Felix Winkler ist mit dem Label dasBaumhaus Grafikdesigner in Bad Ischl. Gemeinsam mit Bernhard Schlömicher hat er Kinderholz - eine kreative Spielzeug-Idee basierend auf gänzlich naturbelassenen Bauklötzen aus Lärche, Nuss oder Ahorn - entwickelt. Kinderholz ist 100 Prozent Made in Austria, Felix Winkler ist 100 Prozent Bad Ischler. Er verrät uns seine Lieblingsplätze in der oberösterreichischen Kaiserstadt.
Den perfekten Mix aus allem: Menschen, Größe des Ortes, Lokale, Sehenswürdigkeiten.
Man kann in Ischl noch Ischler sein und muss sich keinem Touristentrend anpassen, wie etwa in manchen Orten in der unmittelbaren Umgebung. Die Leute kommen, weil es ihnen hier gefällt, so wie es ist.
Natürlich hilft uns das Kaiserimage sehr und ich finde das auch positiv. Der Ort profitiert immer noch davon und seien wir mal ehrlich: Viele Orte oder Länder hatten in der Vergangenheit irgendetwas, dessen Spirit heute noch weiterlebt. Das ist auch gut so!
Ich glaube in Bad Ischl passiert viel Innovatives hinter der Türe, das heißt, es ist nicht unbedingt gleich sichtbar und vielleicht auch gar nicht für Bad Ischl bestimmt. Bad Ischl ist einfach der Ort zum Kreativ sein. Wir stehen hier erst am Anfang einer tollen innovativen, kreativen Zeit.
Kinderholz-Erfinder Felix Winkler.
Es gibt immer wieder interessante Ausstellungen im Museum der Stadt Bad Ischl. Die Kaiservilla, ohnehin eine Dauerausstellung, ist auch sehenswert. Fotobegeisterte kommen im Photomuseum im Marmorschlössl auf ihre Kosten.
Felix Winkler im Photomuseum Bad Ischl.
Geheimtipp ja, aber der ist geheim (grinst)!
Eine kleine, tolle Jausenstation in Bad Ischl findet man aber im Ortsteil Rettenbach: die Buschenschank bon Greu, übersetzt "beim Greil".
Bestellt man hier beispielsweise einen Salat, so kann man der Wirtin dabei zusehen, wie sie den Salat frisch aus dem Gemüsegarten nebenan holt und kurze Zeit darauf mehr als frisch serviert. Das schmeckt man.
Hier gibt es kaum Tagestouristen, jedoch Einheimische und Kenner/innen. Es ist ein ruhiger und gemütlicher Ort.
Nachdem Bad Ischl nicht so groß ist, gibt es eigentlich keine Stadtviertel. Es gibt die Innenstadt sowie die umliegenden Ortschaften.
Ganz neu in der Stadt und eröffnet hat die Brasserie | Brauerei 3 Prinzen. Hier wird selbst Bier gebraut und gut gespeist.
Gemacht von und für Ischler Originale.
Ein guter Tipp in Bad Ischl ist die Hoisnradalm. Erreichbar über verschiedenste Wege von anspruchsvoll bis familienfreundlich, von lange bis kurz. Auch mit dem Mountainbike gibt's ein paar Routen hinauf.
Die Alm punktet mit ihrem atemberaubenden Blick auf Bad Ischl bis zum Wolfgangsee, mit toller Küche und wunderschönen Sonnenuntergängen.
Felix Winkler erfrischt sich auf der Hoisnradalm.
Ich selbst bin shoppingfaul. Wenn ich Geschenke oder ein nettes Mitbringsel finden möchte, dann gibt's in Ischl den Hrovat's am Kreuzplatz.
Nicht nur, dass dieses Geschäft die schönste und immer wieder überraschendste Auslage in Bad Ischl hat, man taucht wahrhaftig in ein Shoppingerlebnis ein: Gerüche, Gespräche, Geschenke, gute Laune. Kinderholz gibt's dort natürlich auch zu kaufen.
Hrovat's Shop am Kreuzplatz in Bad Ischl.
Einer meiner Lieblingsplätze befindet sich am Kufberg südlich von Bad Ischl. Ein kleiner Berggipfel, der eigentlich keiner ist mit schönem Blick auf Bad Ischl aber auch bis zum Schafberg und in die andere Richtung bis zum Höllengebirge.
Hier verirren sich nur wenige Leute pro Tag hinauf, ein idealer Platz zum Seele baumeln lassen.
Felix Winkler mit Kinderholz-Bausteinen.
Am liebsten sind mir die langen Straßen die aus dem Ortsgebiet rausgehen und direkt in der Natur enden.
Beispielsweise die Perneckerstraße. Sie steigt stetig bergan und kann perfekt zu Fuß oder per Mountainbike erklommen werden.
Lohnend auch weil die Hoisnradalm, die Reinfalzalm, das alte Bad Ischler Salzbergwerk aber auch das Pernecker Bergkircherl in der Nähe sind.
Ich bin begeisterter Läufer. Am ruhigsten ist es da in der Nacht.
Meine Hausstrecke führt mich ins nahe gelegene Lauffen. Dort gibt es die Engleithen, eine kleine Straße, die durch den Wald wieder zurück nach Bad Ischl geht. Vorbei an der Villa Blumenthal.
Die Villa Blumenthal in Bad Ischl.
Dort endet die Straßenbeleuchtung, es ist stockfinster, man hört nur seine Schritte, das Atmen beim Joggen und sieht den Lichtstrahl seiner Stirnlampe.
Diesen Moment - bis ich aus dem Wald wieder herauskomme - genieße ich in vollen Zügen, denn da bin ich der Einzige, der dort draußen ist - totale Ruhe also!
Im Gasthaus "Zur Salzmühle", eine Institution in Bad Ischl und deshalb auch oft nur "Institut" genannt. Es ist ein altes Wirtshaus mit Charme, hier kennt jeder jeden, akademische Titel spielen keine Rolle, hier ist jeder gleich. Es gibt eine kleine, aber feine Karte und je nach Laune des Wirtes hat das Institut geöffnet von früh bis spät, ab und an bis sehr, sehr spät.
Legendär ist das Lokal für seine besonderen Tage wie den "Lichtbratlmontag", im Fasching oder am Abend vor Weihnachten.
In Bad Ischl gibt es leider gerade so etwas wie ein kleines Wirtshaussterben. Alte und sehr bewährte Häuser haben ihre Pforten geschlossen. Dennoch gibt es gute Alternativen.
Im Moment ist der Schnitzelkaiser mein Lieblingslokal: Schnitzel und Cordon Bleus vom Feinsten, aber auch das einzigartige Kaiserweckerl (Kaspressknödel in der Mitte halbiert und gefüllt mit Zutaten eines klassischen Burgers).
Dazu serviert der Wirt, selbst Biersommelier, die feinsten Bierspezialitäten jenseits des Mainstreams. Eine wahre Gaumenfreude.
Villa Seilern Vital Resort kommt mir hier als erstes in den Sinn.
Villa Seilern Vital Resort in Bad Ischl.
Wer es gemütlicher und heimeliger haben möchte und noch dazu auf dem einzigen Hügel (dem Wolfshügel) in der Stadt übernachten möchte, der besucht das Hotel Sonnhof.
Sehr schön ist die Esplande mit der angeschlossenen Kaltenbachau. In umgekehrter Richtung kommt man über verschiedenste Wege in Richtung Innenstadt. Das Grün der Bäume und Sträucher wechselt mit den schönen Häusern an der Traun bis man schließlich am Ende der Esplanade mitten im Zentrum von Bad Ischl steht.
Wir sind in Ischl am Land (lacht). Nahe gelegen und mein Lieblingssee in der Region ist aber der Wolfgangsee. Am eigenen Badeplatz lässt sich jeder Sonnenstrahl genießen, kulinarisch umrahmt von den verschiedensten Grillexperimenten.
Oder einfach den Schwimmneo (Anm.: Schwimmneoprenanzug) schnappen und mal eben den See überquert - unbezahlbar.
Und auch wenn der Satz bereits oftmals verwendet wurde, er stimmt und passt: Ich wohne dort, wo andere Urlaub machen.
... Felix Winter, könnte er seine Ideen in Worte fassen, Schriftsteller geworden wäre? Stattdessen lässt der 1980 geborene Bad Ischler seiner Kreativität als Grafikdesigner freien Lauf. Gute Ideen entwickelt er beim Sport, im Gespräch, am Schreibtisch oder in der Natur.