Dietmar Hehenberger eröffnet das weltweit erste Impulshotel in Freistadt.

"Ich wollte es noch einmal wissen. Ob ich das alles noch einmal schaffe und ob es so funktioniert, wie ich mir das vorstelle." Das ist es, was einen Menschen antreibt, mit 60 noch einmal durchzustarten. Noch einmal etwas ganz Neues zu machen, ohne zu wissen, ob die Idee aufgeht. Während die Freunde nach Mallorca, Amerika oder Asien jetten und dem 'dolce far niente' frönen.

Und genau darum geht es im Freigold. Doch alles der Reihe nach.

Dietmar Hehenberger, von allen Didi genannt, ist im Mühlviertel und weit darüber hinaus kein Unbekannter.

Schon früh hat er aus dem elterlichen Wirtshaus mit dem Guglwald eines der innovativsten Wellnesshotels Österreichs gemacht und gilt als Wegbereiter einer völlig neuen Hotel-Kategorie in der Region. Danach war er gut 13 Jahre als Bauträger im Wohnungsbau, Gastronom und sogar mit einem Label für Kleidung aus Holz erfolgreich. "Ich wollte nichts Neues mehr starten, habe schon lange meinen Betrieb übergeben und hatte vor, mich um meine Familie und meine Hobbies kümmern." Doch erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt. Und als die Idee, ein lange ersehntes Hotel in Freistadt zu bauen, an ihn herangetragen wurde, konnte der Hotelier und Unternehmer in ihm einfach nicht widerstehen. "Aber es sollte nicht ein zweites Mal so werden wie das Guglwald, kein klassisches, passives Wellnesshotel. Sondern anders, viel aktiver." Und genau so ist es geworden.

Das im September 2023 eröffnete Freigold ist das erste Impulshotel der Welt. Ein Ort, der die Gäste herausfordert und ihnen Impulse weit über den Aufenthalt hinaus mitgibt. Das beginnt mit der Kniebeugen-Challenge beim Check-in, zieht sich über die Aufforderung während des Aufenthalts doch alternativ zum Lift die Treppen zu benutzen, bis hin zum abenteuerlichen Geocaching durch die Freistädter Altstadt. "Wer zu uns kommt, der will Programm haben, freut sich aufs Mitmachen." Los geht’s bereits am Vormittag mit unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten. 'Aktiv sein, all day long' lautet die Devise. Body Power, Aqua Fitness, Rücken Express, Chakren Yoga oder Eisbaden. Der Wochenplan ist lang und abwechslungsreich. Der Nachmittag dreht sich hauptsächlich um das Erleben und Kennenlernen guter Lebensmittel und Getränke. "Dafür steht für mich das Mühlviertel." Brotbacken, Tee- oder Weinverkostungen, Einführung ins vegane Kochen und ein asiatischer Kochkurs. "Wir bieten alles an, was uns einfällt und was guttut."

Doch auch wenn laut Didi alle, die ins Freigold kommen, nicht den ganzen Tag faul auf der Liege liegen wollen, kommt die Entspannung natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Und diese findet neben dem großen Wellnessgarten mit Aktivbecken, Saunahaus und Whirlpool ganz oben im Sky-Spa statt. Infinity-Sky-Pool mit Glasboden über den Dächern der Stadt, Hänge- oder Schwebeliegen, Saunen und Dampfbad inklusive. Ganz ohne Impulse geht es auch hier nicht. Und so hängen über dem Pool zwei Schaukeln, auf denen man seine Perspektive noch einmal völlig ändern kann und beschwingt einen spektakulären Blick über das mittelalterliche Zentrum von Freistadt bekommt. "Einmal alles anders!"

Und wie könnte es anders sein, dieser Leitsatz gilt auch abends im Restaurant. "Bei uns wird geteilt, wir nennen das Sharing. Deins oder meins gibt es hier nicht." Ein Konzept, das es so bisher in Österreich und Deutschland nicht gab und bei dem jeder die Gänge, die er sich aussucht, mit allen am Tisch teilt. "Ich habe oft gesehen, wie Menschen beim Essen zusammensitzen und nicht miteinander reden. Das wollte ich im Freigold unbedingt verhindern." Wie alles andere gibt hier auch das Essen Impulse.

Spricht man Didi darauf an, woher er denn selbst seine Impulse bekommt bzw. wie er privat tickt, beginnt er spitzbübisch zu lachen. "Für mich hat immer alles mit meiner Arbeit zu tun. Als Wirtshausbub kann ich mich nicht daran erinnern, jemals nicht gearbeitet zu haben." Das ist auch der Grund, warum er für das Freigold keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht hat, sondern 80 Freundinnen und Freunde. "Mir liegt das einfach, auch wenn ich gerne mehr Zeit für meine Enkeln hätte." Oder seine Hobbies, 'Oldtimer und der Wein'. Und auch hier ist der Mühlviertler äußerst aktiv. Sei es als Organisator der Mühlviertel Classic Charity-Oldtimer-Rallye. Oder als Produzent seines eigenen Weines in Niederösterreich. Es liegt ihm einfach im Blut, etwas zu machen und die Menschen dadurch positiv zu beeinflussen.

Egal, wo sie auf den Mühlviertler treffen. Ein toller Impuls fürs Leben.