© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Stefan und Birgit Beham im Mural Harbor Linz.
Ein Mann mit oranger Mütze und eine dunkel gekleidete Frau posieren vor einem mit Graffitis besprayten Container im Mural Harbor Linz.
Ein Mann mit oranger Mütze und eine dunkel gekleidete Frau posieren vor einem mit Graffitis besprayten Container im Mural Harbor Linz.

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SBÄM - Wer steckt hinter dem Punk-Festival?

Sie sind auf du und du mit Bands wie "SUM 41", "The Offspring" und "NOFX": Die Linzer:innen Stefan und Bigi Beham sind die Organisator:innen von Österreichs größtem Punk-Festival "SBÄM". "Punk verbindet!" sind sich die beiden sicher.

"Wusstest du eigentlich, dass Linz in den 1980iger Jahren die Punkhauptstadt Österreichs war?", fragt Stefan Beham und zückt gleich einen fetten Bildband. Zu sehen "Willi Warma", jene österreichische Band, deren Hymne "Stahlstadtkinder" das Aushängeschild der gegenkulturellen Bewegung in der Industriestadt wurde. Aber das ist Geschichte. Reden wir lieber vom Hier und Jetzt. Von der Zukunft und von der Vision zweier musikverliebter Enddreißiger. Um genau zu sein von den Ambitionen von Stefan und Birgit Beham, die den Punk wieder nach Linz gebracht haben. "Wir denken aber groß und wollen irgendwann in verschiedenen Ländern Festivals ausrichten. Gebt uns noch fünf Jahre, dann schaffen wir das schon." Und das glaubt man dem Power-Couple, denn die Behams sind bald Protagonist:innen einer Doku über das Phänomen Punk, die in die Kinos kommt. Ziel ist es über Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime ausgespielt zu werden. Die Chancen stehen gut, denn die Behams sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und träumen von einem zweiten Lebensmittelpunkt in Los Angeles.

Denn dort, in Los Angeles, hatte auch alles begonnen, und zwar mit dem Design eines Punk-Plakates. "Das erste Jahr habe ich mich ziemlich prostituiert", erzählt Stefan Beham. "Als Grafiker habe ich bestimmt 4.000 Bands angeschrieben und ihnen angeboten, ihre Labels zu gestalten. Inspiriert wurde ich dabei von der Pop-Art von Roy Lichtenstein." Irgendwann haben sich die Kontakte entwickelt, die mittlerweile zu Freundschaften geworden sind. "Würden wir zwei noch einmal heiraten, dann hätten wir vermutlich NOFX als Hochzeitsband", sagt Bigi Beham schmunzelnd und deutet auf die tätowierten Eheringe.

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Stefan und Birgit Beham im Mural Harbor Linz.
Eine dunkel gekleidete gut gelaunte Frau steht links neben einem Mann an einer Wand auf welcher eine Graffitidarstellung eines Auges zu erkennen ist. Der Mann trägt eine orange Mütze, er blickt zu Boden. Die Frau blickt in seine Richtung.

Wordrap mit
Birgit und Stefan

Wordrap mit Birgit und Stefan Beham, den Organisator:innen des Punkrock-Festivals SBÄM.
Video

Publikum: Vom Bäcker zum Banker

Doch wer sind eigentlich die Besucher:innen eines Punk-Festivals? "Vom Automechaniker bis zum Rechtsanwalt – vom Bäcker bis zum Banker – unsere Konzerte sind ganz durchmischt."  Und weil das Publikum allesamt Mitte 30 ist und der Punk-Nachwuchs nicht fehlen darf, gibt es bei SBÄM zahlreiche Gratis-Tickets für Besucher:innen unter 18. "Das sehen wir als kulturelle Nachwuchsförderung."

Aus der ganzen Welt reisen die Fans nach Oberösterreich an: Sie kommen aus Norddeutschland und England, USA und den Niederlanden. "Wir hatten sogar schon Besucher:innen, die aus Brasilien und Australien anreisten." Gerade die Internationalität gefällt den Behams sehr.

So punk wie das Festival ist die Organisation eines solchen Großevents aber nicht. "Da steckt ein ganzes Jahr Planung dahinter", erzählt Bigi Beham, logistisches und organisatorisches Mastermind des Festivals. 300 Hektoliter Bier fließen. Technik und Künstler:innen wollen dirigiert werden. "Ein Spagat ist sicher die Kommunikation. Denn Ämter und Künstler:innen haben völlig andere Bedürfnisse", plaudert sie aus dem Nähkästchen. Kernkompetenz sei dabei die Teamfähigkeit. "Ohne dem Kernteam – das sind mittlerweile 25 Leute – ginge hier nichts." Drei Kompetenzen, die sie jeder Eventmanager:in mit auf den Weg gibt: "Man sollte wenig Schlaf brauchen, stressresistent sein und die Dinge locker sehen. Denn irgendwie geht’s ja dann doch immer…"

Neben harten Gitarren-Riffs und hohen Tempi darf jedenfalls eines nicht fehlen bei den Behams: Hündin Lila. Die zieht das Paar nach langen und anstrengenden Tagen in die Natur. "Wir sind gerne im Hafen unterwegs, aber auch am Attersee oder im Innviertel. Die Schlögener Schlinge ist auch einer unserer Kraftorte." Ob der Punk auch dort Wurzeln schlagen kann? "Alles ist möglich. Immerhin hatten wir unser erstes Konzert in Timelkam."

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