© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: Leo Jindrak im Cafe Jindrak am Linzer Pöstlingberg
Leo Jindrak im Cafe Jindrak am Linzer Pöstlingberg
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Linzer Torte: Das süße Souvenir der Stadt

Wir schreiben das Jahr 1929: Vatikanstadt wird als eigener Staat anerkannt, in Berlin wird der erste Tonfilm uraufgeführt und in der Linzer Herrenstraße 22 eröffnet der findige Konditormeister Leo Jindrak I. eine Konditorei. Heute verführt das moderne Unternehmen immer noch Gäste mit handgemachten süßen Sünden. Und das – weltweit - in der bald vierten Generation.

Mit Linz verbindet man die Linzer Torte. Und mit ebendieser die Konditorei Jindrak. Denn: Obwohl das Rezept für die saftige Mürbteigtorte mit der Ribiselfülle mitunter bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, die "Original-Torte" gibt es nur "beim Jindrak", einer Linzer Institution.

Von dort aus wird die handgemachte Spezialität sorgsam in kleinen, feinen Holzkisten verpackt und verschickt: "Mehr als 130.000 Stück werden pro Jahr auf der ganzen Welt verspeist: Vom Nordpol bis zum Südpol. Von Afiesl bis Zwettl. Besonders stolz sind wir, dass auch der Papst einmal im Jahr eine Original-Linzer-Torte überreicht bekommt", erzählt Leo Jindrak III. In einem sind sich Vater und Sohn einig: 


Leute mit Mehlspeisen glücklich zu machen ist der schönste Job der Welt!

Er sitzt auf der hauseigenen Terrasse im Café am Pöstlingberg, nur ein paar Schritte unterhalb der Basilika. Nebenan sein Sohn – der in alter Familientradition – natürlich auch Leo heißt. Der IV. selbstverständlich. Die beiden Konditoren sind sich einig: "Die Linzer Torte ist deswegen so ein großer Erfolg, weil sie aus feinsten oberösterreichischen Rohstoffen gemacht wird. Und natürlich mit viel Liebe. Unsere Mehlspeisen sind von Menschen gemacht. Als Betrieb ist es demnach wichtig, dass wir mir den Mitarbeitern wertschätzend und kollegial umgehen." 

Neben dem Tortenklassiker, der – so glaubt man den Überlieferungen – "das älteste Tortenrezept der Welt ist", sind in der Konditorei Jindrak auch Kardinalschnitten, Erdbeeromletten und natürlich die 38 verschiedenen Trüffelsorten beliebt.

© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert: In der Backstube von Leo Jindrak wird die traditionelle Linzer Torte gebacken
In der Backstube von Leo Jindrak wird die traditionelle Linzer Torte gebacken
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Mit der Donaumetropole verbindet die Linzer Torte aber weit mehr als nur der Name: Was die Stadt mit der Torte gemeinsam hat? "Eine lange Geschichte und stetige Innovation", ist sich das Vater-Sohn Duo sicher. Dass sich immer etwas bewegt, zeigt etwa auch der Linzer Tortenball, den die Jindraks mitveranstalten. Erst kürzlich hat das Event den Tourismus-Innovationspreis gewonnen. 

Das bewährte Rezept der Torte wird zwar kaum verändert, doch gibt es jedes Jahr eine ganz besondere Geschenkdose von Linzer Künstlerinnen und Künstlern gestaltet. Denn, das wissen die Jindraks: "Auch Backen ist eine Kunst!  Wir modellieren ganze Gebäude und Figuren aus Schokolade oder Marzipan. Im Betrieb gibt es einen eigenen Sonderposten, der sich der Veredelung der Mehlspeisen widmet", erzählt Leo Jindrak Senior. Und der Junior fügt hinzu: "Unsere Kunst ist aber eine vergängliche." Haltbarer und auch angreifbar sind hingegen die Gemälde in Jindraks Kunstcafé, die in regelmäßigen Abständen wechseln.

Dass die österreichischen Mehlspeisen weltweit bekannt sind, erfüllt die Jindraks mit Stolz: "Die Touristen kommen nicht nur wegen der schönen Landschaft – sie kommen auch wegen der Kulinarik und verbinden mit dem Reisen Geschmäcker: Kaiserschmarrn, Salzburger Nockerl, Sachertorte und selbstverständlich die Linzer Torte. Die Gäste sind hungrig auf echt. Oberösterreich hat einzigartige Betriebe und jetzt ziehen wir mit einer einzigartigen Kulinarik-Strategie auch gemeinsam an einem Strang – das ist sehr erfüllend." 

Wenn die Jindraks nicht gerade in der Backstube stehen oder neue Kreationen probieren, dann findet man sie entlang der Donaulände, nahe der Franz-Josefs-Warte oder im Ars Electronica Center

Rezept Linzer Torte 

© Foto: Österreich Werbung/Wolfgang Schardt: Linzer Torte
Linzer Torte

Zutaten

  • 200 g Butter
  • 330 g Mehl (Weizenmehl 700 glatt)
  • 200 g Staubzucker
  • 130 g geröstete, geriebene Haselnüsse
  • 2 Eier
  • Gewürze (Vanille, Zitrone, Zimt, Nelkenpulver)
  • 10 g Backpulver
  • 300 g Ribiselmarmelade
  • ca. 60 g gehobelte Mandeln

Tortenform: Durchmesser: 24 cm

Zubereitung

Die Butter und den Staubzucker verkneten. Das gesiebte Mehl, Backpulver, Nüsse, Eier und Gewürze dazu kneten. Den fertigen Teig einkühlen. Nach einiger Zeit aus dem Kühlschrank geben und vierteln. Dreiviertel des Teiges auf zirka 1,5 Zentimeter ausrollen, die Ribiselmarmelade aufstreichen. Den restlichen Teig zu Rollen formen und als Gitter und Rand auf die Marmelade auflegen. Mit Ei bestreichen, am Rand mit gehobelten Mandeln bestreuen.

Backzeit: 40 – 45 Minuten bei 190°C

 

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