© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Moritz Ablinger: Morgenstimmung beim Campingulraub mit Blick auf den Attersee und das Höllengebirge im Salzkammergut.
Morgenstimmung beim Campingulraub mit Blick auf den Attersee und das Höllengebirge. Ein Paar hat den Camping Van am Straßenrand geparkt und spaziert über eine Wiese. Die Sonne geht gerade auf, tiefstehende Wolken sind über dem Attersee zu sehen.
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Camping-Rundreise durch Oberösterreich

Land der Berge, Land der Seen, Land am Strom, Land der Städte. Wer durch Oberösterreich reist, kann Wohnwagen, Camper oder Zelt aussichtsreich aufstellen. Mit Blick auf die Donau, auf die weltbekannten Seen des Salzkammergutes oder auf majestätische Gipfel. Eine Reise ins Unerwartete.

Ausgangspunkt unserer Rundreise durch Oberösterreich ist die Dreiflüssestadt Passau an der bayrisch-österreichischen Grenze, die man von der deutschen Autobahn A3 leicht erreichen kann. Überraschungen stehen in Oberösterreich auf der Tagesordnung. Das wird schon wenige Kilometer hinter der Grenze bei Passau klar. 

Wunderschön ist die Landschaft des Oberen Donautals mit ihren bewaldeten Uferhängen. Aber dass gerade hier in der Gemeinde Engelhartszell das weltweit erste Zero Energy Museum der Welt steht? Das Schütz Art Museum ist ein echter Geheimtipp und Heimat von Werken der Klassischen Moderne von Klimt, Schiele und Kokoschka bis Waldmüller, Moll und Egger-Lienz. Liebhaber großer Aussichten starten übrigens von Engelhartszell auf die "Sauwald Panoramastraße", hinauf in die Höhen über dem großen Strom Mitteleuropas.

Das Donautal ist die reizvollste Reiseroute quer durch Oberösterreich in die Landeshauptstadt Linz – mit einem einzigartigen Naturwunder. In der Schlögener Schlinge zwängt sich die Donau in einer doppelten Schleife durch das harte Gestein ihres Flussbetts. Herrlich ist die Aussicht vom Schlögener Blick nach einer kurzen Wanderung.

Linz: Das pulsierende Herz Oberösterreichs

Zwischen dem uralten Granitplateau des Mühlviertels im Norden und dem Höhenrücken des Kürnberger Waldes im Süden bricht sich die Donau ihren Weg nach Linz hinein frei.

Linz ist eine pulsierende Stadt der Kontraste, die in jeder Hinsicht überrascht. Auf der einen Seite historische Altstadtgassen, der unerwartet großzügige und weite Hauptplatz. Und im Gegensatz dazu die vielen Landmarken moderner Kultur und Architektur. Etwa das Lentos Kunstmuseum direkt an der Donau, eine imposante Heimstätte zeitgenössischer Kunst. Und gleich am gegenüberliegenden Ufer das Ars Electronica Center, eines der wohl ungewöhnlichsten Museen weltweit. Denn es wirft den Blick nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft und stellt sich der Frage, wie neue Technologien unsere Gesellschaft verändern.

Das Mühlviertel und die Braustadt

An dieser Stelle lohnt sich ein Abstecher nach Norden. Hügelig und aussichtsreich präsentiert sich das Mühlviertel, ein in Jahrmillionen abgeschliffenes Hochland aus Granit. Ein verstecktes Juwel gotischer Bildhauerkunst ist der Kefermarkter Flügelaltar, dessen Figuren sich unglaublich lebensecht und plastisch dem Betrachter entgegenwenden. Und noch ein paar Kilometer weiter nördlich liegen die vollständig erhaltenen mittelalterlichen Mauern der Braustadt Freistadt. Die Stadt ist nicht nur für ihre typischen Mühlviertler Biere bekannt. Einzigartig ist auch die Rechtsform der hiesigen Brauerei. Denn die Anteile der "Braucommune", gerechnet in "Eimern" sind seit alters her an den Hausbesitz in der Freistädter Altstadt gebunden.

© Foto Oberösterreich Tourismus/Mühlviertler Alm Freistadt/Robert Maybach: Hopfenplantage im Mühlviertel.
Mühlviertler Landschaft mit einer Hopfenplantage mit hochgewachsenen Pflanzen, Wald und einem Feldweg dazwischen.

Hopfenanbau und Bierstacheln
Mühlviertler Alm Freistadt

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Steyr und der Nationalpark Kalkalpen

Zeit sich wieder nach Süden zu wenden, über die Donau und vorbei an Enns, der ältesten Stadt Österreichs mit ihrem markanten Stadtturm, nach Steyr. Diese Stadt liegt an den Flüssen Enns und Steyr, die sich vor der Kulisse einer der prächtigsten Altstädte Österreichs vereinen. Auf den Flüssen brachten die Schiffsleute in alter Zeit das Eisen vom steirischen Erzberg. Und damit Wohlstand und Reichtum. Die Bürgerhäuser der Stadt spiegeln alle Baustile von Gotik über Barock bis Rokoko. Und im Stadtviertel Wehrgraben befinden sich historische Denkmäler der Industriegeschichte.

Vor allem aber ist Steyr das Tor zum Nationalpark Kalkalpen. Der größte Waldnationalpark Österreichs ist ein Refugium selten gewordener Pflanzen und Tier. Hier schleicht der Luchs durch Bergwälder aus uralten Buchenbäumen, ein Weltnaturerbe der UNESCO. Wer durch das wildromantische Ennstal weiter nach Süden fährt, hinein in immer mächtiger werdende Gebirge, sollte bei Reichraming einen sportlichen Abstecher auf den Hintergebirgsradweg machen. Seine breite Wegführung, die aber immer wieder durch in Felsen gehauene Tunnels führt, erinnert an die Zeit als hier Holz geschlagen und mit einer Waldbahn aus dem Talschluss herausgeschafft wurde.

Eine herrliche Reiseroute durch die Berglandschaft am Rand der Nationalparks ist die Fahrt über den Hengstpass in die Urlaubsregion Pyhrn-Priel. Hier steigen die nördlichen Kalkalpen auf Höhen jenseits der 2.000 Meter an. Auf dem Wurbauerkogel in Windischgarsten steht der Nationalpark Panoramaturm, ein gläserner Aussichtsposten für alle, die gerne in die Weite schauen und die Gipfel am Horizont zählen. Jenseits aller Beschaulichkeit ist der Wurbauerkogel allerdings ein echter Abenteuerberg, mit anspruchsvollem Bikepark und dem rasanten "Alpine Coaster".

Auch hier lohnt sich ein Abstecher, hinein ins Stodertal. Der Schiederweiher in Hinterstoder wurde vor einigen Jahren von den Österreichern zum schönsten Platz des Landes gewählt. Wenn sich in seinem Wasser die kantigen Gipfel des Toten Gebirges spiegeln, dann entsteht eines der herrlichsten Fotomotive der Alpen.

Die Berge, die Seen, das Salz

In Oberösterreichs Klöstern werden Kultur und Tradition gepflegt. Hinter Klostermauern weiß man aber auch zu genießen. Wer auf der Fahrt durch das Kremstal die Türme des Stiftes Schlierbach erspäht, sollte eine kulinarische Pause in Erwägung ziehen, betreibt das Zisterzienserstift doch eine Käserei samt Genusszentrum zur Verkostung. Eine köstliche letzte Zwischenstation, bevor es ins Salzkammergut weitergeht.

Das Almtal ist der erste Vorbote der Berge- und Seenregion, waldreich und erholsam. Wo der Almsee ruhig im Talschluss liegt, weiß man um die gesunde Wirkung des Waldes. "Waldness" nennt man hier die entspannenden und wohltuenden Aufenthalte zwischen den Bäumen, begleitet von professionellen Coaches. Hier ist schließlich auch der Traunsee, der tiefste See Österreichs, nur mehr einen Katzensprung entfernt. Gmunden an seinem Nordufer ist die Heimat der "Gmundner Keramik", edler Tischkultur aus Oberösterreich. Im Salzkammergut, wo die Sommerfrische erfunden wurde, spart die Natur nicht mit Superlativen. Wer weiter an den Attersee reist, erblickt den größten Binnensee ganz Österreichs. Die beste Kulisse, um fangfrischen Fisch zu genießen. Und eine Inspiration, an der sich schon Gustav Klimt und Gustav Mahler bei sommerlichen Aufenthalten zu den absoluten Höhen ihrer Kunst aufschwangen.

Große Namen, auf denen man auf dem Weg durch das Salzkammergut nicht vorbeikommt. Durch das Weißenbachtal schlängelt sich neben dem gleichnamigen Bach eine bei Salzkammergut-Kennern beliebte Straße vom Attersee hinüber ins Tal der Traun und nach Bad Ischl. Die Stadt, die 2024 gemeinsam mit dem umliegenden Salzkammergut die Kulturhauptstadt Europas sein wird, ist viel mehr als nur die einstige Sommerfrische des Kaisers. Ja, Kaiservilla und der Zaunerstollen der einstigen k.u.k. Hofzuckerbäckerei Zauner sind natürlich Pflichtprogramm. Dann ist da aber noch die Katrin, Bad Ischls Hausberg mit Seilbahn und atemberaubenden Ausblick auf den majestätischen Dachstein. Und wer einmal eine Wanderung zur Rettenbachalm unternommen hat, vergisst nie, welche Köstlichkeiten dort serviert werden.

Apropos Dachstein. Der höchste Berg Oberösterreichs liegt im südlichsten Zipfel des Bundeslandes. Mit der Seilbahn geht es hinauf zu den "5fingers", einer spektakulären Aussichtsplattform mit Blick hunderte Höhenmeter hinunter auf den Hallstättersee mit Hallstatt, dem Weltkulturerbe der UNESCO, das einer ganzen Epoche der Menschheitsgeschichte seinen Namen gegeben hat. Die Salzwelten Hallstatt geben einen Einblick in das älteste Salzbergwerk der Welt. Der Dachstein selbst ist von verzweigten Höhlensystemen durchzogen, die nach und nach erforscht werden. Beeindruckend ist die Wanderung durch die Rieseneishöhle mit ihren schillernden, von der Natur geformten Frost-Skulpturen.

Weitere Namen großer Seen begleiten die Route durch das Salzkammergut. Der Wolfgangsee bietet einzigartige Möglichkeiten, das mobile Zuhause direkt am türkisgrünen Wasser aufzuschlagen. Und mit der Zahnradbahn unter Volldampf hinauf auf den Schafberg zu fahren – Rundblick auf die Seen des Salzkammergutes inklusive. Der Mondsee ist schließlich eine ideale Station für alle, die entspannt plantschen oder dem Wassersport frönen wollen. Er ist der wärmste Badesee der Region. 

Ins Moor, auf die Burg und zum Bio-Gemüse

Wer beim Baden im See unter den Ersten der Saison sein will, rollt noch ein Stückchen weiter. Dort wo das oberösterreichische Innviertel sich mit dem Salzburger Flachgau trifft, hat die Natur wunderbare Schätze geschmiedet. Moorseen, wie der Heratingersee oder der Holzöstersee haben die wunderbare Eigenschaft schon früh im Jahr ausgesprochen angenehme Wassertemperaturen zu erreichen. Ideal also, um einmal kurz für eine Nacht stehen zu bleiben und im Wasser zu plantschen. Verantwortlich für dieses Phänomen sind die Moore dieser Gegend. Darunter das Ibmer Moor, die größte zusammenhängende Moorlandschaft Österreichs mit seiner abenteuerlichen Pflanzen- und Tierwelt. Oder das Weidmoos, eine Heimat seltener Vogelarten. Die Natur geht im Innviertel Hand in Hand mit Technik und Innovation. Zu bestaunen in der KTM Motohall in Mattighofen, der Heimat des weltweit erfolgreichen Motorradherstellers. Und schon vor vielen Jahrhunderten wusste man hier kunstvoll zu bauen. Eindrucksvoll erhebt sich die Burganlage von Burghausen, mit einem Kilometer Ausdehnung die längste Burg der Welt, auf dem bayerischen Ufer der Salzach.

Über Braunau, die größte Stadt des Innviertels mit ihrem gotischen Stadtplatz und einem der höchsten Kirchtürme Österreichs, geht es weiter zu einer heißen Quelle. Das aus den Tiefen sprudelnde Wasser speist die Becken der Therme Geinberg. Am Karibikstrand der Innviertler Salzwasserlagune lässt es sich so richtig tief entspannen. Es sind allerdings nicht nur erholungssuchende Menschen, die das Thermalwasser schätzen. Auch die Pflanzen in den Gewächshäusern des "BIOhof Geinberg" fühlen sich ausgesprochen wohl, wenn ihnen damit nachhaltig eingeheizt wird. Direkt am BIOhof lädt der Hofladen ein, regionale Spezialitäten von Erzeugern aus dem ganzen Innviertel kennen zu lernen und einzukaufen.

Am idyllischen Badesee Pramet bietet sich ein Zwischenstopp an, bevor die Reise weiter nach Ried im Innkreis führt, die Stadt, in der die bekannte Bildhauerdynastie der Schwanthaler Sitz und Wirkungsstätte hatte. Die historische Innenstadt mit den vielen gastlichen Wirtshäusern ist allemal einen Bummel wert. Der Inn ist Grenzfluss zu Bayern und gleichzeitig Lebensader der Region. Obernberg am Inn besticht durch seine bunten Hausfassaden und der Burg mit der einzigen Greifvogelschau Oberösterreichs. Über Reichersberg mit seinem imposanten, barocken Augustiner Chorherrenstift schließt sich der Kreis nach Schärding.

Die Barockstadt am Inn liegt bereits wieder in Reichweite von Passau, wo der Inn in die Donau mündet. Zwischen den farbenfrohen Häusern der berühmten Silberzeile und zeitgenössischer Kunst in der Schlossgalerie ist hier der perfekte Platz, um die Runde durch Oberösterreich abzuschließen. Und noch ein wenig zu verweilen. Denn der Augenblick, er ist so schön.

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