© Foto: Ulrike Weichselbaum: Wiesenblume
Wiesenblume
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Faszinierende Pflanzen in Oberösterreich

Mal groß - mal klein. Mal prächtig - mal unscheinbar. Die Pflanzen um uns herum wachsen ganz still. Sie gehören wie selbstverständlich zu unserem Leben. Höchste Zeit, dass wir genauer hinschauen. Auf die Orchideen, die auch in Oberösterreich ganz bestimmte Lebensräume besetzen. Auf das Leben im Moor, wo fleischfressende Pflanzen arglosen Insekten nach dem Leben trachten. Aber auch auf die Kulturpflanzen, die uns gut schmecken und die uns einkleiden. Eine Entdeckungsreise in die Pflanzenwelt Oberösterreichs.

Ein Urwald in Oberösterreich

Die Buchenurwälder in der Kernzone des oberösterreichischen Nationalparks Kalkalpen wurden im Jahr 2017 in die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO aufgenommen. In diese unberührten Waldgebiete sind Rückzugsorte für selten gewordene Pflanzen und Tiere. Und sie sind der Ausgangspunkt, von dem aus der Buchenwald die Bergrücken des Nationalparks mehr und mehr für sich zurückerobert.

Die Waldwildnis, der sich selbst erneuernde Wadl ohne menschlichen Eingriff, ist im Nationalpark Kalkalpen das Ziel. Besonders schön sind die Buchenwälder des Nationalparks im Herbst, wenn sie kräftig rotbraun leuchten. Dann ist eine Wanderung auf dem Wildnistrail Buchensteig besonders ratsam. 

Buchensteig
© Foto: Buchenwälder Nationalpark Kalkalpen_Mayrhofer
Foto: Buchenwälder Nationalpark Kalkalpen_Mayrhofer

Die Welt der Orchideen

Orchideen sind in unseren Breiten nicht nur ein Fall fürs Fensterbrett. Sie kommen auch draußen in Oberösterreichs Natur vor, wenn sie auch selten sind und streng unter Schutz stehen. Der Frauenschuh mag die prominenteste Orchideenart sein, die in Oberösterreich vorkommt. Sie ist jedoch bei weitem nicht die Einzige, wie . Beobachten und fotografieren lassen sich diese prächtigen Pflanzen etwa auf der Orchideenwiese in Laussa, auf der Blumauer Alm im Talschluss des Bodinggrabens im Nationalpark Kalkalpen oder im Salzkammergut am Ufer des Eglsees in Scharfling. Sie gedeihen im Hochmoor Teichlboden auf der Wurzeralm in Spital am Pyhrn genauso wie im Blinklingmoos am Wolfgangsee. Sie zeigen sich beim Wandern auf der Moosrunde zum Reinthallermoos am Attersee und auf der Tour zum Borsee in der Nationalpark Region Ennstal.

© Foto: TVB Mondseeland: Orchideen in freier Natur
Orchideen in freier Natur
© Foto Seelentium/Sieglinde Novotny: Fleischfressende Pflanzen im Ibmer Moor - Sonnentau.
Fleischfressende Pflanzen im Ibmer Moor - Sonnentau.

Pflanzen mit Appetit auf Fleisch

In Mooren ist das Leben für Pflanzen hart. Der karge Boden liefert zu wenige Nährstoffe, um zu wachsen und zu gedeihen. So manches Gewächs greift daher zu recht drastischen Methoden der Nahrungs-Gewinnung: Sie fangen Insekten und verdauen sie. In Oberösterreich kommen alleine im Ibmer Moor im Innviertel - das größte zusammenhängende Moorgebiet Österreichs - drei verschiedene Arten des Sonnentaus vor und auch das Fettkraut freut sich über tierische Beute. Moorgebiete in Oberösterreich, in denen fleischfressende Pflanzen, vor allem der Sonnentau, vorkommen sind unter anderem:

Wo die Löckern wachsen

Dort wo sich die Wälder lichten, Bäume nicht mehr wachsen können, beginnt die Welt der Latschen. Die Menschen haben ihr viele verschiedene Namen gegeben: Bergkiefer, Legföhre oder auch etwas respektlos Krüppelkiefer. Dabei ist dieses Gewächs ein außergewöhnlicher Spezialist für unwirtliche Lebensräume. "Löckern" nennt man sie im Salzkammergut und das Löckernmoos in Gosau ist ein Ort, an dem die Latschen besonders üppig wuchern. Diese Wanderung ist auch wegen der Aussicht auf den Gosaukamm empfehlenswert.

Ins Löckernmoos

Kulturpflanzen mit Tradition

Hopfen - Kletterpflanze mit bitterer Note

Wer aufmerksam durch die Hügel des Mühlviertels reist, wird immer wieder die hohen Klettergerüste bemerken, an denen üppig grüne Pflanzen emporwachsen. Es handelt sich dabei tatsächlich um Hopfen. Und das Mühlviertel ist das größte Anbaugebiet in Österreich für die Pflanze mit den charateristischen grünen Dolden. Er gehört neben Wasser und Gerstenmalz zur Dreifaltigkeit der Bierzutaten, findet sich aber immer wieder auch in beruhigenden Kräutertees. Wer sich für den Hopfenanbau interessiert, kann in St. Peter am Wimberg dem Hopfenbauern über die Schulter schauen und entweder davor oder danach eine Tour auf der Hopfen-Radroute unternehmen . In Kefermarkt liegt inmitten der Hopfengärten die Bierbuschenschank Eder Bräu. In St- Ulrich im Mühlkreis wählen Wanderer aus den zwei Varianten des Hopfensteigs.

© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Patrick Langwallner: Hopfenfeld im Mühlviertel in der Abendsonne
Hopfenfeld im Mühlviertel in der Abendsonne

Flachs - der Anziehende

Als recht anspruchslose Kulturpflanze passt der Flachs, auch Lein genannt, perfekt zu den schwer zu bewirtschaftenden Böden des Mühlviertels. Die Leinenweberei hat deshalb in dieser Region eine genauso lange Tradition wie die Färberei, vor allem der Blaudruck. Der Handblaudruck, immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO, hat im Färbermuseum in Gutau ein Denkmal. Dass die Pflanze mit dem Leinöl auch ein gutes und gesundes Lebensmittel liefert, erfahren Gäste in der Ölmühle in Haslach. Tipp: eine Wanderung auf dem Leinenweberweg.

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Blühender Flachs im Mühlviertel.
Blühender Flachs im Mühlviertel.

Getreide - das Nahrhafte

Im Sommer verwandeln sich manche Landstriche Oberösterreichs - vor allem im Innviertel und in den fruchtbaren Ebenen des Alpenvorlandes - in ein gelbes Meer. Hier liegen die Kornkammern des Landes, in denen verschiedenste Getreidesorten angebaut werden. Wie in vielen anderen Dingen gilt in Oberösterreich aber auch hier die Devise Klasse statt Masse. Mutige Bauern wecken alte Sorten zu neuem Leben und veredeln sie zu ukunftsträchtigen Produkten, wie ein Besuch auf dem Biohof Thauerböck in Kaltenberg im Mühlviertel beweist.

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Getreidefeld in Oberösterreich.
Getreidefeld in Oberösterreich.

Obstbäume - die Vielseitigen

Sie gehören zu Oberösterreichs Bauernhöfen wie der Hofhund und die Katze im Stroh: Obstbäume, die in Alleen Straßen und Feldwege säumen oder ganze Streuobstwiesen bilden. In konzentrierter Form ist diese typische Kulturlandschaft im Naturpark Obst-Hügel-Land rund um Scharten und St. Marienkirchen an der Polsenz erlebbar.  Eine Region, die nicht nur für ihren Most berühmt ist, sondern auch für ihre Kirschen und Marillen. Tipp: Wo der Bartl den Most holt erfahren Neugierige bei einer Wanderung auf dem Weberbartlweg.

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Andreas Röbl: Blühende Obstbäume in Scharten.
Blühende Obstbäume in Scharten im Naturpark Obst-Hügel-Land.

Im Kräutergarten

Es ist für alles ein KRaut gewachsen, weiß der Volksmund. Und sie wachsen nahezu überall - auf den Granitböden im Mühlviertel genauso wie im Donauraum oder in den Bergen im Süden Oberösterreichs. Sie wachsen wild und wollen vom aufmerksamen Wanderer entdeckt werden. Oder sie werden in Kräutergärten kultiviert. Hier können Sie in Oberösterreich mehr über Kräuter erfahren:

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Josipovic: Im Kräutergarten.
Lavendelblüte im Kräutergarten des Curhauses Bad Kreuzen der Marienschwestern vom Karmel.