Konventionen sind nicht so ihr Ding: TV-Köchin Viktoria Stranzinger ist immer schon ihren eigenen Weg gegangen, der sie bereits um den ganzen Globus geführt hat, nach Afrika, Asien und zuletzt in die Antarktis. Zu Hause ist sie aber im Innviertel. Dort hat sich die 40jährige mit ihrer Kochschule Cook up Kitchen ihr eigenes Refugium geschaffen und verkocht unter anderem Biere der Region. Dann entstehen neue und gewagte Kreationen wie etwa ein veganes Biercurry.
"Bier hat heute ein ganz anderes Image als noch vor 15 Jahren", sagt Viktoria Stranzinger und schenkt Innviertler Originale beinahe ehrfürchtig in ein edles Weinglas ein. Den Respekt vor Produzenten und Lebensmitteln merkt man der Herzblut-Köchin sofort an. "In meinen Kochkursen verarbeiten wir teilweise Fleisch im Wert von 300 Euro. Gemüse kommt fast ausschließlich aus der Region oder wird in hoher Qualität zugekauft. Mir kommen nur echte Schmankerl in den Topf", sagt die qualitätsbewusste Innviertlerin. Apfelsaft kauft sie beim Bauern nebenan. Mangold, Tomaten, Kürbisse und Bohnen zieht sie im hauseigenen Garten, wo auch drei Bienenstöcke stehen. Ihre Devise: CO2-neutral und hochwertig. Die hohen Qualitätsansprüche und die unkonventionelle Art brachten Stranzinger auch den Sieg bei der TV-Kochshow "Kochgiganten" ein.
Dass Stranzinger beim Innviertler Biermärz dabei ist, war daher eine logische Konsequenz. "Auf die Innviertler Braukultur kann man schon stolz sein. Da hat sich vor der Haustüre eine richtige Szene etabliert, die qualitativ auf einem sehr hohen Level arbeitet." Rund 60 Brauereien stellen in ganz Oberösterreich das "flüssige Gold" her. Den Trend zu hochwertigen Bieren hat die Bierregion Innviertel als erste aufgegriffen und bietet mit dem Biermärz eine exklusive Veranstaltungsreihe mit rund 70 Events für Bierfreunde und Genießer. Warum Bier so ideal zu verkochen ist und der optimale Begleiter zu mehrgängigen Menüs? "Bier schmeckt in der Suppe ebenso wie im Dessert. Man muss nur aufpassen, dass man es erst am Ende des Kochvorgangs hinzugibt, sonst wird das Gericht schnell bitter."
Nachhaltigkeit ist Stranzinger aber nicht nur in der Küche sondern generell im Leben wichtig. Sie hat mehrere Charity-Projekte mit Kindergärten und Krabbelstuben am Laufen und sammelt und spendet regelmäßig für die SOS Kinderdörfer. "Mir geht’s gut, ich will, dass es auch anderen gut geht." Rund fünf Jahre hat Stranzinger auf Reisen im Ausland verbracht. Zuletzt kochte sie fünf Monate lang bei bis zu minus 30 Grad für die Besatzung einer Forschungsstation in der Antarktis. Zuvor besuchte sie bereits Afrika, Kambodscha, Laos und Sri Lanka. "In Indien habe ich Kinder auf der Straße verhungern gesehen. Da ist einem das eigene Auto dann einfach nicht mehr so wichtig." Ihre Reisen hat die umtriebige Stranzinger als Tattoos verewigt.
Viktoria Stranzinger wäre nicht Viktoria Stranzinger, wenn sie nicht schon wieder neue Pläne ausgeheckt hätte. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Katharina will sie in Blindendorf im Mühlviertel eine neue Kochschule eröffnen und auch dort ein Sozialprojekt für Jugendliche starten.
ZUTATEN für 4 Portionen
Für das Curry
Für die Currypaste
ZUBEREITUNG:
Curry
Die Linsen gut waschen. Das Gemüse in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebelwürfel in einem Topf mit etwas heißem Öl goldbraun anschwitzen. Die roten Linsen dazu geben und mit 600 ml Gemüsefond aufgießen. Bei mittlerer Hitze 15 Minuten kochen und dann die Paprika und den Brokkoli dazu geben. Weitere 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Ab und zu umrühren und gegebenenfalls etwas Wasser beifügen.
Currypaste
Frühlingszwiebel, Ingwer und Chili fein hacken. Koriander grob hacken.
Öl in eine heiße Pfanne geben und Kreuzkümmelsamen kürz rösten. Den Frühlingszwiebel, Chili und Ingwer hinzugeben. Goldbraun schmoren lassen. Tomaten, Rohrohrzucker, Masala und Korianderpulver hinzufügen und weitere 5 Minuten bei niedriger Hitze braten. Dann den frischen Koriander dazugeben und mit Märzenbier ablöschen.
Die Paste kann nach Belieben püriert werden und danach in das Curry einrühren und kurz aufkochen lassen.
Das Curry mit Reis, Kichererbsenschaum und Naan servieren.