© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg
Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg
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Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg

"Ich erzähle
Geschichten
von der
Geschichte."

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Mit dem Austria Guide durch Linz.

Martin Luger lebt für Linz. Als Austria Guide kennt er jede Gasse und hat auch eine amüsante Anekdote dazu. "Ich erzähle Geschichten von der Geschichte." Wie sehr er von Linz begeistert ist, zeigt sich bereits nach den ersten Minuten während einer Stadtführung. Die Landeshauptstadt ist dem staatlich geprüften Fremdenführer aus Windhaag bei Perg ans Herz gewachsen.

"Meine Stadtführungen starte ich am liebsten mit einem Flug über Linz", beginnt Martin Luger seine Tour. Statt zum Flughafen Hörsching, begibt sich die kleine Gruppe, die sich zur Stadtführung mit Austriaguide Martin Luger angemeldet hat, ins Alte Rathaus am Linzer Hauptplatz. In der großen Empfangshalle folgt dann der große "Aha"-Moment. Der Boden des 420 Quadratmeter großen Foyers ist mit einer Fotofolie der Stadt Linz aus der Vogelperspektive im Maßstab 1:500 beklebt. Bevor die Füße der Rundgänger tatsächlich Linzer Pflaster berühren, wandeln sie erstmal lockeren Schrittes vom Hauptplatz zum Römerberg, sind mit zwei Sätzen über der Donau und einem weiteren auf dem Pöstlingberg.

"Ich fange gerne an diesem Ort an, weil sich das Motto ‚Linz verändert‘, das die Stadt seit dem Jahr 2009 trägt, hier am besten veranschaulichen lässt", so Luger. Erstmal lässt er seine Gruppe alleine "losziehen". Es sei sehr spannend, wie unterschiedlich die Interessen der Besucher seien. "Diejenigen, die aus Linz und Umgebung stammen, schauen gleich einmal, wo sie selbst oder Freunde wohnen. Wo ist die Schule, der Kindergarten?" Und natürlich: das Stadion. Gäste aus größerer Entfernung, die eventuell das erste Mal da sind, suchen die kulturellen Stätten von Musiktheater über Lentos  bis zum Brucknerhaus und Ars Electronica Center, aber auch die Vöest sei interessant und das viele Grün der Parks, Wälder und Naherholungsziele wie Botanischer Garten, Römerberg, Pöstlingberg, usw. führe stets zu positiver Verwunderung. "Die dominante Farbe ist grün, das stimmt. Linz ist nicht nur Industrie, die Stadt der Arbeit; ist nicht nur Stadt der Kultur, sondern auch Stadt mit Natur", bringt der Fremdenführer das "Dreieck der Lebensqualität", wie er es nennt, auf den Punkt.

Der Austriaguide und seine Follower

Von dieser "virtuellen" Dreifaltigkeit kommen wir zur Tatsächlichen in Form der Linzer Dreifaltigkeitssäule. Sie ist beliebter Treffpunkt im Sommer und erstrahlt nach ihrer Renovierung und Sanierung im vergangenen Jahr wieder in altem Glanz. Ab jetzt ist alles outdoor und der Austriaguide und seine Follower hoffen auf gutes Wetter. Ein letzter Blick in den gedruckten Stadtplan, den es beim Tourist Information Linz gibt, verrät die Route. "Wir überqueren den Hauptplatz und schlendern die Hofgasse hinauf bis zum Lichtbrunnen in der Altstadt", gibt Luger den Weg vor. Sein eigener Weg hat den Mühlviertler über den Zivildienst, den er in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Mauthausen geleistet hat, zu seiner Berufung als Austriaguide gebracht. "Während dieser Zeit wurde mir bewusst, dass ich gerne interessierten Leuten Geschichte vermittle", so Martin Luger, der im Hauptjob Lehrer für Englisch und kaufmännische Fächer an der Handelsakademie in Perg ist. Vor fünf Jahren hat er schließlich die Ausbildung zum staatlich geprüften Fremdenführer gemacht. "Ich habe zwar in Linz studiert, wenn ich ehrlich bin, habe ich die Stadt aber erst so richtig durch den Kurs kennengelernt", gibt er schmunzelnd zu. Jetzt ist er ein wahrer Linz-Profi und switcht zwischen historischen Facts, witzigen Ankedoten und aktuellen Geschehnissen.

Linz, die Stadt der Zukunft

Unterwegs zum nächsten Halt passiert die Gruppe schön renovierte alte Linzer Bürgerhäuser, in denen heute innovative Shops von der Zuckerlmanufaktur Naschkatze bis zum Donaustein-Designer eingezogen sind. "„Dieser Weg ist für mich der real gewordene Linz verändert Claim. Hier lässt sich das Gegenüber von alt und neu, Vergangenheit und Zukunft besonders gut erkennen. Linz, die Stahlstadt ist in den Köpfen noch fest verankert, aber allmählich kommt auch das Kulturimage mit Ars Electronica, Klangwolke und Tabakfabrik zum Tragen", erzählt der Mittdreißiger und setzt sich an den markanten Lichtbrunnen. "An dieser Stelle, von der aus man zum Wassertor Richtung Donau schauen kann, stand auch früher ein Brunnen. Dieser hier sammelt untertags Sonnenenergie und leuchtet abends." Der Lichtbrunnen sei einer UNESCO City of Media Arts, ein Label das die Stadt an der Donau seit 2014 trägt, würdig. "Linz ist eine moderne Stadt, eine Stadt der Zukunft." Das coole an der Altstadt sei, dass hier dieser Innovationsgeist und Besonderheiten auf engstem Raum spürbar werden.

Der Aufstieg über viele Stufen bis zum Schloss hat sich gelohnt. Gleich beim östlichen Portal wird man mit einer Portion historischem Flair in Empfang genommen. Schon im Schlosshof wird offenbar: Altes und Neues gehen in Linz liebend gerne eine Liaison ein. An die altehrwürdigen Schlossmauern aus Anno 1477 schmiegt sich der Stahl und Glasanbau des Südflügels (2009) spannungsreich, aber organisch an.

© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg
Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg

Der Blick von dieser Terrazza ist spektakulär. "Hier sieht man überdeutlich: Linz ist eine Stadt der Türme", weist Luger über die Dächer der Stadt, die mini-klein unter den Betrachter liegen. Von Landmark zu Landmark hüpft sein wacher Blick, gefolgt von seinem Zeigefinger. Und so weiß man binnen kürzester Zeit nicht nur, dass mit Friederich dem III. ein Kaiser an einer Lebensmittelvergiftung in Linz gestorben ist, sondern auch, wo Mozart drei Nächte hier gewohnt hat, dass Anton Bruckner der zweit meistgespielte klassische Komponist der Welt ist, in der Tabakfabrik neben Start Ups auch der Vorlass der berühmten Gegenwartskünstlerin Valie Export verwaltet und ausgestellt wird, und für Maria Elisabeth, eine Tochter von Kaiserin Maria Theresia in einem Altstadt Haus der erste Aufzug der Stadt gebaut wurde. Und natürlich wo man die beste Linzertorte bekommt und dass sie eigentlich erst am nächsten Tag so richtig gut schmeckt. "Aber das erlebt sie bei mir meistens nicht", streut Luger einen kulinarischen Schmäh ein.

Kreuzfahrttouristen und Wiederkehrer

Apropos Wasser: Bei den Kreuzfahrttouristen, die auf ihren Reisen viele Kirchen sehen, ist der Neue Dom besonders beliebt. "Um hier zu punkten und sich von den anderen Kirchen, die sie bereits gesehen haben, abzuheben erzähle ich gerne vom Turmeremit und dass hier auch tolle kulturelle Events wie Klassik am Dom oder Electric Church stattfinden." Parallel dazu holt er sein Tablet aus der Tasche, wischt ein paar Mal drüber und schon tauchen eindrucksvolle Bilder aus dem Inneren des Doms auf.

© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung in Linz
Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung in Linz

Das sei es, was viel eher in Erinnerung bleibe. Und darum geht es Martin Luger auch. Linz in den Köpfen erinnerungswürdig zu halten. "Ich will Menschen für Linz begeistern!" Der Austriaguide macht das unterhaltsam und informativ, ohne sein Klientel mit Wissen zu überfordern. Er lässt auch Pausen zu zum Staunen:


Was ich hier mache ist Edutainment.

Zum Abschluss der knapp eineinhalb stündigen Tour hat der Stadtführer noch einen Insider-Tipp parat. "Mein persönlicher Lieblingsblick über die Stadt ist an der Hinterseite des Schlosses", gibt er bereitwillig preis. An der Statue von Johannes Kepler vorbei gelangt man auf eine kleine, grüne Anhöhe oberhalb des Linzer Schlosses.

© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg
Austria Guide Martin Luger bei einer Stadtführung am Linzer Schlossberg

Die Aussicht reicht ins Mühlviertel, vorbei am Pöstlingberg, über die Donau und das Ars Electronica Center bis zur Donaulände. Vor dieser Kulisse fällt es dem Linz-Enthusiasten besonders leicht sein Schlussplädoyer zu sprechen. "Linz ist bodenständig, aber kreativ und innovativ. Wenn ich meine Sache gut mache, dann denken sich die Leute nachher: Hierhin will ich zurückkommen und mehr Zeit verbringen!" Don’t be a stranger, lass' dich mal wieder anschauen, heißt es im Englischen.

Nach einer Führung mit Martin Luger und seinen Kollegen bei den Austriaguides ist eines sicher: Wer einmal in Linz war, kommt bestimmt wieder.

Die Austriaguides sind staatlich geprüfte Fremdenführer. Ob Stadtführungen, kulinarische Verkostungen, Wanderungen, Rad- oder Segway-Touren: Die Austriaguides zeigen ihre ganz persönlichen Stadterlebnisse – und das nicht nur in Linz.

findaguide.at

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