden: Naturerlebnisweg Wildnistrail Buchensteig
Mitte April bis Ende Oktober
1. Etappe: Anzenbach bis Wilder Graben
Ab der Hängebrücke führt der Weg durch den so genannten „Mesophilen Buchenwald“, der gut mit Wasser versorgt ist. Charakteristisch für diesen Waldtyp sind frische, lehmreiche Böden, die von Bingelkraut, Haselwurz und Waldmeister angezeigt werden. Die dominante Baumart ist die Rot-Buche, die sich hier besonders gut entwickeln kann und bis zu 40 Meter hoch wird. Die Strauchschicht ist meist schwach ausgeprägt. Durch das dichte Blätterdach dringt kaum Sonnenlicht auf den Boden, der meist von einer dicken Schicht rötlichem Buchenlaub bedeckt ist. Lediglich im Frühjahr, vor der Blattentfaltung, sorgen unter anderem Buschwindröschen, Bärlauch oder Leberblümchen für Blütenreichtum.
Alte Buchenwälder sind das Herzstück des Nationalpark Kalkalpen. Ihr Reichtum an Strukturen und Kleinlebensräumen sowie ein hoher Totholz Anteil sind ausschlaggebend für eine große Artenvielfalt. Hier fühlen sich Spechte und Totholzkäfer besonders wohl.
Nach dem Tunnel bei der Großen Klause ist rechts ein kurzer Abstecher zur Kleinen Klaushütte möglich. Das Wasser reichte hier bei vollem Klaushof bis knapp unter die Hütte. Einstemmungen im Fels zeugen von der einstigen Klause. Von hier ist man in wenigen Minuten bei der Große Klaushütte, dem Ziel des Buchensteiges.
2. Etappe: Wilder Graben bis Große Klaushütte
Über 500 Jahre lang war die Holztrift die einzige Möglichkeit, die gefällten Baumstämme aus den Schluchten des Hintergebirges heraus bis nach Reichraming zu transportieren. In den Bächen wurden meist hölzerne Klausen errichtet, um das Wasser aufzustauen und dann abzulassen. Mit dem so erzeugten künstlichen Hochwasser wurden die Stämme kilometerweit getriftet, bis sie von einem Rechen wieder aufgefangen wurden. Erstmals 1604 als „Mitterwendt Claus“ urkundlich erwähnt, ist die Große Klause die älteste im Hintergebirge. Für die Triftstrecke von 11,6 Kilometer bis zum Schallauer Rechen bei Reichraming brauchte das Holz eine Stunde. Als letzter Rest der Klause ist nur noch die untere Schwelle erhalten, die heute als Geschiebesperre dient. Mit einer Stauhöhe von 8,8 Metern konnte man einen 130.000 m2 großen Klaushof (das ist der See hinter der Klause) aufstauen, der zirka 255.000 m3 Wasser fasste. Die Kraft des Wassers war gewaltig, wenn beim Schlagen der Klaustore der Wasserschwall die Holzbloch mit sich riss! 1923 wurde die Holzkastenklause zum letzten Mal neu gebaut, 1937 zum letzten Mal getriftet. Mit dem Bau der Waldbahn konnten die Stämme nun mit der Bahn nach Reichraming transportiert werden. Bis 1971 war die Schmalspurbahn in Betrieb, auf deren Trasse später die Forststraßen gebaut wurden und heute Wanderer und Radfahrer unterwegs sind.
Die Große Klaushütte (488 Meter)
Seehöhe Die urige Holzknechthütte wurde 1758 erbaut und diente den Forstarbeitern als Unterkunft. Die Stämme der Blockhütte sind noch zugehackt und nicht gesägt. Die Säge wurde erst im Jahr 1777 verpfl ichtend eingeführt, bis dahin wurden die Bäume mit der Axt gefällt und bearbeitet. Heute ist die Große Klaushütte ein beliebtes Ausfl ugsziel am Hintergebirgs-Radweg.
1. Etappe: Anzenbach bis Wilder Graben
Nicht nur ihre ursprüngliche Verbreitung über beinahe ganz Europa brachte der Rot-Buche diesen Namen ein, sondern auch ihre weit verzweigten Wurzeln, die bis in tiefe Erdschichten eindringen und für Stabilität sorgen. Das Buchenlaub verrottet zwar langsam, der so gebildete Humus sorgt aber für nährstoff reiche Böden. Rot-Buchenwälder gibt es nur in Europa, denn die Rot-Buche ist ein europäischer Endemit. Von Natur aus würden Buchen- und Buchenmischwälder die größte Fläche des europäischen Waldes einnehmen. Siedlungstätigkeit, Landwirtschaft und forstwirtschaftliche Nutzung drängten 80 % der ursprünglichen Buchenwälder allerdings zurück und naturnahe Bestände sind heute selten geworden.
Ein Stück weiter beschreibt eine Infotafel die beiden Buchenwaldtypen entlang des Weges. Nach einem Felsriegel dreht der Hang nach Süden und das Waldbild ändert sich nun vom Mesophilen Buchenwald zum sonnigen Trockenhang-Buchenwald.
1. Etappe: Anzenbach bis Wilder Graben
Hier entdeckt man Spuren einstiger forstwirtschaftlicher Nutzung. Jahrhundertelang wurde die Fichte zu Lasten anderer Baumarten bevorzugt. Man sieht aber eindrucksvoll, wie Laubgehölze aus der Umgebung in die Baumschicht vordringen. Zahlreiche der viel zu dicht stehenden Fichten sterben ab und aus einer Monokultur wird allmählich ein Mischwald.
1. Etappe: Anzenbach bis Wilder Graben
Eine Vielzahl an Gräsern säumt nun den Steig. Kennzeichnend für den Trockenhang-Buchenwald sind wärmeliebende Arten, wie Immenblatt, Schwalbenwurz, Efeu oder Immergrüner Seidelbast. Hin und wieder entdeckt man wildwachsende Orchideen, weshalb dieser Waldtyp auch Orchideen Buchenwald genannt wird. Zur Rot-Buche gesellen sich andere Laubhölzer, z.B. Echte Mehlbeere und Sträucher, wie Wolliger Schneeball oder Roter Hartriegel. Auch die Rot-Kiefer ist in geringen Anteilen beigemischt.
1. Etappe: Anzenbach bis Wilder Graben
Die natürlichen Wälder im Nationalpark Kalkalpen sind ein Mosaik an Keimlingen, Jungpfl anzen, kräftigen erwachsenen Bäumen, urigen Riesen und alten vermoder n den Stämmen. Diese Wälder sind durch ihre Vielzahl an Klein strukturen und ihren natürlichen Totholz Anteil enorm artenreich. Rund ein Drittel aller Waldorganismen ist im Laufe ihrer Entwicklung auf alte und tote Bäume angewiesen! Diese wertvolle Alters- und Zerfallsphase fi ndet man in Wirtschaftswäldern allerdings kaum, da die Bäume viel früher entnommen werden.
Alte, knorrige Bäume sind eine Welt für sich. Abgestorbene Äste bieten Lebensraum für Totholz bewohnende Insekten und dienen Vögeln bei der Nahrungssuche. Rindenverletzungen ermöglichen es Pilzen, den Baum zu besiedeln. Pilze erschließen das Holz für eine Vielzahl an nachfolgenden Tierarten als Nahrungsquelle. Baumhöhlen werden gerne von Vögeln als Bruthabitat genutzt. Nach jahrzehntelanger Nutzung entsteht am Boden der Baumhöhle so genannter Mulm, der sich aus zersetztem Holz und Vogelkot zusammensetzt. Auch hier gibt es hochspezialisierte Insekten, die diesen Lebensraum nutzen. Fleder mäuse wiederum brauchen abstehende Borke als Unterschlupf. Es wachsen auch sehr viele Moose und Flechten auf alten Bäumen. Aufgrund dieser hohen Strukturvielfalt werden solche Bäume als Habi tatbäume bezeichnet. Eine 200jährige Tanne beherbergt beispielsweise über 250 verschiedene Tierarten mit über 2.000 Individuen.
Auf einer kleinen Holzbrücke überquert man den Wilden Graben Bach. Nach etwa einer Stunde Gehzeit ist nun die erste Etappe geschaff t.
1. Etappe: Anzenbach bis Wilder Graben
Der Wilde Graben beeindruckt mit seinen steilen Flanken, tiefen Bacheinschnitten und totholzreichen Laubmischwäldern. Sechs Spechtarten, darunter Weißrücken-, Grau- und Dreizehenspecht, kommen hier in erstaunlicher Dichte vor. Vom großen Angebot der Spechthöhlen profi tiert auch der Halsbandschnäpper (Foto siehe nächste Seite oben).
Wilder Graben einst
Der Wilde Graben war schon früh von einem Weg erschlossen. Dieser führte von Reichraming über den Kohlplatz am Anzenbach, überquerte den Großen Bach und folgte dem Ostabhang des Zöbelbodens. Vom Wilden Graben ging es weiter zur Ebenforstalm oder den Großen Bach entlang zur Großen Klause. Um 1780 existierten zwei Klausen im Wilden Graben. Die Wälder wurden früher intensiv für die Reichraminger Hammerwerke genutzt. Die Schlagfl ächen und Wälder in diesem entlegenen Graben dienten einst sogar als Weiden. 1731 trieben zehn Bauern etwa 40 Stück Vieh auf. (Quelle: Weichenberger, 1995)
2. Etappe: Wilder Graben bis Große Klaushütte
Auf einer Geländekante hat ein Sturm im Sommer 2012 zahlreiche mächtige Buchen zu Fall gebracht. Mehr Sonnenlicht dringt nun auf den Waldboden. Das ist die Chance für eine neue, üppige Bodenvegetation mit Brombeere, Himbeere, Waldgeißbart, Brennnessel, Rossminze, Greiskraut, Flockenblume und Alpendost. Im Sommer tummeln sich Schmetterlinge auf der Waldlichtung, denn die Nektarbesucher schätzen das Nahrungsangebot der Hochstauden.
Es geht nun dem Bach zu, bis man schließlich nach 10 Minuten im Bereich Wasserboden einen Holzsteg erreicht, auf dem man bequem am Ufer entlang wandern kann.
2. Etappe: Wilder Graben bis Große Klaushütte
Nach ca. 1 Stunde Gehzeit ab dem Wilden Graben führt der Weg auf ein Plateau. Hier fi ndet man einige alte Eisenteile und Betonsockel – Überreste einer Holzseilbahn, die von hier aus bis auf den Ebenforst, Bereich Taborwald, führte. Diese Bahn wurde in den 1920er Jahren errichtet, nachdem die Holztrift am Ebenforster Bach eingestellt worden war. Das Plateau rund um die Talstation diente als Holzlager. Die Stämme wurden dann am Wasserweg nach Reichraming getriftet.
Bitte achten Sie am Plateau darauf, dass Sie nicht über Eisenteile stolpern, die aus dem Boden ragen!
Anschließend quert der Weg über einen kurzen Holzsteg den Kohlersgraben. Hier zweigt der Begsteigersteig Richtung Ebenforstalm ab. Der Buchens teig führt geradeaus weiter, immer in Bachnähe, bis er in eine Schotterstraße einmündet. Bei der Rabenbachbrücke überquert man den Großen Bach und wandert das letzte Stück etwa 15 bis 20 Minut en bachaufwärts auf der Forststraße am Hintergebirgs-Radweg, vorbei an der Großen Klause, bis zur Großen Klaushütte.
2. Etappe: Wilder Graben bis Große Klaushütte
Unterhalb des Holzsteges entspringt auf Höhe des Großen Baches eine typische Karstquelle. Die so genannte Predigtstuhl Quelle wird vom Nationalpark Kalkalpen seit 1993 regelmäßig beprobt. Sie entwässert den Ebenforstbach, der auf der Ebenforstalm in etwa 1.000 Meter Seehöhe im Bereich des Nationalpark Themenweges „Wollgras, Alm und Wasserschwinde“ in einem Schluckloch verschwindet und dann unterirdisch weiterfl ießt. Karstquellen zeigen im Jahresverlauf oft nur geringe Termperaturschwankungen. Bei der Predigtstuhl Quelle sind hingegen die Schwankungen zwischen 4 und 12 Grad Celsius durch den Einfl uss des Ebenforstbaches sehr auff ällig. Bei Hochwasser ist auch die kleine Höhle oberhalb des Holzsteges wasserführend. Durch die Almwirtschaft ist vor allem in den Sommermonaten eine Keimbelastung gegeben, daher ist die Quelle nicht als Trinkwasser geeignet.
Die Große Klause ist die älteste Klause im Hintergebirge. Für die Holztriftstrecke von 11,6 Kilometer bis zum Schallauer Rechen in Reichraming brauchte das Schwemmholz von hier aus eine Stunde. 1937 wurde das letzte mal getriftet.
Versorgungstation für Radfahrer und Wanderer am Hintergebirgsradweg und Etappe 2 am Buchensteig.
E-Bike aufladen: Auf Anfrage während der Hüttenöffnungszeiten über Steckdose möglich. Zur Betankung von E-Bikes eigenes Ladekabel mitnehmen.
Die urige Holzknechthütte wurde 1758 erbaut und diente den Forstarbeitern als Unterkunft. Die Stämme der Blockhütte sind noch zugehackt und nicht gesägt. Die Säge wurde erst im Jahr 1777 verpflichtend eingeführt, bis dahin wurden die Bäume mit der Axt gefällt und bearbeitet. Die ÖBF-Versorgungsstation ist ein beliebtes Ausflugsziel am Hintergebirgs-Radweg.
Parkplatz Anzenbach Schranken, Reichraming - Gebührenpflichtig in der Zeit von 1. Mai - 31. Oktober.
Koordinaten: 47.851239 N 14.459645 E
Parkplatz Anzenbach (Schranken), Toilettenanlage und Infopoint vor Ort
Über die 37 Meter lange Hängebrücke überquerst du den Großen Bach
Anfahrt
Über die Eisenbundesstraße (B115)
von 4400 Steyr - 4452 Ternberg - 4462 Reichraming Ortsmitte - Ortsteil Dirnbach - Parkplatz Anzenbach
von 3335 Weyer - 4463 Großraming - 4462 Reichraming Ortsmitte - Ortsteil Dirnbach - Parkplatz Anzenbach
Parkplatz Anzenbach bei Reichraming, Toilettenanlage und Infopoint vor Ort Gebührenpflichtig von 1. Mai - 31. Oktober
Für Informationen beim Kontakt anfragen.
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h. Weidegatter schließen: Wir nähern uns dem Weidevieh im Schritttempo und schließen nach der Durchfahrt sämtliche Weidegatter. Vermeiden wir Flucht- und Panikreaktionen der Tiere. Dem Vergnügen und der sportlichen Herausforderung auf dem Berg und im Wald steht damit nichts mehr im Wege!
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