"Die nächste
Generation soll
es gut haben."
Nachhaltigkeit ist für uns selbstverständlich. Streuobstwiesen sind dafür seit Jahrzehnten ein perfektes Beispiel. Landwirt Norbert Eder erklärt, warum. Landwirtschaft, sagt er, war immer Kreislaufwirtschaft. "Bis wir Menschen durch die Arbeitsteilung draufgekommen sind, dass man alles entkoppeln kann und sich jeder nur noch um einen Teilbereich kümmert – was nicht die g'scheiteste Idee war."
Auf seinem Hof "Pankrazhofer", dem Biohof im Mühlviertel, den er gemeinsam mit Ehefrau Eva führt, ist er deshalb zur traditionellen Arbeitsweise zurückgekehrt. "Weil wir keinen Kunstdünger zukaufen wollen, halten wir Tiere. Und weil wir bei der Energieversorgung autark sein wollen, betreiben wir eine Hackschnitzelanlage mit Holz aus dem eigenen Wald." Und mit der Energie aus Photovoltaikanlagen werden Äpfel und Birnen von der eigenen Streuobstwiese in Most, Säfte und Frizzante verwandelt – selbstverständlich in Bioqualität, sagt Norbert Eder.
In seinem Betrieb will er "die Ressourcen, die uns die Natur schenkt, einfach wertschätzen und durchs Nützen gleichzeitig schützen". Denn gerade darin besteht für ihn das Wesen der Nachhaltigkeit: "Eigene Ressourcen nützen und kurze Wege schaffen, indem man möglichst viele Arbeitsschritte in der Region unternehmen lässt. Nachhaltig zu wirtschaften heißt für mich vor allem auch, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und über Branchen hinweg zusammenzuarbeiten."
Die "Bio-Entdeckertour", die auch Norbert Eder mit der Bio-Region Mühlviertel mitentwickelt hat, ist so ein gelungenes Beispiel. Die mehrtägige Radtour verbindet kulinarische Highlights mit sanfter Bewegung zu einem nachhaltigen Gästeerlebnis – so entsteht regionale Wertschöpfung im Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Tourismus.
Streuobstwiesen, erklärt Norbert Eder, sind keine naturgegebenen Ökosysteme, sondern von Menschen – oft über Generationen – kultiviertes Grünland mit unterschiedlichen Obstbaumarten und -sorten. "Es gibt keine Flächen mit größerer Biodiversität: Auf Streuobstwiesen leben bis zu 5.000 verschiedene Pflanzen und Tierarten." Und sie waren immer schon ein gelebtes Beispiel für Nachhaltigkeit, sagt Norbert Eder: "Wenn ein Baum kaputt geworden ist, haben die Bauern einen neuen gepflanzt. Auch wenn sie selbst von diesem neuen Bäumchen vielleicht nichts mehr hatten.
Die Welttourismusorganisation UNWTO definiert nachhaltigen Tourismus so: "Tourismus, der den derzeitigen und zukünftigen ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen umfassend Rechnung trägt und dabei die Bedürfnisse der Gäste, der Industrie, der Umwelt wie der einheimischen Bevölkerung berücksichtigt."