Die Tradition in Oberösterreich reichen weit bis in die lange Geschichte zurück . Ob Räuchern in den Raunächten, Glöcklerläufe oder Faschingsumzüge - sie alle gehören fest in den Brauchtumskalendern unseres Landes. Hier erfahren Sie Wissenswertes über unsere winterlichen Bräuche und alle Termine.
Das Räuchern ist eine uralte rituelle Praxis, die vielfältige Zwecke erfüllt und eine spirituelle Bedeutung hat. In verschiedenen Kulturkreisen wird es als Ritual praktiziert, um unangenehme Gerüche zu beseitigen und desinfizierend zu wirken. Seit den 2000er-Jahren erlebt das Räuchern eine Renaissance, besonders das Räuchern mit heimischen Kräutern.
Das Räuchern wird nicht nur in den Raunächten praktiziert, sondern das ganze Jahr über. Die Raunächte, eine mystische Zeit, sind traditionell für das Räuchern bedeutsam. Es dient als Abwehrritual, schützt Haus und Hof vor Unheil und vor Wintergeistern.
Die Art des Räucherns variiert von Region zu Region und Familie zu Familie. In der Regel verwendet man Glut, auf die Weihrauch und gelegentlich Überreste des Palmbuschens gestreut werden, begleitet von Gebeten oder Räuchersprüchen.
Das Räuchern bewahrt nicht nur kulturelles Erbe, sondern auch die Verbindung zur Spiritualität und der Natur. Es ist eine zeitgemäße Praxis, die die Seele und den Raum reinigt und schützt.
Im Salzkammergut hat sich ein bezaubernder Weihnachtsbrauch etabliert: die Kripperlroas. Hier werden Krippenfiguren als fast gleichwertige Familienmitglieder betrachtet. Nach Weihnachten beginnt die Kripperlroas, bei der ausgewiesene Haus- und Kirchenkrippen besucht werden. In einigen Orten wie Bad Ischl oder Ebensee kann man bis Mariä Lichtmess im Februar an dieser Tradition teilnehmen. In Altmünster und Ebensee werden auch geführte Kripperlroasen angeboten. Dabei bewundert man Landschaftskrippen, darunter mechanische Varianten, und regionale Figuren mit originellen Namen. Kripperlbesucher bringen oft musikalische Darbietungen und Spenden mit, und der Gastgeber dankt ihnen als Glücksbringer für ein frohes neues Jahr. Dieser Brauch wurde im Jahr 2015 in das UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Beim Aperschnalzen handelt es sich um einen Brauch, bei dem Männer und Frauen in kleinen Gruppen mit bis zu vier Meter langen Peitschen - auch "Goaßln" genannt - ein rhythmisches Schnalzen und Knallen erzeugen.
Ursprung und Bedeutung: Das Wort "Aperschnalzen" leitet sich von "aper," was "schneefrei" bedeutet, ab. Früher glaubte man, dass der laute Knall der Goaßln symbolisch den Winter vertreiben und die Frühlingsgeister wecken sollte. Es war eine mythologische Deutung vergangener Jahrzehnte. Heute versteht man, dass es eher um die Freude am gemeinschaftlichen Tun und dem erzeugten Lärm geht.
Ablauf: Das Aperschnalzen des Trachtenvereins Altstädter Bauerngmoa findet am 1. Jänner vor dem Linzer Landhaus statt. Die Schnalzer tragen traditionelle Kleidung und schnalzen im Rhythmus des Anschnalzers mit ihren langen Peitschen.
Musikalische Begleitung: Das Aperschnalzen wird vom Linzer Bläserquartett musikalisch umrahmt. Sie spielen festliche Bläserweisen im Rahmen eines Turmblasens vom Turm des Linzer Landhauses.
Weitere Termine: Das Neujahrschnalzen findet jährlich am 1. Jänner um 11:00 Uhr vor dem Linzer Landhaus statt, und das Dreikönigsschnalzen im Linzer Stadtteil Neue Heimat am 6. Jänner.
Das Aperschnalzen ist nicht nur eine kulturelle Tradition, sondern auch ein lebhaftes und mitreißendes Ereignis, bei dem die Gemeinschaft zusammenkommt, um den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen. Es verbindet Geschichte und Brauchtum auf eine einzigartige Weise.
Es ist die letzte Rauhnacht des Winters, vom 5. auf den 6. Jänner, in der im Salzkammergut die Glöckler unterwegs sind. Mit ihren weißen Gewändern, Glocken und mit den bunt verzierten Lichterkappen laufen sie in Gruppen durch die anbrechende Nacht.
Aber auch andere Regionen Oberösterreichs haben für diese Rauhnacht Bräuche hervorgebracht: Die Innviertler Maschkerer ziehen verkleidet von Tür zu Tür und spielen auf. Geduld haben muss, wer das Nebelberger Rauhnachtsingen im Mühlviertel versäumt. Dieses Spektakel findet nämlich nur alle zehn Jahre statt.
Die Faschingszeit ist die Zeit der Maskenbälle und der Kinderfaschingsumzüge. Und auch ehrwürdige Prinzenpaare und Gardemädchen gibt es hierzulande. Närrisch geht es im Fasching in Oberösterreich überall zu.
Aber kein Ort übertrifft Ebensee am Traunsee im Salzkammergut. Wer daran zweifelt, sollte sich an den "Ebenseer Nationalfeiertagen" einmal selbst unters Volk mischen. Traditioneller Höhepunkt ist übrigens der Fetzenzug am Rosenmontag, wo verschlissene Kleidung, handgeschnitzte Holzmasken und ausgefallene Hüte das Ortsbild prägen.
Am 14. Februar ist Valentinstag - der Tag der Verliebten. An diesem Tag schenkt man den Liebsten traditionsgemäß Blumen. Aber wie wäre es mal mit einer romantischen Auszeit?
Ein besonders schöner Brauch ist der Liebstattsonntag in Gmunden. Am vierten Sonntag in der Fastenzeit schenkt man sich hier Lebkuchenherzen. Das nennt man die "Liebe abstatten" und ist ein feierlicher Festtag in der ganzen Stadt.