Peter Gruber:
Hotelier,
Grenzgänger und
Extremsportler.
Wer Peter Gruber begegnet, trifft auf einen Menschen, der Gegensätze in sich vereint und daraus seine größte Kraft zieht: Der Hotelier vom Almesberger und dem INNs HOLZ, der scheinbar nie stillsteht. Der Visionär, der immer bodenständig bleibt. Der Extremsportler, der seine Grenzen sucht und darüber hinausgeht – und doch das echte Leben nie aus dem Blick verliert. Im Mühlviertel verwurzelt, im Herzen immer auf dem Sprung, lebt Peter Gruber vor, wie viel möglich ist, wenn Leidenschaft auf Disziplin trifft. Eine Geschichte über das Ankommen und das Weitergehen – und warum beides manchmal genau dasselbe ist.
Empfang im Hotel Almesberger, ein später Vormittag. Peter Gruber steht bei der Rezeption, begrüßt zwei Gäste mit festem Händedruck, lacht verschmitzt. Lange Zeit hat er selten, denn sein Tag ist dicht getaktet. Hier steht keiner, der sich wichtig macht. Peter Gruber hat diese feine Art von Selbstironie, die große Menschen oft kennzeichnet. Demütig spricht er vom Glück, hier zu leben, hier arbeiten zu dürfen. Das Mühlviertel ist für ihn mehr als nur Kulisse – es ist Heimat, Ursprung, Kraftplatz und unendlicher Spielplatz für seine vielen Pläne. Jemals von hier weggehen? Niemals!
Aufgewachsen zwischen Feldern, Stall und Küche, prägt ihn von Kindheit an die Großfamilie. “Mein Großvater war der Bauer, die Großmutter hat das Gasthaus geschaukelt”, erzählt er. Früh fährt er Traktor, hilft dem Opa auf den Feldern, erlebt Freiheit, aber auch Disziplin. Die Eltern lassen ihm Raum, sich auszuprobieren – “Ich hatte praktisch keine Aufsicht, die beiden waren immer im Betrieb. Ich bin dadurch komplett frei gewesen, keiner hat darauf geschaut, was sich in der Schule so tut.” Und so wächst er auf mit dem Gefühl, seinen eigenen Weg gehen zu dürfen. Das bleibt: “Ich habe trotzdem nie daran gezweifelt, hier weiterzumachen. Das war immer klar.”
Doch Peter Gruber will auch hinaus, will lernen, was die Welt sonst noch zu bieten hat. Es zieht ihn nach Salzburg in die Tourismusschule Kleßheim, dann aufs Kreuzfahrtschiff zum Arbeiten. Weg aus dem Mühlviertel. Er taucht ein in die internationale Hotellerie, lernt das Handwerk von der Pike auf. “Prägend war das schon. Die Ausdauer, sieben Tage die Woche, 14 Stunden Arbeit, das lernst du dort. Und auch, was du nicht willst – zum Beispiel, dass man den Job nur mit Alkohol aushält. Das habe ich schnell bleiben lassen.”
Wieder zurück, steigt Peter ins elterliche Hotel Almesberger ein, das seit Generationen im Besitz der Familie ist – ein Haus, das Tradition, Innovation und Regionalität verbindet. “Bei uns im Mühlviertel musst du dir deine Klientel selbst schaffen”, sagt er nüchtern. “Wir sind keine Durchgangsstation, sondern ein Ziel.” Das Erfolgsrezept der Familie: Mut zur Veränderung und ein feines Gespür für Trends, die wirklich zu den Menschen passen. Früh erkennen sie das Potenzial von Wellness und bauen das Haus konsequent um. Immer das große Ganze im Blick, aber mit Respekt für die Region und ihre Menschen. “Du musst dich ständig verändern. Auch wenn nicht immer alles aufgeht.”
Doch das reicht Peter nicht. Mit dem INNs HOLZ schafft er, eher aus einer Fügung heraus, eine zweite Welt: Das moderne Chaletdorf mitten im Böhmerwald, bewusst ganz anders gedacht als das Stammhaus. “Das Almesberger und das INNs HOLZ passen so gut zusammen, weil sie überhaupt nicht zusammenpassen.” Peter lacht. Was hier modern und lässig wirkt, ist in Wahrheit gewachsen – entstanden aus einer leerstehenden Immobilie, einer cleveren Idee und dem Willen, Neues zu wagen. “Ich erschaffe gern was. Und wenn’s einmal steht, dann willst du weiterbauen. Das ist wie im Sport: Ich höre eigentlich nie auf, habe immer neue Ideen.”
Und dann ist da der Extremsportler Peter Gruber. Einer, der spät zum Triathlon kommt, erst mit 26 Jahren. Aus einer Wette wird eine Leidenschaft. Der Wetteinsatz? Eine Flasche Schampus. Wir greifen vor: die Flasche hat er gewonnen. Aber dann ging es weiter. Viel weiter. Erst Marathon, dann Ironman und natürlich Ultra-Ironman. Legendären Rennen in Kärnten, Hawaii, das Race Around Austria. Gruber will wissen, “wie viel hält der Körper aus?” Es geht nie um den Sieg, nie ums Posen – es geht ums Ankommen, ums Austesten der eigenen Grenzen, ums Demütig sein vor der Strecke, dem Leben, sich selbst.
“Man muss generell immer demütig bleiben”, sagt er. “Wer glaubt, der Meister zu sein, hat schon verloren.” Und so sitzt er auf dem Rad, läuft durch die Nacht, schwimmt stundenlang, ganz bei sich – und manchmal tief in einem Loch. ”Im Extremsport lernst du, dass immer nach jedem Tief wieder ein Hoch kommt. Du musst nur dranbleiben, nicht aufgeben." Diese Haltung prägt auch seinen Alltag als Unternehmer: Wenn es einmal läuft, weiß er, die nächste Herausforderung kommt bestimmt – aber auch, dass diese überwunden werden kann.
Ein normaler Tag mit Peter Gruber? Gibt es nicht. Frühmorgens steht er im Büro, nach dem Frühstück die erste Trainingseinheit, dann das Hotel, dann noch eine Runde Schwimmen oder Laufen, zwischendurch Meetings, Anrufe, neue Pläne. “Eigentlich trainiere ich immer”, sagt er – halb im Scherz, halb im Ernst. Denn das Austesten der eigenen Grenzen, das Streben nach dem Mehr, das hört nie auf.
Was den Hotelier und den Sportler verbindet? “Zielstrebigkeit, Konsequenz, und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen.” Peter weiß, dass im Hotel wie im Rennen das Team zählt. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für ihn nicht Angestellte, sondern Partner auf Augenhöhe. Menschen, mit denen er auch durch die härtesten Phasen geht. Im Betrieb wie auf der Strecke gilt: “Du brauchst immer einen, auf den du dich wirklich verlassen kannst.”
Wenn Peter Gruber übers Mühlviertel spricht, blitzt Stolz auf. “Die Landschaft, die Weite, die Ruhe – und dann die Menschen. Das ist ein eigener Schlag. Widerstandsfähig, bodenständig, oft unterschätzt. Aber wenn es darauf ankommt, stehen sie für etwas.” Leinöl, gute Luft und noch besseres Wasser – für ihn schmeckt das Mühlviertel nach Kindheit, nach Heimat, nach allem, was zählt.
Peter lacht und dreht sich um zum Gehen. Es ist viel zu tun. Wie immer. Ein Satz noch: “Du musst weitermachen. Nie stehenbleiben, sich nicht einbilden, dass man fertig ist. Das Leben ist nie abgeschlossen, es geht immer weiter. Und wenn es mal schwer wird – dranbleiben. Auf das Tief folgt fix wieder ein Hoch.” Peter Gruber - Hotelier, Grenzgänger, Extremsportler. Und ein richtig guter Typ.
... Peter Gruber schon mehr als 25 Ironman-Rennen und das Race Around Austria gefinished hat?
... das Hotel Almesberger seit 1850 im Familienbesitz ist?
... dass der Name INNs HOLZ aus der Idee einer “Jausnstation” entstanden ist?
... Peter auf die Frage nach seinem Lebensziel nur sagt: “Nie aufhören. Es gibt immer noch etwas zu tun.”
... noch so einiges auf seiner sportlichen Bucketlist steht. Das Race Across America zu Beispiel.
Kontakt
Mühlviertel