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© Foto One SECOND GMBH: Dominik Süss kocht Lachsforelle mit Pastinaken.
Dominik Süss kocht Lachsforelle mit Pastinaken und hebt dabei den Kochlöffel vor sein Gesicht.
Dominik Süss kocht Lachsforelle mit Pastinaken und hebt dabei den Kochlöffel vor sein Gesicht.

Sweet
Dominik.

Vom Wirtshauskind zum Insta-Koch: Wie Sweet Dominik Social Media einkocht

Fernsehkoch und Social Media-Star: Dominik Süss erreicht mit seinen kulinarischen Videos ein Millionenpublikum. Begonnen hat alles mit Omas Kaiserschmarrn in der Wirtshausküche des Gasthof Süss in Oberkappel. Jetzt hat der Gastro-Tausendsassa sein erstes Kochbuch herausgebracht – wir haben den zielstrebigen Jungkoch getroffen.

Du bist 25 Jahre alt und hast eine beeindruckende Gastro-Karriere hinter dir. Wie hat alles begonnen?

Ich bin im Gasthof meiner Familie aufgewachsen – das war die schönste Kindheit, die man sich vorstellen kann. Ich bin mit dem Bobbycar durch die Gaststube geflitzt und habe meine Hausaufgaben am Stammtisch gemacht. Meine Eltern waren immer da, auch wenn sie gearbeitet haben. Das hat mir Sicherheit gegeben. Klar, ich musste auch oft mithelfen – abwaschen, servieren, kellnern – aber das war normal. Montag war immer unser Familienausflugstag, egal ob Skifahren, Schwimmen oder einfach ein Einkaufstrip nach Linz.

Welche Rolle spielte die traditionelle Wirtshausküche in deiner Kindheit?

Eine riesige! Ich bin mit Schweinsbraten, Kaiserschmarrn und Grießnockerlsuppe groß geworden. Aber meine Eltern haben auch moderne Gerichte angeboten. Themenwochen gibt’s ja immer wieder bei uns im Gasthaus. Im Frühling kochen wir gerne mit Bärlauch, wir bieten aber auch amerikanische Wochen, Spargelwochen oder je nach Saison: Eierschwammerlwochen. Meine Kindheit hat meinen Zugang zur Kulinarik sicherlich geprägt.

© Foto MATABI: "Sweet Dominik" Dominik Süss in Wien.
Dominik Süss macht einen großen Sprung nach vorne in einem historischen Arkadengang in Wien.

Du hast in ganz Österreich Saison gemacht und bist dann ins Ausland gegangen. Warum?

Fangen wir ganz am Anfang an: Ich durfte im besten Hotel Österreichs lernen, dem Hotel Guglwald und konnte dort viel mitnehmen. Ich kann es sowohl als Lehrling aber auch als Gast empfehlen. Aber irgendwann wollte ich einfach wissen, wie es woanders ist natürlich wollte ich noch mehr lernen. Ich war am Arlberg, in Ischgl und am Neusiedlersee um einige zu nennen – aber 2023 bin ich ohne fixen Job nach Kopenhagen geflogen. Ich habe mir gedacht: “Ich will einen Job” und den habe ich dann auch bekommen. Wenn ich mir was in den Kopf setze, dann klappt das eben auch. So habe ich Jobs in zwei Michelin-Restaurants bekommen – bei “Marv & Ben” und im “The Red Cottage". Das liegt ein bisschen außerhalb, direkt am Meer – wunderschön.

© Foto Niki Hartl: Ein fleischgericht von Dominik Süss.
Ein Fleischgericht von dominikSüss ist auf einem Teller angerichtet, rosa gebratenes und in Scheiben geschnittenes Fleisch mit Braterdäpfeln und Dip.

Was hat dir die Auslandserfahrung gebracht?

Gelassenheit. In Österreich haben viele Angst, Fehler zu machen. Im Ausland sind Fehler kein Drama – du lernst daraus. Und wenn du alleine eine Stunde auf einem Stein am Meer sitzt, bekommst du automatisch neue Ideen. Ich war auch in Vancouver, wieder ohne Job. Habe mir einfach ein Airbnb genommen und mich dann um Arbeit umgeschaut. Und es hat funktioniert. Wenn du etwas wirklich willst, dann geht es auch.

Wie bist du zum Insta-Koch geworden?

Das hat mit Corona begonnen. Ich war in Ischgl auf Saison, dann kam der Lockdown – und plötzlich war alles auf Null. Jeder war auf Social Media. Also habe ich angefangen, meine Rezepte zu posten. Es hat fünf Jahre gedauert, aber jetzt läuft es. Ein Overnight-Success passiert halt meistens nicht über Nacht. (Lacht.) Das ist definitiv eines meiner Learnings. 

Deine Zielgruppe ist nicht nur jung, oder?

Nein, gar nicht. Meine Follower sind zwischen 20 und 65 Jahre alt. Viele interessiert der Blick hinter die Kulissen der Gastronomie: Wie wir bei uns im Gasthaus mit großen Lieferungen umgehen und wo im Keller die Bierfässer lagern. Aber sie wollen auch wissen: Wie kocht man etwas wirklich? Die Leute wollen wissen, wie es in der Gastro läuft.

Die Gastro hat mitunter keinen guten Ruf – du siehst das anders - warum?

Die Gastro ist der beste Job der Welt! Jede Generation kann von der anderen lernen. In der Gastro bist du heute auf der ganzen Welt gefragt – als Österreicher sowieso. Und es zahlt sich auch finanziell aus. Personalwohnungen und das Essen sind oft inklusive. Ich kann es nur jedem jungen Menschen empfehlen! 

Was macht die Gastronomie für dich so besonders?

Die Menschen, die Erfahrungen, das Essen – es ist kein Beruf, sondern einen Berufung! Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist einzigartig, da rennt der Schmäh. Man bekommt so viel Dankbarkeit von den Menschen zurück. 


Heute haben mir so viele Gäste Kraft gegeben – das ist wunderschön. Jeden Tag aufs Neue!
© Foto One SECOND GMBH: Dominik Süss mit einer Petersilien Avocado Pasta.
Dominik Süss blickt auf einen Teller mit Petersilien Avocado Pasta, den er mit seinen Händen links und rechts berührt.
© Foto Brandstätter Verlag: Cover des Kochbuchs "Einfach, herzhaft & süß" von Dominik Süss.
Auf dem Cover des Kochbuchs "Einfach, herzhaft & süß" von Dominik Süss ist der Autor zu sehen, der gerade Nockerl aus einer Pfanne hochwirft.

Wenn du jemandem etwas Gutes tun willst, was schenkst du ihm?

Zeit! Materielles ist nicht wichtig. Lieber zusammen ins Kabarett gehen, gut essen, ein Glas Wein trinken – das sind die schönsten Momente.

Jetzt gibt es auch ein Kochbuch: Wie kam es dazu?

Ich wollte immer ein Kochbuch machen – und dann bin ich mit dem Brandstätter Verlag ins Gespräch gekommen. Jetzt haben wir weltweites Kulinarik-Wissen und geheime Familienrezepte in ein Buch gepackt. Das hat 1,5 Jahre gedauert – aber jetzt ist es endlich fertig!

Kochbuch “Einfach herzhaft und süß”

Es geht um Geheimnisse aus dem Gasthof Süss, die bisher wie ein Schatz gehütet wurden und jetzt exklusiv im Buch nachzulesen sind: traditionelle Küche, aber auch mit modernen Elementen. Das Buch ist versehen mit QR-Codes für Videos und einer Koch-Playlist – es ist multimedial! Man muss schnell sein, weil die erste Auflage vergriffen ist… 

Zum Schluss: Was sind deine liebsten Gerichte?

Natürlich alle Gerichte aus dem Kochbuch. (Lacht.) Aber besonders gerne mag ich Grießnockerlsuppe, Kaiserschmarrn, Opas Mülirahmsuppe, Gulasch, Kaspressknödel, Germknödel – und für die Süßen empfehle ich den 5-Minuten-Schokokuchen mit Eierlikör! 

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