Manchmal kommt einem die Tradition in Oberösterreich ganz ursprünglich entgegen. Im Advent etwa, wenn das Steyrer Kripperl, eines der letzten Stabpuppentheater Europas, seine Tore öffnet. Wenn sich die Lichter des Wolfgangseer Advents im dunklen Seewasser spiegeln. Oder wenn am Abend vor Heiligdreikönig die Glöckler mit buntbeleuchteten Kappen durch Bad Ischl und Ebensee ziehen.
Die Faschingszeit ist die Zeit der Maskenbälle und der Kinderfaschingsumzüge. Und auch ehrwürdige Prinzenpaare und Gardemädchen gibt's es hierzulande. Närrisch geht es im Fasching in Oberösterreich überall zu.
Aber kein Ort übertrifft diesbezüglich Ebensee am Traunsee im Salzkammergut. Wer daran zweifelt, sollte sich an den "Ebenseer Nationalfeiertagen" einmal selbst unters Volk mischen. Traditioneller Höhepunkt ist übrigens der Fetzenzug am Rosenmontag.
Am 14. Februar ist Valentinstag - der Tag der Verliebten. An diesem Tag schenkt man seiner/m Liebsten traditionsgemäß Blumen. Aber wie wäre es mal mit einer romantischen Auszeit zu Zweit?
Ein besonders schöner Brauch ist der Liebstattsonntag in Gmunden. Am vierten Sonntag in der Fastenzeit schenkt man sich hier Lebkuchenherzen. Das nennt man die "Liebe abstatten" und ist ein feierlicher Festtag in der ganzen Stadt.
Mit duftende Naschereien und echtem Kunsthandwerk prägen die Adventmärkte die stillste Zeit des Jahres. Tief verwurzelt sind unsere Traditionen und Bräuche, die uns rund um Weihnachten und den Jahreswechsel begleiten. Vom Krippenbauen bis zum Glöcklerlauf, von der Waldweihnacht bis zum Schlösser-Advent, vom Steyrer Christkindl bis zum Kerzenziehen in Linz.
Stefanie Langeder braucht in der Vorweihnachtszeit 200 Eier, 100 Kilogramm Butter und 50 Kilogramm Mehl. Die Bäuerin aus Mitterkirchen backt rund 200 Kilo Kekse.
Uns hat sie ihre Geheimzutaten verraten.
Johann Linortner ist hauptsächlich Bauer in Bad Ischl. In der wichtigsten Nebensache der Welt ist er allerdings "Kripperlvater". Jedes Jahr wenn der Advent naht, baut er mit seiner Familie eine jener großen Landschaftskrippen auf, wie sie im Salzkammergut verbreitet sind.
Und wie es der Brauch der "Kripperlroas" will, steht seine Tür zwischen 25. Dezember und Maria Lichtmess am 2. Februar für Besucher offen. Gäste, die durch die Winterlandschaft von Haus zu Haus ziehen und die Krippen bestaunen.
Oberösterreich lässt die Korken knallen. Auch hierzulande wird das Neue Jahr mit Sekt und Feuerwerk begrüßt. In vielen Städten geht die letzte Nacht des alten Jahres in einer langen und rauschenden Party direkt in den ersten des Tag des nächsten über.
Es gibt allerdings auch ganz andere Möglichkeiten, die Silvesternacht in Oberösterreich zu verbringen. Gemeinsam mit einem Nachtwächter in den Gassen der historischen Stadt Steyr. Oder im Stil der alten Ritter auf Burg Kreuzen im Mühlviertel. Vielleicht aber auch mit toller Aussicht auf Bad Ischl auf dem Siriuskogel.
Möchten Sie den Jahreswechsel mal woanders verbringen? Für den Kurzurlaub zu Silvester gibt es eine Vielzahl an Angeboten.
Vom erholsamen Rutsch ins neue Jahr in einer Therme oder im Wellnesshotel, über actionreiche Tage auf der Skipiste vor uns nach dem Silvesterrummel, bis hin zur besinnlichen Einkehr auf einem Pferdehof.
Es ist Neujahrstag, und ein Knall zerreißt die Luft vor dem Linzer Landhaus. Gestandene Männer begrüßen peitschenschwingend das neue Jahr. Das sogenannte "Aperschnalzen" ist gleichzeitig der Auftakt zum Brauchtumsjahr in Oberösterreich.
Es ist die letzte Rauhnacht des Winters, vom 5. auf den 6. Jänner, in der im Salzkammergut die Glöckler unterwegs sind. Mit ihren weißen Gewändern, Glocken und mit den bunt verzierten Lichterkappen laufen sie in Gruppen durch die anbrechende Nacht. Aber auch andere Regionen Oberösterreichs haben für diese Rauhnacht Bräuche hervorgebracht: Die Innviertler Maschkerer ziehen verkleidet von Tür zu Tür und spielen auf. Geduld haben muss, wer das Nebelberger Rauhnachtsingen im Mühlviertel versäumt. Dieses Spektakel findet nämlich nur alle zehn Jahre statt.
Die Nacht vom 5. auf den 6. Jänner ist die letzte Rauhnacht. Im Salzkammergut "gehört" sie den Glöcklern. Das sind weiß gewandete Männer, die auf dem Kopf kunstvolle Lichterkappen tragen, die sie in vielen Arbeitsstunden selbst hergestellt haben. Der Fantasie sind bei den Formen der Glöcklerkappen kaum Grenzen gesetzt. Sterne in verschiedenen Variationen sind genauso zu sehen wie Pyramiden und Kometen mit langen Schweifen.
Bricht am 5. Jänner die Dunkelheit herein, versammeln sich die Glöckler in ihren Gruppen, den "Passen". Von Haus zu Haus ziehen sie in die Ortszentren und laufen dabei kunstvolle Figuren.
Der Ursprung des Brauches, der auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO eingetragen ist, liegt in Ebensee am Traunsee. Gepflegt wird er im ganzen Salzkammergut, vom Attersee über den Traunsee und Bad Ischl bis Bad Goisern und Obertraun.