Die Sommerfrische ist mehr als Urlaub – sie ist ein kulturelles Phänomen, eine Lebenshaltung, ein Rückzug in die Natur und eine Quelle der Inspiration. Oberösterreich, mit seiner einzigartigen Landschaft aus Seen, Bergen, Wäldern und sanften Hügellandschaften, war über Generationen hinweg der Inbegriff dieses Lebensgefühls. Damals wie heute zieht es Künstler, Intellektuelle, Erholungssuchende und Stadtflüchtige hierher.
Die “Sommerfrische” entstand im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung. Die rasche Urbanisierung brachte nicht nur Fortschritt, sondern auch drückende Sommerhitze, schlechte Luft und Überbevölkerung in die Städte – allen voran Wien. Besonders das Bürgertum und die k.u.k. Aristokratie suchten Erholung auf dem Land. Dank der Ausbreitung der Eisenbahn wurden ländliche Gegenden erstmals für breite Bevölkerungsschichten schnell und komfortabel erreichbar.
So entwickelte sich die Sommerfrische zur stilvollen Flucht aufs Land: Statt Hotels bevorzugte man längerfristige Aufenthalte in Villen, Landhäusern oder privaten Unterkünften. Man pflegte den Müßiggang, Spaziergänge, das Lesen, Malen, Komponieren oder gepflegte Gesellschaft. Die Sommerfrische war kein Pauschalurlaub – sie war ein Lebensstil.
Oberösterreich – insbesondere das Salzkammergut und das Mühlviertel – wurde dabei zur Hochburg der Sommerfrische: mildes Klima, beeindruckende Natur, gewachsene Kultur und eine charmante Mischung aus mondäner Eleganz und bodenständiger Herzlichkeit.
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten zog es regelmäßig nach Oberösterreich – teils zur Erholung, teils zum kreativen Schaffen:
Kaiser Franz Joseph I.
Er war einer der ersten Sommerfrischler des Salzkammerguts. Ab 1849 verbrachte er fast jeden Sommer in der Kaiservilla in Bad Ischl, die ihm zur Hochzeit mit Sisi geschenkt wurde. Ischl wurde dadurch zur inoffiziellen "Sommerhauptstadt" der Monarchie.
Kaiserin Elisabeth (Sisi)
Sisi war eine begeisterte Reisende, doch Bad Ischl blieb einer ihrer Herzensorte. Sie liebte die unaufgeregte Natur des Salzkammerguts und suchte dort Abstand vom höfischen Leben und von ihrer Rolle als Kaiserin.
Katharina Schratt
Die Schauspielerin und enge Freundin von Kaiser Franz Joseph war regelmäßig Gast in Bad Ischl. Ihr Techtelmechtel mit dem Kaiser – von Kaiserin Elisabeth selbst eingefädelt, um ihn emotional zu entlasten – sorgte für viel Gesprächsstoff, spielte sich jedoch diskret im Rahmen der Sommerfrische ab. Sie genoss in Bad Ischl die zurückgezogene Atmosphäre und pflegte in der Sommerfrische ihre gesellschaftlichen Kontakte abseits der Wiener Bühne.
Franz Lehár
Der Operettenkomponist liebte das gesellschaftliche Leben in Ischl und ließ sich dort eine prächtige Villa errichten. Viele seiner berühmten Werke entstanden in dieser Zeit.
Gustav Klimt
Gustav Klimt verbrachte zwischen 1900 und 1916 regelmäßig die Sommermonate mit Emilie Flöge am Attersee, wo er Erholung und Inspiration fand. Dort entstanden zahlreiche seiner weltberühmten Werke wie “Schloss Kammer” und “Litzlberg am Attersee”.
Emilie Flöge
Die Modeschöpferin und enge Vertraute von Gustav Klimt verbrachte viele Sommer am Attersee. In ihrer Sommerfrische fand sie Inspiration für ihre innovativen Modeentwürfe und lebte ein modernes, freigeistiges Leben abseits der Wiener Konventionen.
Gustav Mahler
Mahler fand Ruhe am Attersee, wo er in einem kleinen Komponierhäuschen am Ufer große Symphonien schuf. Die Natur war für ihn Inspirationsquelle und spiritueller Rückzugsort.
Adalbert Stifter
Der aus Oberösterreich stammende Dichter und Landschaftsmaler war ein früher Verfechter der Naturverbundenheit. Der Böhmerwald im Mühlviertel prägte sein Werk tiefgreifend.
Marie von Ebner-Eschenbach
Die bedeutende Schriftstellerin suchte während der Sommermonate oft ländliche Rückzugsorte in Oberösterreich, um in der Ruhe der Natur neue literarische Werke zu schaffen. Die stille Landschaft war für sie Quelle der Inspiration.
Heute erinnern zahlreiche Orte und Museen an die Epoche der Sommerfrische und ihre prominenten Gäste…
Unter Sommerfrische versteht man heute einen erholsamen Sommeraufenthalt auf dem Land, in den Bergen oder am See – fernab vom städtischen Alltag, oft mit einem Hauch nostalgischer Romantik. Die Idee der Sommerfrische verbindet sich zunehmend mit dem Konzept der Workation – also dem Arbeiten an einem Urlaubsort. Viele Menschen nutzen die ruhige, inspirierende Umgebung klassischer Sommerfrische-Orte, um dort nicht nur zu entspannen, sondern auch kreativ und produktiv zu arbeiten. So entsteht eine moderne Form der Sommerfrische, die Erholung und Arbeit harmonisch vereint.
Die Berge und Seen des Salzkammergutes verkörpern die beiden Pole Bewegung und Ruhe in nahezu idealer Form. Im "Salzkammergut BergeSeen Trail" vereint sich Wasser und Fels, Sport und Regeneration in einem gemeinsamen 350 Kilometer und 20 Etappen langen Wanderweg. Er führt zu 35 Seen, neben bekannten Salzkammergutseen wie Attersee, Traunsee oder Wolfgangsee auch zu kleinen Landschaftsjuwelen, wie etwa dem Offensee.
Die einzelnen Tagesetappen können in Gehzeiten von vier bis sieben Stunden absolviert werden. Dabei wechselt die Szenerie von den berühmten Orten und Städten der Region über urige Almen, schroffe Bergzacken, einsame Berggasthöfe und alpine Schutzhütten immer wieder hin zum Element Wasser als Quelle der Erholung. Die Wege des "BergeSeen Trails" liegen in Seehöhen zwischen 800 und 2.000 Metern, sie sind mit Wanderschuhen und solider Ausrüstung gut zu begehen. Sportliche Wanderer wählen eine der herausfordernden alpinen Varianten der Wegführung. Der BergeSeen Trail ist in einem Bausteinsystem in individuell wählbaren Teilstücken buchbar.
Kristallklare, türkisfarbene Seen und beeindruckende Berglandschaften – das Salzkammergut ist der perfekte Ort, um den Sommer zu genießen. Idyllische Seehotels laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen, romantische Stunden zu zweit zu verbringen oder aktiv zu sein. Entdecken Sie exklusive Hotels direkt am Wasser und machen Sie Ihren Sommertraum zum unvergesslichen Sommerurlaub!
Was früher als “Sommerfrische” bekannt war – die sommerliche Auszeit in ländlicher Idylle – erlebt heute ein modernes Revival: Workation. Dabei verschmelzen Arbeit und Urlaub an einem Ort, der sowohl Konzentration als auch Erholung ermöglicht. Gerade Oberösterreich bietet mit seiner vielfältigen Natur, lebendigen Kultur und wachsenden Infrastruktur ideale Voraussetzungen für kreative Köpfe, digitale Nomaden und Menschen, die bewusst leben und arbeiten möchten.
Warum ist Oberösterreich ideal für Workation?
Ihre Herzen schlagen für Oberösterreich: Von leidenschaftlichen Musiker:innen und Künstler:innen und Menschen, die für die Sommerfrische leben.
Oberösterreich ist vielfältig – nicht nur landschaftlich, sondern auch in der Art, wie Sommerfrische hier gelebt wird. Von mondänen Kurorten bis zu abgelegenen Naturidyllen, von historischen Villenkolonien bis zu kreativen Rückzugsorten für moderne Workation-Liebhaber. Was ist Ihr Sommerfrische Lieblingsplatz? Die Perlen der Sommerfrische im Salzkammergut? Die stillen, ursprünglichen Landschaften im Mühlviertel oder in einem Paradies in den Voralpen? Naturgenuss und Ruhe im Nationalpark Kalkalpen und im romantischen Almtal? Oder Sommerfrische abseits des Mainstreams im Innviertel und im Hausruck, besonders im Zusammenhang mit Heilbädern und Kurorten?
Der Attersee
Bad Ischl
Bad Goisern und Hallstatt
Gmunden und der Traunsee
Grünau im Almtal
Der Mondsee
Der Wolfgangsee
Aigen-Schlägl
Bad Leonfelden
Freistadt
Haslach und Reichenthal
Sandl
Weitersfelden
Bad Hall
Hinterstoder
Kremsmünster
Schlierbach
Windischgarsten
Bad Schallerbach
Engelhartszell
Obernberg am Inn
Aschach an der Donau
Eferding
Grein
Ottensheim
Schärding
Wilhering