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Ganz großes Kino.

Das Innviertel im Glas…

Wenn Doris Scheriau-Raschhofer und ihr Mann Christoph vom Bier sprechen, spürt man die Leidenschaft, den Respekt vor den Zutaten und die Liebe zum Innviertel. Das Bier der Braudynastie ist in aller Munde, wird von Altheim aus nach ganz Österreich geliefert und schmeckt auch Deutschen und Italienern.

© Foto: OÖN/Weibold: Doris Scheriau-Raschhofer und ihr Mann Christoph
Doris Scheriau-Raschhofer und ihr Mann Christoph

Doris Scheriau-Raschhofer hat das Thema Bier in die Wiege gelegt bekommen: "Seit 1777 ist die Brauerei Raschhofer im Familienbesitz, gegründet wurde sie 1645. Mein Mann und ich führen das Unternehmen jetzt in der 10. Generation", sagt die ehemalige Bankerin. Gemeinsam mit ihrem Lebens- und Geschäftspartner Christoph hat sie die Brauerei aus Altheim im Innviertel in das 21. Jahrhundert geführt. Und das höchst erfolgreich: Bereits sieben Mal hat die kleine Brauerei der großen Biere einen Stockerlplatz beim European Beer Star Award gewonnen. Der Preis ist quasi der Bier Oscar der Szene und dementsprechend in ganz Europa heiß begehrt.

Liebe zum Innviertel

"Wir sind ein Traditionsunternehmen. Aber man darf auch nicht vor dem Stammbaum erstarren, davon kann man nicht abbeißen", sagt Doris Scheriau-Raschhofer sehr pragmatisch. Generell ist sie eine Frau der Tat, hat sie doch quasi über Nacht vor mehr als 20 Jahren das Unternehmen übernommen: "Geplant war eigentlich alles ganz anders. Mein Bruder Georg war designierter Nachfolger, verunglückte aber bei einem Autounfall." Und so wurde aus dem Wiener Banker-Ehepaar – sie Handelswissenschafterin, er Jurist - bald Profis im Biergeschäft und stolze Innviertler.

"Das Innviertel ist uns als Wurzel sehr wichtig. Bei jedem Mail, das ich schreibe, verabschiede ich mich mit ‚Schöne Grüße aus dem Innviertel‘", sagt Doris Scheriau-Raschhofer. Was sie an den Innviertlern besonders mag? "Die Geradlinigkeit der Menschen. Die Innviertler sind tüchtig und genussfreudig. Für den diplomatischen Dienst wären sie vielleicht nicht so geeignet, dafür sind sie zu offenherzig."

Immer neu erfinden

Da die Brauerei im Vergleich zu anderen großen Playern sehr klein ist, hat sich das  Unternehmen auf Qualität, auf Spezialitäten und Innovationen spezialisiert. Neues zu probieren, gehört natürlich dazu: Erst kürzlich wurde der ganze Stolz der Brauerei eröffnet, der Innviertler Brauturm. Dabei handelt es sich um eine Art Bier-Erlebniswelt, die den Besuchern von der Hopfenpflanze bis zum Bier im Glas alle Brauprozesse lebhaft und anschaulich näherbringt. "Wir wollten die Gäste reinschauen lassen, mit wie viel Sorgfalt und Herzblut unser Bier gebraut wird", sagt Christoph Scheriau. Stockwerk für Stockwerk werden die Besucher im Brauturm durch die Herstellungsprozesse geführt, die es benötigt, um ein Glas zapfen zu können. Und eben dieses können die Teilnehmer schlussendlich am Ende der Führung im neu gestalteten Bierhaus genießen.  

© Foto: Brauerei Raschhofer/Innviertler Brauturm: Brauereiführung mit Bierverkostung
Brauereiführung mit Bierverkostung

Die Oberösterreich-Botschafter

Ausgeliefert und ausgeschenkt werden die Raschhofer-Biere in ganz Österreich. Auch in Deutschland und Italien schätzt man den Gerstensaft aus dem Innviertel. Somit ist das Bier der perfekte Oberösterreich-Botschafter: Fast 100 Prozent der Zutaten stammen aus dem Land ob der Enns. "Das Wasser kommt aus dem Kobernaußerwald, der Hopfen großteils aus dem Mühlviertel und das Malz aus Grieskirchen."

Was den beiden Bierbrauern am besten an ihrem Geschäft gefällt? Dass Bier ein klassenübergreifendes Getränk ist, das mitten in der Gesellschaft verankert ist. "Es ist ein schönes Getränk, das Menschen Freude macht. Ob bei der Taufe oder bei der Beerdigung: Bier wird zu jedem Anlass getrunken."

© Foto: Brauerei Raschhofer: Craftbierverkostung in der Brauerei Raschhofer
Craftbierverkostung in der Brauerei Raschhofer

Fünf Fakten über Bier: 

  1. 106 Liter Bier trinkt der und die Österreicherin im Durchschnitt pro Jahr – vom Säugling bis zum Greis.
  2. Im Mittelalter waren es vor allem die Mönche, die Bier brauten. Der Grund: Bier war nahrhaft und stärkend und durfte auch während der Fastenzeit genossen werden.
  3. Ein amerikanischer Archäologe hat herausgefunden, dass die Pyramidenbauer im alten Ägypten pro Tag rund vier Liter Bier tranken. Es war gesünder als das schmutzige Nilwasser zu trinken. Somit waren die Arbeiter beim Bauen der Pyramiden regelmäßig angeheitert.
  4. Cenosillicaphobie beschreibt die Angst eines Menschen vor leeren Biergläsern. Die Angstkrankheit ist eine anerkannte Phobie.
  5. Wenn der Bierschaum bei leichtem Kippen am Glas hängen bleibt, dann zeugt das von hoher Bierqualität und sauberen Gläsern.

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