Klara Schuster erobert mit ihrem Beton-Label frauklarer von Linz aus die Design-Welt
Die Liebe zum Minimalismus und den geraden Linien. Die stand am Anfang. Und der Drang, nie still zu stehen und sich immer wieder neu zu erfinden.
Klara Schuster gehört zu den Menschen, die sich ständig bewegen. In die verschiedensten Richtungen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass die gelernte Grafikerin zuerst den Umweg über die Volksschule nehmen musste, ehe sie ihr Design-Label frauklarer vor rund vier Jahren eröffnete? Seitdem fertigt sie in ihrem Studio in Urfahr in Handarbeit Wohnaccessoires und Schmuckstücke aus Beton. Und ähnlichen Materialien. Für design-affine Kunden auf der ganzen Welt. Geprägt von puristischer Formensprache und der Liebe zum Detail und der klaren Linie. Wie wichtig Linz dabei ist, warum sie nie hier wegziehen würde und wo überall sie sich in "ihrer" Stadt Inspiration holt? Das und noch einiges mehr hat sie uns bei einem gemütlichen Spaziergang durch die Stahlstadt erzählt.
Es stimmt, anfangs habe ich als Grafikerin, später dann als Volksschullehrerin gearbeitet. Das Interesse für Gussmaterialien gab es aber lange vorher. Und der Minimalismus und die daraus entstehenden klaren und reduzierten Formen waren immer meins. Vor rund vier Jahren habe ich dann begonnen mit Gips und bald mit Beton zu experimentieren. Die Ergebnisse wurden im Freundeskreis verschenkt. Die Leute waren begeistert und haben mich fast gedrängt, meine Stücke online zu stellen und sie zu verkaufen. Und der Rest ist wie so oft Geschichte.
Ich habe gewusst, wenn ich etwas mache, dann richtig. Da muss alles passen. Vom Logo, über die Verpackung bis hin zu den Fotos und den Texten. Das war mein Erfolgsrezept, so konnte ich mich gleich gegenüber anderen Künstlern abheben. Was ich mache ist Design, nicht basteln. Dass ich zu Beginn noch auf meinem Balkon gearbeitet habe, vieles auszuprobieren hatte, ist eine andere Geschichte. Das musste keiner wissen.
Begonnen habe ich damals mit klassischem Beton. Daraus waren die ersten Kollektionen. Das war der Anfang. Nach und nach fanden dann immer mehr Künstler dieses Material für sich interessant und der Markt wurde voller. Einer der Gründe, warum ich mich letztes Jahr beim Design der neuen Kollektion wieder auf die Suche nach Neuem gemacht habe. Und fündig wurde. Die Stücke bestehen aus einem Material, aus dem normalerweise Industrieboden gegossen werden. Die Basis ist noch Zement, aber es werden auch Kunststoffe beigemischt. Was man in der Haptik sofort spürt. Außerdem kann man dieses Material einfärben.
Ich will mich ständig weiterentwickeln, mich Schritt für Schritt von anderen abheben und einzigartig bleiben. Die Kollektion 2018 ist wieder ganz anders, ganz neu. Sie besteht aus Jesmonite, das in der Design-Welt gerade voll im Trend liegt, und das 2017 zum "material of the year" ernannt wurde. Es ist eine Mischung aus Steinmehl und Acryl, das es in Österreich noch gar nicht gibt und das ich mir extra aus Großbritannien liefern lasse. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Beton, ist nur noch einmal viel hochwertiger. Deshalb kann man damit ganz neue Formen gießen.
Bei frauklarer ist alles Handarbeit. Ich sehe etwas, werde neugierig und dann gehe ich inspiriert ins Studio. Probiere und interpretiere neu. Solange, bis ich zufrieden bin. Alle Schritte passieren hier, ich mache alles selbst. Vom Prototypen, über die Negativform aus Silikon, bis hin zu den gegossenen Stücken. Das wird weltweit sehr geschätzt. 60 % meiner Bestellungen gehen ins Ausland. USA, UK, Italien.
Klassischer Beton erinnert an Architektur, an Brücken, also generell an eher kühle Bauten. Und dann beginnt jemand, dieses Material ins Innere der Häuser als Interior-Design zu holen. Das ist per se ein Erwartungsbruch. Funktioniert aber gerade. Außerdem ist Minimalismus im Trend und das spiegelt sich im Beton wieder. Natürlich könnte man daraus verspielte Formen machen, richtig spannend wird es, wenn es um klare Linien geht. Zweckentfremdung pur. Wer denkt bei Beton in erster Linie an Möbel, Küchen, oder eben eine zierliche Blumenvase?
Essentiell. Ich liebe es hier zu leben und möchte niemals weg. Linz besteht aus vielen Gegensätzen. Architektur und Tradition, Design, die Nähe zur Natur. Und viele Freunde, die ebenfalls in der Kreativbranche unterwegs sind und die mich sehr inspirieren. Energie hole ich mir in der Natur des nahen Mühlviertel. Hierher zieht es mich regelmäßig zum Kraft- und Ideentanken.
Die einzigartigen Werke von Klara Schuster lassen sich sowohl online, als auch im als Verkaufsraum fungierenden Studio, in Linz Urfahr begutachten und natürlich auch erstehen.
frauklarer - Klara Schuster
Studio & Shop:
Nestroystraße 6
(Ecke Freistädterstraße)
4040 Linz
Tel.: +43 664 1472710
www.frauklarer.com
Dieses Portrait der Designerin Klara Schuster wurde von Peter Zeitlhofer recherchiert und verfasst.
Eternit ist nicht Beton. Aber etwas Ähnliches. War das Unternehmen aus Vöcklabruck früher ausschließlich für hochwertige Fassaden und Produkte rund ums Dach bekannt, geht man heute weiter. Viel weiter. Und das aus gutem Grund. Kaum ein Material eignet sich so gut, um Möbel, Gefäße und Accessoires individuell herzustellen und eine völlig neue Art des Wohnens und Lebens zu kreieren.
Die Wurzeln liegen in St. Martin im Mühlkreis, doch längst kennst man Steininger Küchen auf der ganzen Welt. Zeitlose Kunstwerke, die eine ganz eigene Handschrift tragen. Dabei kommen unterschiedlichste Materialien wie edle Hölzer, feinster Naturstein, eloxiertes Aluminium oder eben urbaner Beton zur Verwendung. Unser Tipp: den Schauraum im Landgraf in Urfahr unbedingt einmal besuchen.
Ganz der "reduzierten Raumgestaltung mit standhaften Möbeln aus Beton" hat sich Concreto aus Haslach im Norden des Mühlviertels verschrieben. Robust, elegant, zeitlos und modern. Ob Regale, Feuerstellen, Waschbecken, Outdoor-Küchen oder Esstische - den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Ein Muss für Beton-Liebhaber.
Kaffee und Kuchen mitten in der Altstadt.
Regional, saisonal, und ein bisschen ausgefallen.
Hier pulsiert an Sommerabenden das Leben.
Den grandiosen Blick über Linz genießen.