Afiesl ist sicherlich nicht Paris oder London. Und auch nicht Berlin. Aber gut essen kann man in dem verwunschenen Eck am nördlichen Waldrand mindestens so gut wie in jeder angesagten Metropole. Das liegt naturgemäß an außergewöhnlichen Köchen. Thomas Hofer ist so einer. Der Mühlviertler schafft es, komplexe Kochtechniken, aufwändige Zubereitungsmethoden und viel Gehirnschmalz, dem Gast sehr verständlich zu präsentieren, ohne dass dieser sich gleich den Kopf mit Fragen zermatern muss. “Was hat sich der Koch dabei gedacht? Welche Botschaft will er verkünden?”. Hofer will nur eines. Es muss gut schmecken. Zufriedenes Seufzen inklusive. “Es ist vor allem die Art und Weise, wie gekocht wir, der böhmische Einfluss. Das finde ich interessant. Und viele dieser ehrlich produzierten Lebensmittel bekommt man selbst in internationalen Hotspots nicht mehr”, sagt Hofer.
Zweisamkeit und Genussmomente verspricht das Adults-only Genießerhotel Bergergut im idyllischen Mühlviertel, eingebettet zwischen Sagen umwobenem Böhmerwald und Donaustrom – mit höchsten Gourmeterlebnissen und einer feinen Wellnessoase. Zum Wohnen stehen topmoderne Suiten bereit, viel Privatsphäre und entspannter Luxus sind selbstverständlich.
Vom kulinarischen Plot zum keramischen Pot. Geschirr-Groupies aufgepasst. Am Mittwoch ist Drehtag. Dann nimmt Christine Mittermayr ein Stück Rohmaterial und formt aus einem Tonbällchen Teller, Häferl, Vasen, die dann noch zu keramischen Stars gebrannt werden.
“Es sind brutal schöne Teller, dazu gastrotauglich, so wie man es braucht, aber jedes Stück bleibt ein Unikat”, sagt Thomas Hofer über Mittermayrs oscarverdächtige Stücke. Wenn die Keramikerin töpfert, dann steht die Zeit still. Wie in einem Film, wo die Kamera Ton und Musik ausblendet und nur auf das Wesentliche fokussiert. Der Star ist das Handwerk. Die Produkte besitzen naturgemäß eine andere Ausstrahlung als Industrieware. So als würde man einen charismatischen Schauspieler mit einem KI-Modell vergleichen. Einzigartig mit Ecken und Kanten. “Perfection of the imperfection. Das macht den Charme aus”, sagt Mittermayr.
“Da Brenner is da Brenner. Und würde es den Hermann nicht mehr geben, dann gäbe es auch viele kleine Bauern nicht mehr”, sagt Thomas Hofer. Aber wer ist denn eigentlich der Brenner, von dem Hofer und ganz viele andere Köche schwärmen. Der Brenner ist Fleischhauer aus Piberschlag. Einer der letzten seiner Zunft. Viele Fleischhacker haben ihre Geschäfte geschlossen. Lehrlinge sind Mangelware. Wenn Fleischhauer zu zweit für ein Kalb drei Stunden benötigen, schafft es die Industrie in einem Drittel der Arbeitszeit.
Brenner lässt sich davon nicht beirren. Spezialisiert hat er sich auf Kalb. Eine Ausnahme in Österreich, wo 70 Prozent des konsumierten Kalbfleisches importiert wird. Hofer, der die Tiere noch von der Nase bis zum Schwanz verarbeitet, schätzt das. Denn wie Fleischhacker gibt es auch kaum noch Wirte, die mit Innereien arbeiten. Kochtechnisch ist ein Rücken nämlich keine Herausforderung. Innereien-Klassiker oder eine gefüllte Kalbsbrust sehr wohl. Würde es den Hofer nicht geben, gäbe es wohl auch manch Wirtshausgerichte nicht mehr.
“Früher musste meine Frau im Sommer ihr Kinderzimmer räumen, weil Platz für die Gäste geschaffen werden musste”, sagt Roland Finner. Die Sommerfrischler kamen aus Wien, München, ja aus ganz Deutschland reisten sie nach Waxenberg. Der Ort inklusive Ruine liegt immerhin auf 800 Metern, was neben angenehmen Temperaturen, Sonne, auch Weitblick bis ins Gebirge bedeutet.
Zeiten ändern sich: Zimmer müssen heute keine mehr ausgeräumt werden. Im Hotel sind genügend vorhanden. Und gekocht wird ebenso - fast wir früher. Traditionell mit modernem Twist. Junior Daniel, der bereits für mächtigen Bankengeneräle als Leibkoch werkte, bringt einen Schuss Moderne in die Küche, vergisst aber sein Wurzeln nicht. Gebackener Kalbskopf wurde wieder auf die Karte gesetzt. “Das taugt eam. So oide Sachen. Das ist sein Handwerk. Das geht auch guat. Das kennt niemand mehr. Es hat sich umanannt gredt”, sagt der Papa sichtlich stolz.
Neben kulinarischen Genüssen ist diese Region von echtem Handwerk geprägt. So findet man hier das Zentrum der Weberei, edle Leinen-Produktion und handgemachten Blaudruck. Und nach dem Streifzug durch die Hopfenfelder geht's hoch hinauf auf den Stern.
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